Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV
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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />
Organische Abfälle, Holz, Gülle, auch Getreide, Mais oder andere Stoffe pflanzlichen und<br />
tierischen Ursprungs und deren Neben- und Folgeprodukte können <strong>für</strong> eine klimaverträgliche<br />
Energieerzeugung herangezogen werden. Zu den wichtigsten der biogenen Brennstoffe zählen<br />
auch Holz und Holzreste, die als Reststoff aus Walddurchforstungen, Sägereien oder als Altholz<br />
vorliegen. Schnellwachsende Hölzer, z. B. Pappeln oder Weiden, könnten in so genannten<br />
“Kurzumtriebsplantagen” angebaut und nach wenigen Jahren geerntet werden.<br />
Die Produktion von Strom und Wärme aus Biomasse nimmt in Europa allmählich zu, dies ist<br />
vor allem den Entwicklungen in Deutschland, Finnland, Österreich und Großbritannien<br />
zuzuschreiben. Die Nutzung von Biomasse im Rahmen der Nahwärmeversorgung und der Kraft-<br />
Wärme-Kopplung (KWK) hat in einigen Ländern, darunter auch Österreich und Deutschland,<br />
zugenommen. In Schweden wird über die Hälfte des Nahwärmebedarfs durch Biomasse gedeckt.<br />
In Entwicklungsländern ist die kleintechnische Erzeugung von Strom und Wärme aus<br />
landwirtschaftlichen Abfällen (z. B. Reishülsen oder Kokosnussschalen) weit verbreitet. Und in<br />
Ländern mit einer bedeutenden Zuckerindustrie wie z. B. Brasilien, Indien, Kolumbien, Kuba,<br />
Philippinen und Thailand werden Zuckerrohrabfälle (Bagasse) in erheblichem Umfang zur<br />
Gewinnung von Strom und Wärme genutzt. Außerdem werden in ländlichen Regionen<br />
zunehmend kleine Biomasse-Vergasungsanlagen eingesetzt. Es besteht auch zunehmend<br />
Interesse an einer „Koppelproduktion“ im Rahmen der Bioenergieerzeugung, bei der in einem<br />
integrierten Prozess sowohl energetische als auch nichtenergetische Produkte (z.B. Tierfutter<br />
oder Industriefasern) erzeugt werden<br />
Organische Reststoffe eignen sich ebenfalls als Energielieferant. Gülle, Bioabfall, Klärschlamm<br />
und kommunale Abwässer oder Speisereste können in ein energiereiches Biogas verwandelt<br />
werden. Auch aus Mülldeponien tritt Biogas aus, das genutzt werden kann.<br />
10.1.8.3 Wasserkraft<br />
Wasserkraft gehört immer noch zu den kostengünstigsten Energietechnologien, obwohl<br />
ökologische Restriktionen, Umsiedlungsfolgen und die mangelnde Verfügbarkeit von Standorten<br />
den Ausbau in vielen Ländern einschränken. Der Anteil der Wasserkraft an der globalen<br />
Stromproduktion, der vor zehn Jahren noch bei 19% lag, belief sich 2006 auf 15%. Kleine<br />
Wasserkraftwerke nahmen über die letzten Jahre auf eine weltweite Kapazität von ca. 85 GW<br />
zu. Die meisten dieser kleinen Wasserkraftwerke entstanden in China, wo das jährliche<br />
Wachstum zwischen 4 und 6 GW lag, aber auch verschiedene andere Länder in Afrika und Asien<br />
setzten den Ausbau fort. Bei großen Wasserkraftwerken lag der Zuwachs in 2008 bei<br />
25 bis 30 GW auf beachtliche 860 GW, signifikant war dabei der Anstieg von 12 – 15 GW in China<br />
und um mehr als 5 GW in Indien. Norwegen gehört zu den Ländern die stark auf Energie aus<br />
Wasserkraft setzen, so lag der Primärenergieverbrauch Norwegens bei 46 Mio. t RÖE, davon<br />
stammen rund 32 Mio. t RÖE aus Wasserkraft.<br />
10.1.8.4 Photovoltaik<br />
Photovoltaik: Solarzellen wandeln Sonnenlicht ohne mechanische, thermische oder<br />
chemische Zwischenschritte in elektrischen Strom um. Solarzellen beruhen auf dem<br />
fotovoltaischen Effekt: Bei bestimmten übereinander angeordneten Halbleiterschichten<br />
entstehen unter dem Einfluss von Licht (Photonen) freie positive und negative Ladungen, die<br />
durch ein elektrisches Feld getrennt werden und als Elektronen über einen elektrischen Leiter<br />
abfließen können. Der so entstehende Gleichstrom kann direkt zum Betrieb elektrischer Geräte<br />
genutzt oder in Batterien gespeichert werden. Er kann auch in Wechselstrom umgewandelt und<br />
in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden.<br />
Die Verwendung netzgekoppelter Fotovoltaikanlagen konzentriert sich auf die drei Länder<br />
Japan, Deutschland und die USA, wo sie gezielt gefördert werden. Dieser Markt wuchs über die<br />
Jahre kontinuierlich auf eine heutige Kapazität von ungefähr 13 GW, zum Vergleich 2007 waren<br />
es nur 7,5GW. Spanien ist in diesem Sektor führend mit 2,6 GW vor Deutschland mit 1,5 GW.<br />
Weitere wachsende Märkte wurden in den USA, Südkorea, Japan und Italien verzeichnet.<br />
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