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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

2.1.1 Entwicklung des Welthandels 3<br />

Der Ende des Jahres 2008 verzeichnete abrupte Rückgang der weltweiten Produktion hat, vor<br />

dem Hintergrund der schlimmsten Finanzkrise seit den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts,<br />

gravierende Auswirkungen auf den Welthandel. Der Welthandel wuchs 2008 um nur 2,0%. Im<br />

Jahr 2007 waren es noch 6,0%. Damit blieb das Wachstum unter dem Schnitt der letzten 10 Jahre<br />

von 5,7%. Für das Jahr <strong>2009</strong> rechnet die WTO allerdings mit einem Rückgang des Welthandels<br />

um 9%, bei den Exporten werden in einigen Bereichen bis zu -10% erwartet.<br />

Zu den Hauptgründen des Rückgangs des Welthandels zählen die heute stark globalisierten<br />

Produktions- und Lieferketten. So werden viele Komponenten an verschiedenen Orten in<br />

verschiedenen Ländern hergestellt. Wird dann das Endprodukt nicht benötigt oder findet keinen<br />

Absatz, dann verlangsamt sich auch automatisch der Handel mit Teilen bis er schließlich zum<br />

Erliegen kommt. Denn durch die stetig zunehmende globale Arbeitsteilung ist der Austausch in<br />

den letzten Jahren überproportional gewachsen und bildet somit einen Multiplikatoreffekt<br />

zwischen globaler Produktion und weltweitem Handel. Ein weiterer wichtiger Grund sind die<br />

deutlich dezimierten Mittel zur Handelsfinanzierung, die somit den Rückgang der<br />

Handelsströme noch verstärkt haben.<br />

2.1.2 Entwicklung des seewärtigen Welthandels 4<br />

Von der weltweiten Wirtschaftskrise ist auch der seewärtige Handel betroffen. So geht das<br />

Institut <strong>für</strong> Seeverkehrwirtschaft und Logistik davon aus, dass das hohe Wachstum der letzten<br />

Jahre im Bereich der Massengutschifffahrt, wie Eisenerz, Kohle und Getreide, im Laufe des Jahres<br />

<strong>2009</strong> ins stocken geraden wird. Besonders die sich entwickelnden Wirtschaften, wie in China und<br />

Indien, haben die maritime Industrie zu Reaktionen auf die sich ändernden Marktbedingen in<br />

der Massengutschifffahrt gezwungen.<br />

Gerade in diesem Sektor waren seit 2004 beachtliche Zuwächse zu verzeichnen. So stieg die<br />

Transportmenge von 1,5 Mrd. t bis 2008 auf über 2 Mrd. t, was einer jährlichen Steigerungsrate<br />

von 8,6% entspricht. Flüssiges Massengut stieg im selben Zeitraum jährlich um nur 2,4% auf<br />

2,5 Mrd. t und andere Güter legten um jährliche 5,2% zu.<br />

So entfielen im Jahre 2008 von den insgesammt 7,8 Mrd. t die im weltweiten seewärtigen<br />

Handel transportiert wurden, 31,4% auf Rohöl und Mineralische Ölprodukte, 21,3% auf Eisenerz,<br />

Kohle und Getreide und 5,4% auf andere Massengüter. Der Rest von 41,9% entfiel auf Stückgut,<br />

Ro-Ro und zunehmend auf Containertransport, der immerhin schon 17% des Gesamtvolumen<br />

ausmacht.<br />

Der Rohstoffbedarf der chinesischen Stahlindustrie scheint ungebrochen. So wurden<br />

beispielsweise zu Beginn des Jahres <strong>2009</strong> enorme Bestellungen Eisenerz in Australien<br />

vorgenommem, so dass der Stahlpreis weltweit um 15% anstieg. Allerdings konnten die Schiffe<br />

in chinesischen Häfen nicht gelöscht werden, so das Ende Februar 75 von Ihnen auf Reede lagen<br />

und auf ihr abladen warten mussten. Analysten zu folge wirft dies kein gutes Licht auf die<br />

chinesische Stahlindustrie.<br />

Wieder angetrieben durch den Importbedarf Chinas stiegen die Eisenerztransporte um<br />

7,4% auf 858 Mio. t und die Kohletransporte um 4,0% auf 830 Mio. t. Die Verschiffung von<br />

Getreide nahm im vergangenen Jahr um 3,6% auf 344 Mio. t zu. Der größte Anteil des<br />

Seeverkehrs entfiel 2008 erneut auf Rohöltransporte, die um 1,4% auf 1,8 Mrd. t zunahmen.<br />

Die Transportleistung stieg um 0,9% auf 9.300 Mrd. tm. Alle anderen Frachttransporte<br />

(Bauxit, Phosphat, Flüssiggas, Container, Ro-Ro-Fracht, Fahrzeuge etc.) erbrachten eine<br />

Transportleistung von 10.280 Mrd. tm (+1,8%).<br />

3 vgl.. WTO – Press Release – World Trade 2008, Prospects for <strong>2009</strong> vom 24. März <strong>2009</strong><br />

4 vgl.: ISL - Shipping Statistics and Market Review – World Merchant Fleet, Volume 53 No 1/2 <strong>2009</strong><br />

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