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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

Die Errichtung der Fundamente ("Tripods") <strong>für</strong> die<br />

ersten sechs von insgesamt zwölf geplanten<br />

Windenergieanlagen musste im August 2008<br />

wetterbedingt unterbrochen und auf <strong>2009</strong><br />

verschoben werden. Dieser erste zentrale<br />

Bauabschnitt begann dann im April und wurde<br />

Anfang Juni <strong>2009</strong> durch die Deutsche Offshore-<br />

Testfeld und Infrastruktur <strong>Gesellschaft</strong> mbH & Co.<br />

KG (DOTI) realisiert. Federführend <strong>für</strong> Bau und<br />

Errichtung der sechs Windturbinen M5000 ist die<br />

Multibrid GmbH mit Sitz in Bremerhaven, ein<br />

Tochterunternehmen des französischen AREVA-<br />

Konzerns. Der Bau der M5000-Windturbinen wird<br />

jetzt mit der Errichtung der einzelnen<br />

Turmsegmente fortgeführt. Zugleich begannen<br />

am 08. Juni <strong>2009</strong> auf der Baustelle von alpha<br />

ventus die Vorbereitungen <strong>für</strong> die Errichtung der<br />

Fundamente <strong>für</strong> sechs weitere<br />

Windenergieanlagen. Für die Verankerung dieser<br />

Anlagen am Meeresgrund ist die Firma MENCK,<br />

eines der weltweit führenden Unternehmen in<br />

diesem Bereich, verantwortlich. Lieferant <strong>für</strong> die<br />

Turbinen des Typs REpower 5M ist die REpower Systems AG aus Hamburg.<br />

Alle Windenergieanlagen werden nach einem ähnlichen Prinzip errichtet. Zunächst wird ein<br />

Fundament auf dem Meeresboden verankert. Sowohl <strong>für</strong> die Multibrid M5000 als auch <strong>für</strong> die<br />

REpower 5M kommen dabei schwere Stahlfundamente zum Einsatz, die sich allerdings in ihrer<br />

Konstruktionsweise etwas voneinander unterscheiden. Die M5000 wird auf so genannten<br />

"Tripod"-Fundamenten errichtet, dreibeinigen Stahlsockeln von jeweils mehr als 700 Tonnen<br />

Gewicht. Die so genannten "Jacket"-Fundamente <strong>für</strong> die Anlagen von REpower wiegen rund 500<br />

Tonnen. Sind die Fundamente sicher auf dem Meeresboden verankert, werden darauf<br />

anschließend die Türme der Windenergieanlagen montiert. Die Türme bestehen aus jeweils drei<br />

Segmenten und sie wachsen Stück <strong>für</strong> Stück in die Höhe, indem die Segmente aufeinander<br />

gesetzt und miteinander verschraubt werden. Danach werden auf den Turmspitzen die so<br />

genannten Gondeln installiert, die das technische Herzstück jeder Windenergieanlage bilden.<br />

Schließlich werden an den Stirnseiten der Gondeln die drei Flügel der Windmühlen, der so<br />

genannte Rotorstern, montiert. Damit der Windstrom später an Land fließen kann, werden die<br />

Windenergieanlagen in einem weiteren Arbeitsschritt mit dem bereits im Jahr 2008 fertig<br />

gestellten Offshore-Umspannwerk verkabelt. Das Umspannwerk selbst ist mit einem langen<br />

Seekabel mit einem Transformator an Land verbunden. Wenn die Wetterbedingungen günstig<br />

bleiben werden dann im Spätherbst <strong>2009</strong> alle zwölf Windräder in ihrer vollen Größe im Meer vor<br />

Borkum stehen.<br />

Für die Versorgung des Offshore-Windparkes sicherte man sich im Mai <strong>2009</strong> langfristig die<br />

Transport-Dienstleistungen der AG Reederei Norden-Frisia. Diese hatte das Projekt auch schon<br />

während der Startphase 2008 begleitet und wird in der laufenden Bauphase auch die<br />

Verkehrssicherung des Baufeldes <strong>für</strong> „alpha ventus“ mit einem eigens da<strong>für</strong> gekauften Schiff,<br />

der „Otto Treplin“, durchführen. Weiter wird die Reederei die "Wind Force I", ein neues<br />

Zweirumpfschiff, das im Gegensatz zu anderen Katamaranen rund 180 km weit auf die Nordsee<br />

hinausfahren darf, einsetzen. Es handelt sich dabei nach Werftangaben um das erste Fahrzeug<br />

dieser Art unter deutscher Flagge <strong>für</strong> Offshore-Einsätze. Der Neubau ist ein Spezialschiff aus<br />

Aluminium und hat einen Tiefgang von 1,85 m. Es ist 22 m lang und bis zu 25 kn schnell und<br />

kann 25 Personen oder 10 Tonnen Ladung befördern. Der Bug ist mit einem speziell <strong>für</strong><br />

Windkraftanlagen auf See ausgelegten System ausgestattet, um das Absetzen von<br />

Servicepersonal zu erleichtern.<br />

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© Foto: MENCK GmbH

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