Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV
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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />
erfordert besonders schnell verfügbare und verlegbare Spezialkräfte und Spezialisierte Kräfte<br />
der Bundeswehr.<br />
Partnerschaft und Kooperation als dauerhafte militärische Aufgaben unterstützen politische<br />
Maßnahmen zur Prävention und Nachsorge von Krisen und Konflikten und fördern Stabilität<br />
durch Vertrauensbildung. Sie schaffen die Voraussetzung <strong>für</strong> transparentes gemeinsames<br />
Handeln und umfassen auch die gleichberechtigte Teilnahme an multinationalen Aktivitäten<br />
und Übungen. Dies schließt Maßnahmen zur Rüstungskontrolle ein.<br />
Die Bundeswehr kann bei Naturkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen im Inland<br />
und im Rahmen humanitärer Hilfsaktionen sowie zur Katastrophenhilfe im Ausland unter<br />
Abstützung auf vorhandene Kräfte, Mittel und Fähigkeiten subsidiär Hilfeleistungen erbringen,<br />
wenn die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen vorliegen. Im Zusammenhang mit<br />
Stabilisierungseinsätzen können die Streitkräfte auch Beiträge zum Wiederaufbau<br />
gesellschaftlicher Ordnung und Infrastruktur in Krisengebieten leisten, wenn dies <strong>für</strong> ihre<br />
Auftragserfüllung notwendig ist und mit zivilen Beiträgen nicht geleistet werden kann. Die<br />
Verfahren derartiger Operationen werden ständig im engen Zusammenwirken mit anderen<br />
staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen und Organisationen weiterentwickelt.<br />
11.2 Aufgaben der Marine 2<br />
Konzeption der Bundeswehr (KdB) und Weißbuch schreiben Nationale Zielvorgabe und<br />
Fähigkeitsprofil der Bundeswehr im gesamten Aufgabenspektrum fest. DEU muss Bedrohungen<br />
und Risiken bereits dort begegnen können, wo sie entstehen, um dadurch ihre negativen<br />
Wirkungen von Europa und unseren Bürgern möglichst weitgehend fernzuhalten. Internationale<br />
Konfliktverhütung und Krisenbewältigung im Aufgabenspektrum der Bundeswehr ist die<br />
wahrscheinlichere Aufgabe. Sie ist derzeit nach Maßgabe der KdB strukturbestimmend. Die<br />
Marine muss da<strong>für</strong> in der Lage sein, dauerhaft, auch in großer Entfernung, im multinationalen<br />
Rahmen und unter Bedrohung vor fremden Küsten operieren zu können. Die Marine hat sich<br />
künftig noch stärker auf streitkräftegemeinsame Operationen auszurichten und ihre Fähigkeiten<br />
auszubauen, Kräfte an Land von See aus zu unterstützen. Die Weiterentwicklung der Marine zu<br />
einer Expeditionary Navy steht dabei im Vordergrund. Die Marine hat darüber hinaus eine<br />
besondere Verantwortung <strong>für</strong> den unmittelbaren Schutz Deutschlands und seiner Bürgerinnen<br />
und Bürger, auch innerhalb der hoheitlichen Grenzen. Sie ergibt sich vor allem aus der<br />
maritimen Abhängigkeit Deutschlands als außenhandels- und rohstoffabhängige Nation. Auch in<br />
diesem Sinne hat die Aufgabe der klassischen Landes- und Bündnisverteidigung nach wie vor<br />
unverändert Bestand mit Verfassungsrang. Sie ist grundsätzlich mit den vorhandenen Mitteln <strong>für</strong><br />
die erstgenannte Aufgabe zu leisten. Im Einzelfall und vorbehaltlich Änderungen der<br />
gesetzlichen Grundlagen kann sich zukünftig jedoch aus der Schutzaufgabe ein eigenständiger<br />
Mittelbedarf ergeben.<br />
Der Expeditionary 3 -Charakter auf der einen und der Schutzcharakter auf der anderen Seite<br />
sind die beiden eng miteinander verzahnten Grundprinzipien der konzeptionellen Ausrichtung<br />
der Marine im Zuge des Transformationsprozesses der Bundeswehr. Die hierunter fallenden, im<br />
Folgenden dargestellten Teilaufgaben finden sich in unterschiedlicher Ausprägung in beiden<br />
Bereichen wieder.<br />
2 gem. InspM – Zielvorstellung Marine 2025+, Bonn, 06. November 2008<br />
3 „Expeditionary“ charakterisiert die Fähigkeit, in den Randmeeren und Gewässern potentieller<br />
Krisenstaaten bzw. Krisengebiete jenseits der klassischen Hochsee-Kriegführung durchsetzungs- und<br />
überlebensfähig vorausstationieren und operieren zu können. Hier leistet die Marine entscheidende,<br />
einzigartige und unverzichtbare Beiträge zum streitkräftegemeinsamen und multinationalen Wirken im<br />
Rahmen des Krisenmanagements und der Konfliktverhütung.<br />
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