Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV
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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />
In vielen Schiffbauländern wurden angesichts der Krise Maßnahmen zur Unterstützung der<br />
nationalen Schiffbauindustrie eingeleitet. Die Regierung Süd-Koreas hat über die Banken eine<br />
Prüfung der Hilfsbedürftigkeit zahlreicher Werften veranlasst. In China kündigte die Regierung<br />
ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Rettung der Schiffbauindustrie an. In Norwegen wurde<br />
ein Rettungsfonds <strong>für</strong> die Werften eingerichtet. Gerade gegenüber Ländern mit vollständig oder<br />
überwiegend staatlichen Werften, z.B. in Asien, aber auch in den europäischen Schiffbauländern<br />
Italien, Spanien, Frankreich, Polen, Kroatien und Russland drohen drastische Veränderungen der<br />
Wettbewerbsrelationen durch Markteingriffe der Regierungen. Daher fordert der VSM auf<br />
internationaler, politischer Ebene alles zu tun, um eine Renaissance von Subventionierung und<br />
Protektionismus zu verhindern und <strong>für</strong> faire internationale Wettbewerbsverhältnisse zu sorgen.<br />
Nur wenn staatliche Einflussnahmen in den Konkurrenzländern verhindert werden, kann die<br />
deutsche Schiffbauindustrie auf dem Weltmarkt bestehen.<br />
In den vergangenen Jahren wurde seitens des VSM wiederholt darauf hingewiesen, dass der<br />
durch den Nachfrageboom der letzten Jahre ausgelöste übermäßige Kapazitätsausbau im<br />
Weltschiffbau bei dem zu erwartenden Nachfragerückgang zu erheblichen Überkapazitäten<br />
führen wird. Die spekulative Marktüberhitzung von der Nachfrageseite wurde noch verstärkt<br />
durch die expandierenden Werften insbesondere in China, Korea, Vietnam, den Philippinen und<br />
Indien, die Aufträge trotz fehlender Erfahrung und Kapazitäten und ohne Rücksicht auf ihre<br />
Lieferfähigkeit buchten, um mit den hohen Anzahlungen den Auf- und Ausbau ihrer<br />
Werftanlagen zu finanzieren.<br />
Nach Berechnungen des japanischen Schiffbauverbandes Anfang 2008, werden vor allem die<br />
in China und Korea vorgenommenen Erweiterungen einen globalen Kapazitätsanstieg von<br />
57 Mio. cgt in 2010 und auf 70 Mio. cgt in 2015 erzeugen. Dies wäre eine Verdopplung im<br />
Vergleich zur Produktion des Jahres 2007. Mit dem Erreichen des Höhepunktes in der Produktion<br />
in <strong>2009</strong>/2010 wird der Bedarf der kommenden Jahre drastisch zurückgehen. Das bedeutet, dass<br />
die anwachsenden Überkapazitäten einen ruinösen Wettbewerb auslösen werden. Eine<br />
Konsolidierung des Marktes wird unausweichlich sein. Hierbei müssen vor allem die am stärksten<br />
expandierenden Schiffbauländer Korea und China ihrer besonderen Verantwortung gerecht<br />
werden. Dazu wird eine internationale politische Abstimmung unbedingt erforderlich sein.<br />
5.1.3 Neubau – und Secondhandpreise <strong>für</strong> Handelsschiffe in Mio. USD 2<br />
Tanker<br />
2007<br />
neu<br />
Ø 2008 Jan <strong>2009</strong><br />
Gebraucht 10 Jahre<br />
Ø 2008 Jan <strong>2009</strong><br />
VLCC 300.000tdw 137 145,9 131 113,8 80,0<br />
Suezmax 150.000tdw 85 90,0 80 73,0 55,0<br />
Aframax 105.000tdw 69 72,1 65 54,9 42,0<br />
Handy 47.000tdw 49 49,7 43 37,4 25,0<br />
Bulker<br />
2007<br />
neu<br />
Ø 2008 Jan <strong>2009</strong><br />
Gebraucht 5 Jahre<br />
Ø 2008 Jan <strong>2009</strong><br />
Capesize 170.000tdw 87 89,3 73 114,9 47,5<br />
Panamax 75.000tdw 46 50,2 41 68,4 29,0<br />
Handymax 53.000tdw 42 44,3 36 56,5 26,0<br />
2 vgl: ISL Bremen - Shipping Statistics and Market Review – World Merchant Fleet, Volume 53 No 1/2 <strong>2009</strong>.<br />
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