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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

Im kommerziellen Bereich zählen dazu insbesondere die Seebodenvermessung und<br />

Trassenerkundung <strong>für</strong> Seekabel und Pipelines sowie Unterwasser-Arbeitstechniken (z.B.<br />

Montage-/Demontage, Reparatur, Schneiden, Schweißen und Konservieren), darunter auch in<br />

größeren Einsatztiefen unter Einsatz von Unterwasserfahrzeugen und Tauchern. Im<br />

wissenschaftlichen Bereich ist insbesondere der Einsatz von Unterwasserfahrzeugen sowie Bojen<br />

und Messnetzen und von Langzeitstationen auf dem Meeresboden <strong>für</strong> die Erdbeben- und<br />

Flutwellenbeobachtung, jeweils im Rahmen nationaler und internationaler Forschungsprojekte,<br />

anzuführen. Der gegenwärtig wirtschaftlich bedeutendste Bereich der Unterwassertechnik ist die<br />

Herstellung, Verlegung, Inspektion und Reparatur von Seekabeln <strong>für</strong> die Telekommunikation. Im<br />

Zusammenhang mit der Entwicklung des Offshore-Windmarktes wird in der Unterwassertechnik<br />

ein neuer Markt mit erheblichen Potentialen <strong>für</strong> die Herstellung, Verlegung, Inspektion und<br />

Reparatur von Unterwasser-Stromkabeln <strong>für</strong> die Offshore-Windparks entstehen.<br />

Die deutsche maritime Wirtschaft verfügt über großes Know-how <strong>für</strong> Unterwasser-Systeme<br />

sowie bei der Herstellung hochtechnisierter spezieller Komponenten (Pumpen, Sensoren, Kabel,<br />

Kommunikation) in diesem hochspezialisierten Markt. Auch wenn deutsche Unternehmen<br />

derzeit keine Tiefsee-Produktionsanlagen betreiben – das Zukunftspotenzial ist erheblich.<br />

Dies hat auch eine deutsche Firmengruppe erkannt und sich unter dem Projektnamen ISUP<br />

(Integrated Systems for Underwater Production of Hydrocarbons) formiert, um im Bereich der<br />

Unterwasser -Erdöl-/Erdgas-Produktionssysteme auf der Basis innovativer Ansätze neue<br />

Lösungsideen zur Produktreife zu entwickeln. Die Entwicklung wird als Verbund-Projekt seit<br />

Ende 2006 vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Verbundpartner sind die Firmen Wirth,<br />

Bornemann, IMPaC und das Institut IPR der Universität Karlsruhe (TH).<br />

Ziel ist die Entwicklung von innovativen und zukunftssicheren Komponenten und<br />

Teilsystemen <strong>für</strong> Aufbau und Betrieb von Unterwasser-Produktionsanlagen in schwer<br />

zugänglichem Wasser, z.B. weil Eis bedeckt oder sehr tief – die Minimalhürde liegt bei 2.000 m<br />

Wassertiefe. Die Entfernung zur Landanlage soll bis zu 100 km betragen können. Eine äußerst<br />

wichtige Marktforderung ist eine hochgradige Integrationsfähigkeit mit und in andere Systeme.<br />

Durch die Zusammenarbeit im Kernverbund, und später mit weiteren Teilsystem-Entwicklern<br />

und –Lieferanten will sich die Gruppe als Anbieter auf der Systemebene qualifizieren. Diese<br />

Ebene wird heute im Offshorebereich kaum von deutschen Firmen bedient.<br />

Die laufenden Komponentenentwicklungen sind:<br />

� ein Installations- und Montagerahmen <strong>für</strong> den Meeresboden, der zusammen mit<br />

einer Modularisierung die Installations- wie auch die nachfolgenden Wartungs- und<br />

Änderungsarbeiten unterstützt. (Wirth)<br />

� ein multifunktionales Unterwasserarbeitsgerät, das bei Aufbau, Betrieb,<br />

Erweiterungsarbeiten und auch Rückbau (dem Decommissioning) als ferngesteuertes<br />

und teilautonomes System am Meeresboden dient – die Alternative zur Arbeit vom<br />

schwimmendem Gerät an der Meeresoberfläche (Wirth)<br />

� das Mehrphasen Booster System zur Druckerhöhung mit Hochdruckpumpe, Subsea<br />

Antriebskombination sowie Prozessmotor zur Energiegewinnung dient dem<br />

Transport der aus den Bohrungen gewonnenen Öl- und Gasmengen zur<br />

Weiterverarbeitungsanlage an der Oberfläche. (Bornemann)<br />

� ein innovatives Automatisierungskonzept und offenes Steuerungssystem <strong>für</strong> die<br />

gesamte Produktionsanlage, das sichere Kommunikation gewährleistet und<br />

Funktionen <strong>für</strong> Ferndiagnose und Fernwartung beinhaltet. (IMPaC/IPR-Uni Karlsruhe)<br />

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