Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV
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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />
5.2.1 Weltweite Schiffbauproduktion 5<br />
In der Typenstruktur der weltweiten Schiffbauproduktion des Jahres 2008 hat sich die<br />
dominierende Position der Containerschiffe nochmals erhöht. Das abgelieferte<br />
Neubauvolumen betrug 422 Containerschiffe mit 9,8 Mio. cgt - ein Marktanteil von 23,3% an<br />
der Neubautonnage. Damit kam eine weitere Stellplatzkapazität von 1,5 Mio. TEU neu in den<br />
Markt. Die südkoreanischen Werften blieben unangefochten Weltmarktführer in diesem<br />
Marktsegment vor China, Japan und Deutschland. Am 01.01.09 waren 4.639 Containerschiffe<br />
mit einer Stellplatzkapazität von 12,1 Mio. TEU im weltweiten Einsatz.<br />
Die Neubauproduktion von Produkten- und Chemikalientankern stieg gegenüber dem<br />
Vorjahr auf 614 Einheiten, mit 6,7 Mio. cgt stieg ihr Anteil auf 15,9%. In 2008 wurden<br />
129 Rohöltanker mit 3,9 Mio. cgt abgeliefert, dies entspricht einem Anteil von 9,4%. Ein starker<br />
Zuwachs wurde bei den Gastankern registriert. Die 134 Schiffe kamen auf 5,9 Mio. cgt, was<br />
einen Anteil von 14,2% ausmacht. Gut drei Viertel der Gastankerproduktion entfielen auf<br />
LNG-Tanker und rund ein Viertel auf LPG-Tanker.<br />
Die Neubauproduktion von Massengutschiffen lag 2008 leicht über dem Vorjahresniveau.<br />
Die Werften lieferten 337 Schiffe mit 5,8 Mio. cgt ab, erzielten aber damit nur noch einen Anteil<br />
von 13,9% an der Weltschiffbauproduktion. Führend sind in diesem Marktsegment Chinas und<br />
Japans Schiffbauunternehmen.<br />
Die Neubauproduktion von übrigen Frachtschiffen (General Cargo-, Kühl- und Ro/Ro-<br />
Schiffe) erreichte 2008 etwa 11,3% der Weltschiffbauproduktion. Es wurden 495 Schiffe mit<br />
4,7 Mio. cgt ausgeliefert. Mit den 936 abgelieferten nicht Fracht tragenden Schiffen setzte<br />
sich der Produktionsanstieg der Vorjahre mit einem erneuten Zuwachs um 27% auf 3,2 Mio. cgt<br />
fort. Das entsprach einem Marktanteil von 8%. Dazu trugen insbesondere die 321 gelieferten<br />
Offshore-Versorger mit 1,4 Mio. cgt bei.<br />
Fähr- und Passagierschiffen erreichten mit 95 Einheiten und knapp 1,8 Mio. cgt einen<br />
Marktanteil von 4,3%. Darunter befand sich die „Independence of the Seas“ als größtes<br />
Kreuzfahrtschiff des Jahres mit 154.400 gt der Reederei Royal Caribbean Cruises.<br />
5.2.2 Weltweite Auftragseingänge im Jahr 2008 5<br />
Trotz der sich bereits abzeichnenden Wirtschaftskrise fielen die Auftragseingänge im<br />
Gesamtjahr 2008 noch recht hoch aus. In den ersten neun Monaten des Jahres hatten die<br />
Bestellungen zwar niedriger als 2007 aber dennoch auf relativ hohem Niveau gelegen. Erst im<br />
vierten Quartal kam es praktisch zu einem Stillstand der Neubaunachfrage. Während in den<br />
ersten neun Monaten jeweils über 900 Aufträge mit einem Volumen von durchschnittlich fast 14<br />
Mio. CGT geordert wurden, kamen im letzten Quartal des Jahres lediglich noch rund 100<br />
Bestellungen mit 1,5 Mio. CGT zusammen. Der Tiefpunkt lag im Dezember mit 16 gemeldeten<br />
Aufträgen über 0,2 Mio. CGT. Damit endete eine mehr als fünfjährige Auftragsboomphase im<br />
Weltschiffbau.<br />
Dennoch wurden im Jahr 2008 noch 2.928 Schiffe mit 86,3 Mio. gt neu in Auftrag gegeben,<br />
dies entspricht in etwa der Größenordnung einer Jahresproduktion. Im Rekordjahr 2007 war das<br />
Ordervolumen fast doppelt so hoch. Allerdings bleibt abzuwarten wie viele dieser Aufträge<br />
letztlich ausgeführt und tatsächlich ausgeliefert werden können, da bereits Ende des Jahres 2008<br />
zahlreiche Aufträge storniert wurden und nach Angaben von Clarkson Research noch rund 270<br />
Mrd. USD <strong>für</strong> die Finanzierungen in den nächsten Jahren aufgebracht werden müssen.<br />
An den Auftragseingängen waren die Werften in Korea mit 34%, in China mit 32% und in<br />
Japan mit 18% beteiligt. Deutschland lag mit 1,3% hinter Vietnam an fünfter Position.<br />
Danach folgten mit Anteilen von ebenfalls jeweils rund 1% Indien, Philippinen, Türkei, Singapur<br />
und Brasilien sowie als einziges weiteres EU-Land die Niederlande. Der Anteil aller EU-Länder lag<br />
erstmals mit knapp 4,6% unter der 5% Marke.<br />
Etwa 84,9% des Gesamtvolumens aller Neubauaufträge von 42,95 Mio. cgt gingen an die<br />
3 führenden Schiffbauländer in Südostasien. Die Nachfrage konzentrierte sich auch in diesem<br />
5 vgl.: Verband <strong>für</strong> Schiffbau und Meerestechnik e.V. – <strong>Jahresbericht</strong> 2008 – Hamburg, April <strong>2009</strong><br />
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