Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV
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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />
4.1.2 Häfen 3<br />
„Seehäfen sind Knotenpunkte des Weltseeverkehrs, Brückenköpfe des Außenhandels,<br />
Stützpunkte einer Volkswirtschaft in ihrer Betätigung auf den Weltmarkt. Bedeutung, Aufgaben<br />
und Tätigkeiten der Seehäfen bestehen in der Umformung von Seegüterströmen in<br />
Landgüterströme und umgekehrt…“ 4<br />
Die deutschen Seehäfen sind bedeutende Schnittstellen des internationalen Güterverkehrs.<br />
Angesichts wachsender internationaler Arbeitsteilung sind sie eine wesentliche Grundlage der<br />
globalisierten Wirtschaft. Sie stärken das Wachstum in Deutschland und schaffen damit<br />
Wertschöpfung und Arbeit. Ohne die leistungsstarken Seehäfen wäre Deutschland nicht<br />
Exportweltmeister. Das seit mehreren Jahren registrierte Wachstum des deutschen<br />
Seegüterumschlags setzte sich auch im Jahr 2008, wenn auch verlangsamt, weiter fort. Nach<br />
vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes wurden in den deutschen Seehäfen<br />
320,6 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen. Das sind 1,8% mehr als im Vorjahr. Deutlicher<br />
abgeschwächt hat sich voraussichtlich das Wachstum im Containerverkehr.<br />
Die Finanzmarktkrise wird nach Einschätzung der Hafenwirtschaft vorübergehend auch das<br />
Wachstum im Seegüterumschlag verlangsamen. Mittel- bis langfristig wird aber weiterhin mit<br />
einer positiven Entwicklung gerechnet. Die im Auftrag des Bundesministeriums <strong>für</strong> Verkehr, Bau<br />
und Stadtentwicklung erstellten Prognosen gehen davon aus, dass sich der<br />
Gesamtgüterumschlag in den deutschen Seehäfen zwischen 2004 und dem Jahr 2025 weit mehr<br />
als verdoppeln und der Containerumschlag sich sogar vervierfachen werden<br />
(Seeverkehrsprognose). Bei der Verkehrsleistung im Güterverkehr wird in diesem Zeitraum mit<br />
einem Anstieg um 71% gerechnet (Verflechtungsprognose). Die deutsche Volkswirtschaft ist auf<br />
gut funktionierende Seehäfen angewiesen, die einen reibungslosen Güterumschlag<br />
gewährleisten. Von deren Leistungsstärke profitiert der gesamte Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland. Deshalb ist es wichtig, dass auch zukünftig die Bundesregierung, die Länder und<br />
die Hafenwirtschaft ihren Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />
Seehäfen leisten.<br />
• Nationales Hafenkonzept <strong>für</strong> See- und Binnenhäfen<br />
Einen wichtigen Schritt zur Bewältigung des zunehmenden Güterverkehrs hat die<br />
Bundesregierung mit dem im Juli 2008 durch das Kabinett beschlossenen Masterplan<br />
Güterverkehr und Logistik gemacht. Die darin enthaltenen 35 Maßnahmen sollen zügig<br />
umgesetzt werden. Der Masterplan versteht die Hafenpolitik als nationale Aufgabe. Als Teil der<br />
Umsetzung des Masterplans wird die Bundesregierung ein nationales Hafenkonzept <strong>für</strong> die See-<br />
und Binnenhäfen vorlegen. Damit erhalten die boomenden Häfen ein noch stärkeres Gewicht als<br />
in der Vergangenheit.<br />
Das nationale Hafenkonzept zielt auf<br />
� den Ausbau der hafenrelevanten Verkehrsachsen und -knoten und die Beseitigung von<br />
Kapazitätsengpässen in den Häfen,<br />
� die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Häfen,<br />
� die Sicherung und Stärkung von Ausbildung und Beschäftigung,<br />
� die nachhaltige Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes sowie<br />
� die Optimierung der Sicherheit der Lieferketten.<br />
Im nationalen Hafenkonzept werden spezifische Maßnahmen <strong>für</strong> die Bewältigung der<br />
erkannten Herausforderungen entwickelt, die nicht nur durch den Bund, sondern auch durch die<br />
Länder, die Kommunen, die See- und Binnenhafenwirtschaft und die Gewerkschaften umgesetzt<br />
werden sollen. Dabei geht es um die Entwicklung einer gemeinsamen, nach außen hin<br />
sichtbaren Stärke mit zugleich eigenständigen Profilen, Wertschöpfungsketten und<br />
Wirtschaftsdynamik nach innen. Mit dem Konzept wird die Bundesregierung ihre Strategie zur<br />
Stärkung des Hafenstandortes Deutschlands auf eine breitere politische Grundlage stellen.<br />
3 vgl.: BMWi – „Bericht zur maritimen Koordinierung“, Berlin, März <strong>2009</strong><br />
4 aus: „Die Seehäfen an der deutschen Nordseeküste“ Lothar L. V. Jolmes, Weltarchiv, Hamburg 1980<br />
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