17.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

Die Festlegung maximal zulässiger Fangmengen alleine reicht aber nicht aus, um eine nachhaltige<br />

und umweltverträgliche Fischerei zu gewährleisten. Sie wird daher durch eine Reihe weiterer<br />

fischereipolitischer Instrumente ergänzt und unterstützt:<br />

• Durch so genannte technische Erhaltungsmaßnahmen soll erreicht werden, dass im<br />

Netz nur die Fische landen, die auch wirklich erwünscht sind - Jungfische und Nichtzielarten<br />

aber geschont werden. Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO beläuft<br />

sich der Anteil der unbeabsichtigten und wieder über Bord geworfenen Beifänge<br />

weltweit auf etwa 25 Prozent. Auch wenn sich Beifänge nicht gänzlich vermeiden lassen,<br />

tragen verschiedene Gemeinschaftsmaßnahmen zu einer erheblichen Reduzierung bei.<br />

Hierzu gehören zum Beispiel Vorschriften über die zulässigen Netze sowie deren Maschenöffnungen<br />

oder die Festlegung von Mindestgrößen, bei deren Unterschreitung Fische<br />

nicht angelandet und vermarktet werden dürfen.<br />

• Die Ausweisung von Schutzgebieten oder Schonzeiten, in denen die Fischerei eingeschränkt<br />

oder ganz verboten wird. So können Meeresregionen, in denen sich die Fische<br />

in den Laichzeiten konzentrieren oder in denen sich besonders viele Jungfische aufhalten,<br />

besonders geschützt werden.<br />

• Die Begrenzung des so genannten Fischereiaufwands, das heißt der Fangtätigkeit auf<br />

See (zum Beispiel durch ein zeitlich begrenztes Fangverbot oder durch die Festsetzung<br />

von Fangtagen).<br />

Für besonders bedrohte Bestände wurden inzwischen Wiederauffüllungspläne ausgearbeitet,<br />

die über einen längeren Zeitraum einschneidende Beschränkungen der Fangmengen und der<br />

Fangaktivitäten vorsehen. Diese gelten, bis der betroffene Bestand sich wieder soweit erholt hat,<br />

dass er sich innerhalb sicherer biologischer Grenzen befindet. Wiederauffüllungspläne gibt es<br />

gegenwärtig <strong>für</strong> Kabeljau und Seehecht in der Nordsee und in angrenzenden Gewässern <strong>für</strong><br />

Seezunge im Golf von Biskaya sowie <strong>für</strong> Kaisergranat vor der spanischen Küste. Weitere Wiederauffüllungspläne<br />

und ein mehrjähriger Bewirtschaftungsplan <strong>für</strong> die Nordseescholle befinden<br />

sich in Vorbereitung.<br />

Strukturpolitik zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit – Zahlreiche zum Teil einschneidende<br />

Veränderungen haben die Fischer und die Fisch verarbeitenden Unternehmen im<br />

Laufe der vergangenen Jahrzehnte vor große Herausforderungen gestellt. Im Rahmen der Gemeinsamen<br />

Fischereipolitik wurden daher schon sehr früh strukturpolitische Maßnahmen entwickelt,<br />

mit deren Hilfe die erforderliche Anpassung des Sektors an sich ändernde ökonomische<br />

und ökologische Rahmenbedingungen erleichtert werden sollte.<br />

Da in den Anfangsjahren der Gemeinsamen Fischereipolitik die meisten Fischbestände noch in<br />

einer vergleichsweise guten Verfassung waren, konzentrierte sich die Strukturförderung zunächst<br />

vorrangig auf die Erneuerung und Modernisierung von Fischereifahrzeugen, um die<br />

Fangerträge zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Flotte zu verbessern.<br />

Schon bald stellte sich allerdings heraus, dass diese Form der Unterstützung zur Entstehung<br />

übermäßiger Fangkapazitäten führte - eine Entwicklung, die durch den unerwarteten schnellen<br />

Rückgang zahlreicher Fischbestände noch verschärft wurde.<br />

Um das zunehmende Ungleichgewicht zwischen Flottenkapazitäten einerseits und verfügbaren<br />

Fischereiressourcen andererseits abzubauen, wurden daher erhebliche Korrekturen an der<br />

grundsätzlichen Ausrichtung der Förderpolitik vorgenommen. So wurden zum Beispiel Abwrackprämien<br />

<strong>für</strong> die Verschrottung von Fischereifahrzeugen oder Zuschüsse <strong>für</strong> den Export von Fischereifahrzeugen<br />

in Drittländer eingeführt. Darüber hinaus wurden mehrjährige Ausrichtungsprogramme<br />

aufgelegt, mit denen der unabdingbare Kapazitätsabbau gezielt <strong>für</strong> die einzelnen<br />

Segmente der Fischereiflotten gesteuert werden sollte. Gleichzeitig wurde die Unterstützung <strong>für</strong><br />

die Erneuerung und Modernisierung von Fischereifahrzeugen kontinuierlich zurückgeführt. In<br />

der Folge dieser Maßnahmen ging die Zahl der Fischereifahrzeuge in der EU zwischen 1995 und<br />

2002 von 100.000 auf etwa 90.000 zurück.<br />

Im Rahmen der Reform der GFP im Jahre 2002 vereinbarten die Fischereiministerinnen und -<br />

minister der EU schließlich, die Flottenförderung nahezu vollständig einzustellen. Seit 1. Januar<br />

2005 gibt es keinerlei Zuschüsse mehr <strong>für</strong> Schiffsbaumaßnahmen, die einen Anstieg der Kapazi-<br />

6 - 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!