Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

Flottenkommando Fakten und Zahlen 2009
Die Dominanz der Containerschiffe im weltweiten Auftragsbestand ist 2008 wohl beendet.
Der Bestand liegt mit einem Anteil von nur noch 18,5% deutlich hinter dem Anteil der
Massengutschiffe von 34,7%. Von den allerdings noch offenen 1.209 Schiffen mit 35,1 Mio. cgt
entfielen 55,9% auf koreanische Werften. Danach folgten China (23,2%), Japan (5,1%) und
Deutschland (3,2%). Die Stellplatzkapazität der 1.209 georderten Containerschiffe umfasste
6,1 Mio. TEU und entsprach damit ca. 50% der vorhandenen Flottenkapazität.
Der Auftragsbestand bei Rohöltankern belief sich auf 627 Einheiten mit 20,6 Mio. cgt, was
einem Anteil von 10,8% entspricht. Bei den Produkten- und Chemikalientankern kam man
dagegen auf 1.738 offene Bestellungen mit 21,2 Mio. cgt, aber hier verringerte sich der
Marktanteil auf knapp 11,1%. Ebenfalls rückläufig war der Auftragsbestand bei
Flüssiggastankern, deren Anteil mit 265 Aufträgen über 9,8 Mio. cgt auf 5,1% fiel. Koreanische
Werften blieben bei den Rohöltankern mit einem Marktanteil von 48,9% unangefochten an
erster Stelle, gefolgt von China und Japan. Die Türkei erreichte bei Chemikalientankern einen
Anteil von 8,1% und belegt hinter den asiatischen Nationen Rang 4 in diesem Segment. Deutlich
wird die Dominanz bei Gastankern, hier erreichten koreanische Werften einen Marktanteil von
80,1% bei LNG- und 47,8% bei LPG-Tankern. Der Marktanteil Deutschlands bei LPG-Tankern
beträgt 2,5%.
Die Aufträge für Ro-/Ro-Frachter und sonstige Frachtschiffe beliefen sich zum Jahresende
2008 auf 1.768 Schiffe mit einem Volumen von 20,8 Mio. cgt, was einem Anteil von 10,9%
entspricht. Die japanischen Werften konnten in Segment der Ro-/Ro-Schiffe ihre
Führungsposition, nur aufgrund umfangreicher Auftrage für Autotransporter, mit einem Anteil
von 34%, vor Korea mit 25%, China mit 21% und Deutschland mit 3%, halten. Im Bereich der
sonstigen Frachtschiffe sind die chinesischen Werften mit 6,2 Mio. cgt und einem Marktanteil
von 49,9% führend.
Europa bleibt Marktführer im Segment Fähr- und Kreuzfahrtschiffbau. Mit
206 Bauaufträgen über 5,5 Mio. cgt erreicht dieser Bereich einen Weltmarktanteil von 2,9%. Hier
führen italienische Werften die Liste mit 32,9% an. Die deutschen Werften erreichen hier einen
Anteil von 22,2%. Betrachtet man nur die Kreuzfahrtschiffe werden zwei Drittel dieser Schiffe in
Italien und Deutschland gebaut. Allerdings ist hier anzumerken, dass im September 2008 der
Koreaner Shang-Ho Shin von STX als neuer Chief Operator in den Vorstand bei STX Europa (Aker
Yards) rückte und der koreanische Werftkonzern damit erstmals Zugriff auf das bislang in
Europa konzentrierte Know-how für den Bau von Kreuzfahrtschiffen erlangt.
Im weltweiten Ranking der Auftraggebernationen blieben die deutschen Reeder mit einem
Anteil von 13% auf Platz eins, dicht gefolgt von Griechenland mit 12%. Auf den Plätzen drei und
vier folgen dann China mit 11% und Japan mit 9%. Deutsche Auftraggeber vergaben jedoch
weniger als 4% ihrer Bestellungen an deutsche Werften. Chinesische Werften erhielten 44% der
deutschen Aufträge und 35% wurden in Korea geordert. Demgegenüber vergaben die
Auftraggeber aus China, Japan und Korea ihre Bestellungen in einer Größenordnung von rund
70% und mehr an ihre jeweils inländischen Schiffbaubetriebe.
5.2.4 Ablieferungen im Weltschiffbau nach Schiffstypen 7
Schiffstyp
31.12.2007 31.12.2008
Anzahl in 1.000 gt % Anzahl in 1.000 gt %
Rohöltanker 122 9.975 17,6 129 11.486 17,1
Gastanker 91 4.024 7,1 134 7.883 11,7
Spezialtanker 465 7.453 13,2 614 9.567 14,3
Massengutschiffe incl. combined 312 13.179 23,3 337 12.954 19,3
Containerschiffe 393 14.456 25,6 422 16.104 24,0
Frachtschiffe 457 4.862 8,6 495 6.014 9,0
Fähren/Passagierschiffe 86 1.428 2,5 95 1.619 2,4
Fischereifahrzeuge 49 30 0,0 44 35 0,1
sonstige 714 1.153 2,0 892 1.429 2,1
gesamt 2.689 56.559 3.162 67.092
7 vgl.: Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. – Jahresbericht 2008 – Hamburg, April 2009
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