17.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

5.1 Internationale Entwicklung 1<br />

5.1.1 Weltwirtschaft und Welthandel<br />

Meere und Küstenregionen haben eine enorme Bedeutung und ein beträchtliches Potenzial<br />

<strong>für</strong> wirtschaftliches Wachstum. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> die Schifffahrt, Schiffbau,<br />

Meerestechnik und die Entwicklung innovativer maritimer Technologien. In den vergangenen<br />

zwei Jahrzehnten bildete die Schifffahrt die Triebfeder <strong>für</strong> die dynamische Globalisierung der<br />

Weltwirtschaft und des Welthandels. Dabei entwickelte sich neben den Tankern und<br />

Massengutschiffen <strong>für</strong> den Rohstofftransport insbesondere der Containerschiffsverkehr zur<br />

dritten großen Säule des seewärtigen Handels als Folge der weltweiten Arbeitsteilung in der<br />

industriellen Güterproduktion. So verwundert es daher nicht, dass sich die gegenwärtige<br />

Weltwirtschaftskrise in besonderem Maße negativ auf Schifffahrt und Schiffbau auswirkt.<br />

Nachdem eine Eindämmung der internationalen Bankenkrise nicht gelang, wurden ihre<br />

Folgen zunehmend auch <strong>für</strong> die Güterproduktion und den Welthandel spürbar. Im letzten<br />

Quartal 2008 brachen die Märkte schließlich ein. Während anfangs nur von einer Abschwächung<br />

des Wachstums gesprochen wurde, gehen die führenden Institutionen <strong>für</strong> internationale<br />

Wirtschaftsprognosen nach mehrfachen Aktualisierungen ihrer Berechnungen mittlerweile von<br />

einer Schrumpfung der Weltwirtschaft im Jahr <strong>2009</strong> aus.<br />

Das Übergreifen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft hatte sehr schnell auch eine<br />

rückläufige Güternachfrage zur Folge, die sich gegen Ende des Jahres 2008 in einem geringeren<br />

Transportbedarf in der weltweiten Handelsschifffahrt auswirkte. Dennoch ermittelten Analysten<br />

einen – wenn auch gegenüber den Vorjahren geringeren – Anstieg der seewärtigen<br />

Transportvolumina um fast 6% auf 7,7 Mrd. t.<br />

So rechnet der Internationale Währungsfonds damit, dass das weltweite<br />

Bruttoinlandsprodukt, das 2007 noch ein sehr dynamisches Wachstum von 5,2% aufgewiesen<br />

hatte, in 2008 durch den Einbruch im vierten Quartal auf eine Zuwachsrate von 3,2% gefallen ist<br />

und im Jahr <strong>2009</strong> sogar um 1,3% schrumpfen wird. Der Welthandel wuchs 2008 um nur 2,0%.<br />

Im Jahr 2007 waren es noch 6,0%. Für das Jahr <strong>2009</strong> rechnet die WTO allerdings mit einem<br />

Rückgang des Welthandels um 9%.<br />

5.1.2 Weltweite Schiffbauindustrie<br />

Als besonders welthandelsabhängige und kapitalintensive Industrie wurde der Weltschiffbau<br />

in der zweiten Jahreshälfte 2008 nicht nur durch die krisenbedingten Nachfrageeinbrüche in der<br />

Seewirtschaft, sondern auch durch die aus der Bankenkrise resultierenden<br />

Finanzierungsprobleme betroffen. Dabei befand sich der Weltschiffbau in der ersten<br />

Jahreshälfte 2008 mit einer stabilen Nachfrageentwicklung weiterhin auf einem sehr guten Kurs.<br />

In der zweiten Hälfte des Jahres hat die weltweite Finanzmarktkrise jedoch zunehmend auf die<br />

Realwirtschaft durchgeschlagen.<br />

Trotz aller Marktturbulenzen befand sich der weltweite Handelsschiffsneubau im gesamten<br />

Jahr 2008 weiter auf Rekordkurs. Nach Angaben von Lloyd's Register-Fairplay wurden rund 3.162<br />

Schiffe mit einem gegenüber 2007 um 20,9% gestiegenen Volumen von 41,87 Mio. cgt<br />

abgeliefert. Den größten Anteil von 35% erzielten die koreanischen Werften mit 14,5 Mio. cgt<br />

vor dem japanischen Schiffbau mit 9,7 Mio. cgt und einem Marktanteil von 23% sowie Chinas<br />

Schiffbau mit einem Anstieg um 36 % auf 9,1 Mio. cgt (Anteil von 22%). Auf der vierten Position<br />

in der Rangfolge der Schiffbauländer rangierte erneut Deutschland mit einem Marktanteil von<br />

knapp 3% (1,3 Mio. cgt). Danach folgten die aufstrebenden türkischen Werften sowie die<br />

überwiegend staatliche italienische Schiffbauindustrie mit jeweils rund 2%. Für das Gesamtjahr<br />

2008 ergaben sich dann zusätzlich noch 2.928 Bestellungen mit 42,95 Mio. CGT bzw. 86,29 Mio<br />

BRZ.<br />

1 vgl.: Verband <strong>für</strong> Schiffbau und Meerestechnik e.V. – <strong>Jahresbericht</strong> 2008 – Hamburg, April <strong>2009</strong><br />

5 - 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!