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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

In der Meerestechnik müssen zur Gewinnung und zum Abtransport von Erdöl und Erdgas,<br />

das unter dem Meeresboden und in eisbedeckten Gebieten lagert, umweltschonende,<br />

tiefwassertaugliche und <strong>für</strong> den Einsatz in Polargebieten geeignete Hochleistungstechnologien<br />

entwickelt werden. Um die Vorraussetzungen zu schaffen, das deutsche Unternehmen in diesem<br />

Wachstumssegment rechtzeitig mit innovativen Systemlösungen am Weltmarkt präsent sein<br />

können, werden Forschungsarbeiten zu folgenden Themen gefördert:<br />

� Tiefwassertechnik wie Bohr-, Produktions-, Kabelverlegetechnik sowie Steuerungs-<br />

und Überwachungssysteme<br />

� Eisbrechende Tankschiffe und polartechnische Anlagen<br />

� <strong>Maritime</strong> Umweltschutztechniken wie innovative Systeme zur Beseitigung von<br />

Ölteppichen<br />

� Navigationssysteme und Methoden zur Routenplanung <strong>für</strong> den Einsatz im Eismeer<br />

� Mehrphasenpumptechnologie<br />

� Unterwasserfahrzeuge sowie Manipulator-, Vermessungs- und Inspektionssysteme<br />

<strong>für</strong> den Tiefseeeinsatz<br />

Einige Beispiele <strong>für</strong> Ergebnisse aus der Forschungsförderung sind<br />

� Doppelhüllen – Sicherheitstanker: Hier wurde ein neues Sicherheitskonzept<br />

entwickelt, das es durch den Einsatz von Diagnosesystemen, redundante Auslegung<br />

der Antriebs- und Manövrieranlagen sowie durch geeignete<br />

Brandschutzmaßnahmen künftig ermöglicht, Gefahrensituationen wie Kollision,<br />

Grundberührung und Brand weitestgehend zu vermeiden.<br />

� Adaptives Navigationssystem: Konventionelle Bahnregelungssysteme sind in<br />

engen Revieren und schwierigen Situationen nicht in der Lage, schnelle Schiffe mit<br />

modernen Antriebsformen wie POD- oder Schottelantrieb sicher zu steuern. Das<br />

neu entwickelte modular strukturierte und adaptive (lernfähige) Navigationssystem<br />

nutzt zur Steuerung Radarreflexionen und andere Sensordaten über das Schiff und<br />

seine Umgebung. Mit der präzisen automatischen Lage-, Kurs- und<br />

Geschwindigkeitsregelung leistet das neuartige Manövrier- und Navigationssystem<br />

einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Kollisionen und Strandungen.<br />

� Verfahren zum Richten von Materialverformungen im Schiffbau: Der<br />

Fertigungsprozess im Schiffbau besteht zum großen Teil aus Schweißarbeiten. Der<br />

Wärmeeintrag beim Schweißen verursacht Verformungen, die bei Plattenbauteilen<br />

z. B. als Beulen sichtbar werden und beseitigt werden müssen. Der Anteil der am<br />

Schiffskörper notwendigen Richtarbeiten erreicht 10-15 % des<br />

Fertigungsaufwandes. Das neu entwickelte teilautomatisierte thermische<br />

Richtverfahren ermöglicht eine Halbierung der bisher notwendigen Richtzeit. Der<br />

Einsatz von Mikroplasma- und Laserstrahl als Wärmequelle gestattet kurze<br />

Materialaufheizzeiten, sodass auch dünnere Bleche und hoch legierte Stähle<br />

gerichtet werden können. Das Verfahren verspricht eine signifikante<br />

Produktivitätssteigerung und Senkung der Fertigungskosten.<br />

� Ballastwasserbehandlungsanlage zum Schutz der Umwelt: Ballastwasser muss<br />

zur Stabilisierung eines Schiffes aufgenommen werden, wenn dieses nicht oder<br />

nicht vollständig beladen ist. Wird das häufig aus fernen Ländern stammende<br />

Ballastwasser im Ankunftshafen abgelassen, werden darin enthaltene exotische<br />

Organismen freigesetzt. Mangels natürlicher Feinde verursachen diese Lebewesen<br />

erhebliche ökologische, ökonomische und gesundheitliche Schäden. Damit das<br />

Ballastwasser vor dem Ablassen bereits an Bord der Schiffe gereinigt werden kann,<br />

wurde eine Ballastwasserbehandlungsanlage entwickelt. Mittels eines<br />

Scheibenfilters werden zunächst größere Organismen und Sedimente entfernt. In<br />

einer anschließenden Desinfektionsstufe werden ohne Einsatz umweltschädlicher<br />

Chemikalien die kleineren Organismen abgetötet.<br />

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