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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

12.6 Piraterie in Zahlen 2008 2<br />

Seit 1984 (bis 31.12.2008) wurden weltweit etwa 4.900 Überfälle von Piraten, Seeräubern und<br />

Terroristen auf Handelsschiffe gezählt. Im <strong>Jahresbericht</strong> 2008 listet das Anti-Piraten-Zentrum des<br />

Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) in Kuala Lumpur 293 bekannte Fälle von moderner<br />

Seeräuberei auf See auf. Dies bedeutet einen Anstieg der Überfälle um 11,4% gegenüber dem<br />

Vorjahr (263).<br />

Hochrisikogebiete bleiben die Gewässer um Indonesien und Nigeria. Die gefährlichsten<br />

Gebiete sind allerdings zurzeit der Golf von Aden und die Gewässer um das Horn von Afrika und<br />

Somalia, wo 2008 alleine 111 Überfälle stattfanden.<br />

In Südostasien wurden 55 Überfälle gemeldet. Davon entfallen allein auf Indonesien 28<br />

(Vorjahr 43). In der Straße von Malakka kam es im Berichtszeitraum zu keinerlei Vorkommnissen<br />

(Vorjahr: 7), was die Effektivität der durch die Anrainerstaaten getroffenen Maßnahmen zur<br />

Bekämpfung der Piraterie unterstreicht.<br />

In der Karibik und den Gewässern um Südamerika sank die Zahl der Überfälle von 21 auf 11<br />

ab. An der Spitze steht hier Peru mit 5 Vorkommnissen. Auch im Indischen Ozean nahm die<br />

Zahl der Piratenüberfälle wiederum ab, diesmal von 30 auf 23, vor Bangladesch und Indien<br />

fanden 22 dieser Überfälle statt.<br />

Afrika ist seit Jahrzehnten notorisch bekannt <strong>für</strong> Überfälle auf Reeden, in Flussmündungen<br />

und Häfen. Vor allem die sehr stark angestiegene Zahl der Zwischenfälle vor der somalischen<br />

Ostküste und im Golf von Aden (von 44 auf 111), was die gestiegene Anzahl der Übergriffe in<br />

dieser Region zum Hauptverursacher <strong>für</strong> den Anstieg der Gesamtsstatistik macht. Neben den<br />

Gewässern um Somalia stechen vor allem Nigeria (40) und Tansania (14) hervor.<br />

Große Sorge bereitet dem Anti-Piraten-Zentrum der ungebrochene Trend zu<br />

Schiffsentführungen. Insgesamt brachten Seeräuber in 49 Fällen Schiffe in ihre Gewalt. 17 Schiffe<br />

wurden im Hafen und 95 Schiffe vor Anker auf Reede überfallen. Bei 87 Fahrzeugen fand der<br />

Überfall in Fahrt statt.<br />

Besorgniserregend zugenommen hat die Gewalt gegenüber den Schiffsbesatzungen. Gern<br />

und oft werden automatische Waffen wie Sturmgewehre oder leichte MGs sowie gerade am<br />

Horn von Afrika ungelenkte Panzerabwehrwaffen (RPG) genutzt. 2008 brachten Seeräuber 889<br />

Besatzungsmitglieder von Schiffen in Ihre Gewalt, um Lösegeld zu erpressen. Damit wurde der<br />

bis dato höchste Wert von 2007 (292) nahezu verdreifacht. 21 Crewmitglieder werden vermisst,<br />

32 Personen wurden bei Angriffen verletzt, 11 weitere getötet. Damit hat sich die Anzahl der<br />

getöteten Personen mehr als verdoppelt, während die Anzahl der Vermissten sich versiebenfacht<br />

hat.<br />

Erfolgreiche Überfälle Versuchte Überfälle<br />

Seegebiet<br />

Boarding Entführt<br />

Feuer<br />

eröffnet<br />

Versuchtes<br />

Boarding<br />

gesamt<br />

Golf von Aden 2 32 31 27 92<br />

Nigeria 27 3 5 5 40<br />

Indonesien 25 1 1 1 28<br />

Somalia 10 8 1 19<br />

Tansania 14 14<br />

Südamerika 13 1 14<br />

Bangladesch 12 12<br />

Vietnam 10 1 11<br />

Malaysia 7 3 10<br />

Indien 9 1 10<br />

Philippinen 5 2 7<br />

weltweit 151 49 46 47 293<br />

2 vgl.: ICC International <strong>Maritime</strong> Bureau – Piracy and Armed Robbery against Ships – Annual Report 2008<br />

London, Januar <strong>2009</strong><br />

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