Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

Flottenkommando Fakten und Zahlen 2009
3.1 Entwicklung der deutschen Handelsflotte 1
Die deutsche Handelsflotte hat auch 2008 wieder die Rekordzahlen des Vorjahres
übertroffen. Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise ist sie mit rund 6% innerhalb eines Jahres sogar
überdurchschnittlich gewachsen. Dabei hat sich die Flotte der deutschen Reeder in den letzten 5
Jahren mehr als verdoppelt und belegt in der Welt gemessen an Ihrer Tonnage nach wie vor den
3. Platz, bei der Containerschifffahrt, die weiter den Schwerpunkt der Aktivitäten der deutschen
Reeder einnimmt, hat sie ihre internationale Spitzenposition weiter ausgebaut und verfügt über
etwas mehr als 31% der weltweiten Containerschiffskapazitäten.
Die Rückflaggungszusagen der 5. Nationalen Maritimen Konferenz wurden mit 508 Schiffen
zum 31.12.2008 erfüllt. Damit erreichte man allerdings nur knapp das ausgeworfene Mindestziel
von 500 Schiffen, bis 2010 sollen es dann 600 Schiffe werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel
appellierte daher auf der 6. Nationalen Maritimen Konferenz in Rostock an die deutschen
Reeder bei den Rückflaggungen nicht nachzulassen.
429 deutsche Schifffahrtsgesellschaften betreiben gegenwärtig mehr als 3.300 Handelsschiffe
mit über 95 Mio. t Tragfähigkeit. 213 dieser Unternehmen waren im Mai 2009 im
Verband Deutscher Reeder (VDR) organisiert. Die oben beschriebene Flotte setzt sich aus drei
Sektoren zusammen, so können deutsche Reeder vom deutschen Standort aus bereedern und
einsetzen:
� Schiffe unter deutscher Flagge
ein Grossteil dieser Schiffe wird im internationalen Verkehr eingesetzt und ist im
deutschen und internationalen Seeschifffahrtsregister eingetragen
� Schiffe unter ausländischer Flagge
eingetragen im deutschen Seeschifffahrtsregister mit der Genehmigung, befristet eine
ausländische Flagge zu führen (Bareboat-Charter nach §7 Flaggenrechtsgesetz)
� Schiffe unter ausländischer Flagge
eingetragen im ausländischen Seeschifffahrtsregister
Die deutschen Reeder profitieren dabei am Schifffahrtsstandort Deutschland von der
Fortsetzung der Schifffahrtsförderungspolitik der Bundesregierung, die einerseits darauf
ausgerichtet ist, den Reedereistandort Deutschland attraktiv zu gestalten und andererseits
Arbeitsplätze für deutsche Seeleute zu schaffen und zu erhalten. Grundlagen der deutschen
Schifffahrtsförderung sind das Internationale Deutsche Seeschifffahrtsregister und das zum
01.01.1999 eingeführte Tonnagesteuersystem.
3.1.1 Von deutschen Reedern/Schifffahrtsgesellschaften kontrollierte
Handelsflotte 2
Die deutschen Reeder und Schifffahrtsgesellschaften bereederten am 31.12.2008 nach den
Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) 3.328 Handelsschiffe über
100 BRZ mit einer Gesamttonnage von 91,78 Mio. dwt. Betrachtet man dabei Handelsschiffe
mit 1.000 dwt und mehr, so besaßen die deutschen Reeder und Schifffahrtsgesellschaften am
01. Januar 2009 mit 3.476 Schiffen (darunter 442 Schiffe unter dt. Flagge) und 104,9 Mio. dwt
insgesamt 9,2% der Welttonnage von Schiffen und belegten damit den 3. Platz der dwt
Weltrangliste.
Die von deutschen Reedern kontrollierte Containerschiffsflotte ist nach wie vor die größte
der Welt und umfasste Anfang 2009 1.644 Containerschiffe über 1.000 dwt (35,4%) mit
54,4 Mio. dwt (33,6%) und verfügte mit 4,56 Mio. TEU über 31% der weltweiten
Containerschiffskapazitäten.
1 vgl.: www.bmwi.de – Reden und Statements – 6. Nationale Maritime Konferenz vom 30.03.2009
2 vgl.: ISL Bremen - Shipping Statistics and Market Review– World Merchant Fleet, Volume 53 No 1/2 2009.
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