Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV
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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />
7.1.2.2 Nationale Binnenschifffahrtspolitik/Infrastrukturmaßnahmen 7<br />
Deutlich aufgestockt wurde der Etat <strong>für</strong> den Erhalt und Ausbau der Bundeswasserstraßen. Im<br />
Rahmen der Konjunkturpakete der Bundesregierung werden baureife Projekte <strong>für</strong> zwei Jahre<br />
mit zusätzlichen Geldern ausgestattet. Folgende binnenschifffahrtsrelevante Maßnahmen wird<br />
die Bundesregierung dadurch nun verstärkt in Angriff nehmen:<br />
• Mittellandkanal einschließlich Stichkanäle<br />
• Mittelweser (u.a. Neubau Schleuse Dörverden und Ersatzneubau Schleuse Minden)<br />
• Mosel (u.a. zweite Schleusenkammern in Fankel und Zeltingen)<br />
• Neckar (Bestandssicherungsmaßnahmen und Verlängerung der Schleusen)<br />
• Main und Main-Donau-Kanal (u.a. Fahrrinnenvertiefung des Untermains, sowie an Main<br />
und MDK: Bestandssicherung der Schleusen und Grundinstandsetzung der Staustufen)<br />
• Havel-Oder-Wasserstraße (Neubau Schiffshebewerk Niederfinow)<br />
• Sonstige Netzoptimierung<br />
Mit den zusätzlichen Geldern stehen im laufenden Jahr nun rund 980 Mio. EUR <strong>für</strong> Investitionen<br />
in den Erhalt und Ausbau der See- und Binnenwasserstraßen zur Verfügung. Zum Vergleich: Im<br />
Jahr 2008 wurden lediglich 546 Mio. EUR investiert. Für Investitionen in die verkehrliche<br />
Wasserstraßeninfrastruktur (Erhalt und Ausbau) ergibt sich damit eine erfreuliche Entwicklung.<br />
Wurden im Jahr 2007 nur 438 Mio. EUR investiert, sollen es zusätzlich zu diesem Jahr, 2010<br />
nochmal 922 Mio. EUR sein. Die enorme Steigerung ist aus Sicht des Bundesverbandes der<br />
Deutschen Binnenschiffahrt e.V. aber auch dringend notwendig, um die Leistungs- und<br />
Zukunftsfähigkeit des Verkehrsträgers auch in den kommenden Jahren zu sichern.<br />
Am Oberrhein konnte die deutsche Binnenschifffahrt ihre Vorschläge <strong>für</strong> einen optimierten<br />
Bauablauf und den Vorschlag zum Neubau der Schleusen zwischen Kembs und Gerstheim den<br />
französischen Behörden mit Hilfe der Zentralkommission <strong>für</strong> die Rheinschifffahrt vorstellen. Am<br />
Mittelrhein wurde mit der Schaffung neuen Liegeraums begonnen. Am Niederrhein wird die<br />
freigegebene Fahrrinnentiefe von 2,80 m unter gleichwertigem Wasserstand zwischen Krefeld<br />
und der niederländischen Grenze weiterhin gut angenommen. Hier hat der Bau von<br />
Übernachtungshäfen <strong>für</strong> das Gewerbe höchste Priorität. Für den gesamten Rhein wurde nach<br />
dem Ladungsverlust des Containerschiffs „Excelsior“ ein Havariegerätekonzept bewilligt, dessen<br />
Umsetzung <strong>2009</strong> begonnen hat.<br />
Am Neckar konnte der Bauablaufplan <strong>für</strong> die Verlängerung der Schleusen <strong>für</strong> den Einsatz von<br />
135 m-Schiffen einschließlich eines Liegestellenkonzepts zur Kenntnis genommen werden.<br />
Am Main verzögert sich der Fahrrinnenausbau zwischen Marktbreit und Limbach, dessen<br />
Abschluss die Bundesregierung zur Mitte der Legislaturperiode noch bis 2012 erwartete, um ein<br />
weiteres Jahr. Die Freigabe der ausgebauten Fahrrinne zwischen Wertheim und Würzburg,<br />
zumindest aber bis Karlstadt, scheitert weiterhin am Streit zwischen verschiedenen <strong>für</strong> die<br />
Brückensicherung zuständigen Bundesbehörden und Kommunen. Die Vertiefung des Untermains<br />
zwischen Rhein und Aschaffenburg wird nicht vor 2014 abgeschlossen sein. Am Main-Donau-<br />
Kanal laufen die Arbeiten zur Sicherung der Schleusen und Dämme planmäßig.<br />
An der Mosel wird die Fertigstellung der zweiten Kammern an den Schleusen Fankel und<br />
Zeltingen im Herbst <strong>2009</strong> bzw. Mitte 2011 erwartet. Der Planfeststellungsbeschluss <strong>für</strong> die<br />
Schleuse Trier liegt inzwischen vor. Dort kann mit dem Beginn der Hauptarbeit ab 2011<br />
gerechnet werden. Auch <strong>für</strong> die Mosel wurde ein Liegestellenkonzept vorgelegt.<br />
An der Ruhr können 3 m tief abgeladene Schiffe seit 2008 mit Sondergenehmigung bis Mülheim<br />
verkehren. An den westdeutschen Kanälen sind die Planungen <strong>für</strong> die Grundinstandsetzung der<br />
kleinen Schleusen am Wesel-Datteln-Kanal abgeschlossen. Zusätzliche Kraftwerkskapazität<br />
zwingen hier und am Datteln-Hamm-Kanal allerdings zu weitergehenden Ausbaumaßnahmen.<br />
Der Restausbau des Rhein-Herne-Kanals zwischen Gelsenkirchen und dem Dortmund-Ems-Kanal<br />
(DEK) schreitet mit Bauarbeiten am Emscher-Düker voran. Allerdings gibt es erhebliche<br />
7vgl.: Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. – Geschäftsbericht 2008/<strong>2009</strong>,<br />
Duisburg, 18.März <strong>2009</strong><br />
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