Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV
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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />
Fortentwicklung des Bündnisses zugunsten der Ausbildung und Beschäftigung in der deutschen<br />
Seeschifffahrt. Die Reeder hatten zugesagt, bis Ende 2008 mindestens 500 Schiffe unter<br />
deutscher Flagge international zu betreiben. Das <strong>für</strong> 2008 gestellte Mindestziel wurde erreicht.<br />
Bis Ende des Jahres erhöhte sich der Schiffsbestand unter deutscher Flagge<br />
(Monitoringschiffsbestand) auf 508 Schiffe.<br />
� Finanzbeiträge <strong>für</strong> die Seeschifffahrt<br />
Die im Haushalt des Bundesministeriums <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
ausgewiesenen Finanzmittel dienen der Ausbildungsplatzförderung und der Senkung der<br />
Lohnnebenkosten (beschäftigungsbezogene Kosten). Die Mittel werden zur Ausbildung des<br />
seemännischen Nachwuchses gewährt und um die Kostennachteile von Schiffen unter deutscher<br />
Flagge im Vergleich zu Schiffen unter „Billigflaggen“ zu senken. Allein im Haushalt 2008 waren<br />
57 Mio. EUR als Finanzbeitrag an die Seeschifffahrt enthalten. Auch im Haushalt <strong>2009</strong> und in der<br />
mittelfristigen Finanzplanung sind Beträge in gleicher Höhe <strong>für</strong> Maßnahmen zur Senkung der<br />
Lohnnebenkosten zur Kompensation der Kostennachteile der Schiffe unter deutscher Flagge und<br />
zur Ausbildungsplatzförderung enthalten.<br />
Die Maßnahmen haben eine deutliche Zunahme von Ausbildungsplätzen, von Arbeitsplätzen<br />
deutscher Seeleute an Bord deutschflaggiger Handelsschiffe und von Landarbeitsplätzen<br />
ausgelöst und somit zur Stärkung des maritimen Standortes beigetragen. Trotzdem stehen mit<br />
Blick auf das Wachstum der Flotte <strong>für</strong> die Tätigkeiten an Bord nicht in ausreichender Anzahl<br />
qualifizierte deutsche Seeleute zur Verfügung. Zurückzuführen ist dies auf die über Jahre durch<br />
die Reedereien vernachlässigte Ausbildung von seemännischem Personal und unzureichenden<br />
beruflichen Perspektiven <strong>für</strong> deutsche Seeleute. Vor dem Hintergrund des anhaltenden<br />
Wachstums der Welthandelsflotte gewinnt die Ausbildung qualifizierter Seeleute <strong>für</strong> den<br />
Bordbetrieb und <strong>für</strong> die Landbetriebe der Reedereien eine immer größere Bedeutung.<br />
Die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft der maritimen Wirtschaft hängen in hohem Maße<br />
von der Ausbildung und der Qualifizierung der Menschen ab. Die deutschen Reeder haben einen<br />
hohen Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs und eine entsprechende Verantwortung <strong>für</strong> die<br />
Ausbildung. Die maritime Wirtschaft bietet <strong>für</strong> die jungen Menschen eine hervorragende<br />
berufliche Perspektive an Bord und an Land. Die Bundesregierung wird die seemännische<br />
Ausbildung weiterhin begleiten und unterstützen. Die erforderlichen Haushaltsmittel da<strong>für</strong><br />
stehen im Etat <strong>2009</strong> und der mittelfristigen Finanzplanung bereit.<br />
� Ausbildung und Schiffsbesetzungsverordnung<br />
Die Freie und Hansestadt Hamburg stellt im Rahmen von Kooperationen mit anderen<br />
Küstenländern <strong>für</strong> die Jahre 2008/<strong>2009</strong> Finanzmittel von insgesamt 1 Mio. EUR <strong>für</strong> den Ausbau<br />
der Ausbildungskapazitäten an den Fach- und Fachhochschulen zur Verfügung. Der Verband<br />
Deutscher Reeder hat <strong>für</strong> die vier an der Seefahrtausbildung aktiv beteiligten Küstenländer<br />
Mittel zweckgebunden zur Erhöhung der Ausbildungskapazitäten <strong>für</strong> Kapitäne und nautische<br />
Schiffsoffiziere bereitgestellt, und zwar <strong>für</strong> die Jahre 2007 bis <strong>2009</strong> in Höhe von jeweils<br />
1 Mio. EUR jährlich. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes bildet deutlich<br />
über Bedarf Schiffsmechaniker/innen aus.<br />
Um den zukünftigen Bedarf abdecken zu können, werden voraussichtlich 1.000 zusätzliche<br />
Seeleute pro Jahr benötigt. Ein wesentlicher Grund <strong>für</strong> diesen hohen Bedarf ist die ungünstige<br />
Altersstruktur der deutschen Seeleute, die auf die in den zurückliegenden Jahren vernachlässigte<br />
Ausbildung zurückzuführen ist. Die Altersstruktur hat zur Folge, dass in den nächsten zehn<br />
Jahren bis zu 60% der Offiziere und mehr als 45% der Mannschaften in Rente oder<br />
Seemannsrente gehen können. Im Hinblick hierauf sind weitere deutliche<br />
Ausbildungsanstrengungen notwendig, das schließt insbesondere auch die Gewinnung von<br />
qualifizierten Lehrkräften ein. Bei der Anwendung der im Einvernehmen mit den Sozialpartnern<br />
vereinbarten zeitlich befristeten Ausnahmeregelungen zur Schiffsbesetzungsverordnung traten<br />
keine Probleme auf. Die Verlängerung der Befristung wird seitens der Bundesregierung<br />
angestrebt.<br />
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