Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

Flottenkommando Fakten und Zahlen 2009
17
10.2.4 Mineralölversorgung – Bedarf, Aufkommen und Verbrauch
Die Nachfrage nach Mineralölprodukten in Deutschland lag im Jahr 2008 bei 108,55 Mio. t
und damit um 6,6% über dem Niveau des Vorjahres. Die deutliche Steigerung ist insbesondere
auf den Absatz an Heizöl zurückzuführen. Ohne das deutliche Plus beim leichten Heizöl hätte
der Inlandsabsatz stagniert. Die Ablieferungen an leichtem Heizöl erhöhten sich um 6,63 Mio. t
auf 23,82 Mio. t eine Zunahme von 38,6%. Ursächlich für diesen starken Anstieg ist vor allem der
drastische Rückgang der Nachfrage um 9,2 Mio. t im Jahr 2007, da die Verbraucher wegen des
hohen Preisniveaus keine größeren Heizölmengen eingekauft hatten. Die Verbraucherbestände
lagen daher Anfang 2008 deutlich niedriger als im langjährigen Mittel, so dass die
Heizölnachfrage im Laufe des Jahres anzog. Trotz des deutlichen Absatzzuwachses war die
Heizölnachfrage so niedrig wie zuletzt Mitte der 1960er Jahre. Die Nachfrageentwicklung zeigt
bei einer monatlichen Betrachtung erhebliche Unterschiede. Gegenüber den entsprechenden
Vorjahresmonaten reichte sie von einem Nachfrageplus im April von 73,6% bis zu einem Minus
von 9,8% im Mai. Diese Entwicklung spiegelt das Bemühen des Verbrauchers wieder,
Preisschwankungen zum Auffüllen ihrer Heizölbestände zu nutzen.
Dieselkraftstoff verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 2,9%. Die über das
Jahr gesehen noch positive Konjunktur, vor allem aber der steigende Bestand an Diesel - PKW
führten zu einem um 0,85 Mio. t höheren Absatz von 29,91 Mio. t Kraftstoff. Dieser enthielt
1,6 Mio. t beigemischten Biodiesel – eine Zunahme von 13%. Zusammen mit
Flugturbinenkraftstoff, dessen Absatz um 1,3% auf 8,92 Mio. t anstieg, lag der Anteil der
Mitteldestillate am Mineralölabsatz in Deutschland bei 57,7%.
Bei Ottokraftstoff setzte sich der seit zehn Jahren in Deutschland anhaltende Negativtrend
auch 2008 fort. Mit 20,56 Mio. t wurden 3,4% weniger als im Vorjahr von diesem Produkt
verkauft. Davon betrug der Anteil von Normalbenzin nur noch 1,84 Mio. t oder 9%. Zu dem
Absatzrückgang haben neben dem rückläufigen Bestand an benzingetriebenen PKW auch ein
Rückgang der Fahrleistung und der gleiche Preis bei Normal- und Superbenzin beigetragen. Im
Gesamtabsatz waren rund 0,6 Mio. t Komponenten aus Bioethanol enthalten. Schweres Heizöl
verlor weiter an Bedeutung. Mit 5,85 Mio. t lag der Absatz um 3,8% unter dem des Vorjahres.
Mineralölprodukte
in 1.000 t
2007 2008
Veränderung
in %
Anteil
in %
Rohbenzin 16.709 15.745 -5,8 14,5
Ottokraftstoff 21.292 20.561 -3,4 18,9
Normalbenzin 5.574 1.843 -66,9 1,7
Superbenzin 15.718 18.718 19,1 17,2
Dieselkraftstoff 29.059 29.906 2,9 27,5
Heizöl, leicht 17.192 23.824 38,6 21,9
Heizöl, schwer 6.083 5.850 -3,8 5,4
Flugturbinenkraftstoff 8.808 8.924 1,3 8,2
Inlandsabsatz gesamt 101.824 108.553 6,6
Die Produktion der 14 Rohöl verarbeitenden Raffinerien in Deutschland belief sich 2008 auf
120,45 Mio. t und war damit um 1,8% niedriger als im Vorjahr. Der Rohöleinsatz fiel um 1,6%
auf 107,43 Mio. t, der Produkteneinsatz nahm um 3,6% auf 13,02 Mio. t ab. Die Auslastung der
Anlagen verringerte sich auf 90,6%. Der Grund für die relativ geringe Auslastung waren
planmäßige Wartungsarbeiten mit Stillständen der Total-Raffinerie Mitteldeutschland und der
Wilhelmshavener Raffinerie sowie Teilstillstände der Bayernoil- und der Ruhr Oel- Raffinerie.
Bei der Kraftstoffproduktion und der Erzeugung von leichtem Heizöl gab es im Vergleich zum
Vorjahr kaum Veränderungen. Dieselkraftstoff war mit 34,55 Mio. t und einem Anteil von 29,2%
an der Produktion wieder das stärkste Produkt, gefolgt von Ottokraftstoff mit 23,75 Mio. t und
17 vgl.: Mineralölwirtschaftsverband e.V. – Jahresbericht Mineralöl - Zahlen 2008 - Berlin, Mai 2009
10 - 28