Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV
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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />
Am 13. November 2008 hat der Deutsche Bundestag entschieden, dass Deutschland sich<br />
weiterhin an der Anti-Terror-Mission beteiligt. Das Mandat ist bis zum 15. Dezember <strong>2009</strong><br />
verlängert worden. Allerdings wird auf eine weitere Bereitstellung von Kräften <strong>für</strong> Afghanistan<br />
im Rahmen von OEF verzichtet. Der deutsche Beitrag an OEF ist vorwiegend die Sicherung der<br />
Seewege am Horn von Afrika. Das Marinekontingent umfasst dabei See- und Seeluftstreitkräfte<br />
in einer Stärke bis zu 800 Mann. Aufgabe der Soldatinnen und Soldaten ist es beispielsweise,<br />
Handel und Transport von Gütern zu unterbinden, die der Unterstützung des internationalen<br />
Terrorismus dienen können. Gemeint sind damit Drogen ebenso wie Waffen und Munition. Bei<br />
eindeutigen Beweisen <strong>für</strong> die Unterstützung terroristischer Organisationen oder Aktionen sind<br />
auch Zwangsmaßnahmen, wie etwa die Umleitung in Häfen zur weiteren Untersuchung von<br />
Schiff und Besatzung möglich.<br />
Seit einiger Zeit war zudem eine Tendenz der USA festzustellen, sich im selben Seegebiet<br />
zunehmend auch auf Piraterie zu konzentrierten. Schon seit Jahren sind deshalb die USA<br />
bestrebt, die „Anti-Terror-Operation“ OEF um die Bekämpfung der Piraterie zu erweitern. Durch<br />
die Vorgaben des bestehenden Bundestagsmandats dürfen sich die deutschen Einheiten jedoch<br />
nicht an Aktionen gegen Piraterie im Rahmen OEF beteiligen.<br />
Als Stützpunkt <strong>für</strong> den Einsatz am Horn von Afrika dient der deutschen Marine der Hafen von<br />
Djibouti. Der Verantwortungsbereich des deutschen Einsatzkontingentes Marine reicht vom<br />
Roten Meer bis vor die Küste Kenias sowie bis zur Straße von Hormuz und umfasst ein Seegebiet<br />
von etwa der achtfachen Größe Deutschlands. Die Marine ist seit 2001 im maritimen Anteil von<br />
OEF am Horn von Afrika durchgängig präsent. Während zu Beginn noch Schnellboote zum<br />
Einsatz kamen, patrouillieren inzwischen regelmäßig Fregatten der Klasse 122 und 123 am Horn<br />
von Afrika. Als einer der wichtigsten Einsatzmittel gilt dabei der eingeschiffte Bordhubschrauber<br />
vom Typ MK 88 SEA LYNX. Mit ihm können verdächtige Schiffe angeflogen und die Lage ggf.<br />
schnell geklärt werden.<br />
11.4.2 Operation Active Endeavour - OAE<br />
Nach den Terror-Anschlägen des 11. September beschloss der NATO-Rat am 04. Oktober 2001,<br />
auf der Grundlage des Artikels V. (Washingtoner Vertrag, „Kollektive Verteidigung“), zum<br />
ersten Mal das Inkrafttreten des Bündnisfalls. In diesem Zusammenhang wurde die Operation<br />
„Active Endeavour“ als Beitrag der NATO zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus<br />
konzipiert. Basierend auf dem Beschluss der Bundesregierung vom 7. November 2001 und der<br />
Zustimmung des Deutschen Bundestags am 16. November 2001 besteht der militärische Auftrag<br />
darin, Bereiche des Mittelmeers zu überwachen und gleichzeitig Präsenz zu zeigen. Seit dem 26.<br />
Oktober 2001 sind zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus Marinestreitkräfte aus<br />
zahlreichen verschiedenen Nationen im Einsatz.<br />
Dabei hat die NATO zur Wahrung des Friedens, der Stabilität und der Sicherheit in einer<br />
strategisch wichtigen Region beigetragen, bei Kontrolloperationen der Marine Erfahrungen von<br />
unschätzbarem Wert gesammelt und <strong>für</strong> die Arbeit der Nachrichtendienste und den<br />
Informationsaustausch immer effizientere Verfahren entwickelt, die im übergreifenden Kampf<br />
gegen den internationalen Terrorismus von erheblicher Bedeutung sind. In den letzten Jahren ist<br />
die Operation immer vielschichtiger geworden, da das Bündnis seine Antiterrorrolle genauer<br />
definiert und die Lehren umgesetzt hat, die im Laufe der Operation gezogen werden konnten.<br />
So wurde das Mandat regelmäßig überprüft, und ihr Auftrag sowie die<br />
Streitkräftezusammensetzung wurden im Hinblick auf den Aufbau eines effizienten Instruments<br />
zur Bekämpfung des Terrorismus auf dem gesamten Mittelmeer fortlaufend angepasst.<br />
Der Deutsche Beitrag zur Operation Active Endeavour reicht dabei vom Einsatz deutscher<br />
U-Boote bis hin zu Eskortierung von Handelsschiffen durch Schnellboote in der Straße von<br />
Gibraltar. Die Aufgaben im Rahmen der OAE werden heute hauptsächlich durch die Einheiten<br />
einer der Ständigen Einsatzgruppen der NATO wahr genommen. Während dieser Operation<br />
konnte die Deutsche Marine auch erste Einsatzerfahrungen mit dem neuen Waffensystem U212<br />
sammeln. Mit U34 hat im zweiten Quartal <strong>2009</strong> bereits zum zweiten Mal ein Boot der<br />
Klasse 212A im Rahmen eines Mittelmeerdeployments phasenweise die NATO-Operation<br />
unterstützt und mit eindrucksvollen Ergebnissen sein Leistungsvermögen demonstriert.<br />
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