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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

8.3.3 Lotswesen<br />

Für die Sicherheit der Schiffe und des Schiffsverkehrs auf Revieren, in Flussmündungen und<br />

Hafenzufahrten, bei Kanalpassagen und im Hafen sind Lotsen unentbehrliche Berater <strong>für</strong> die<br />

Schiffsführung. Gerade die Revierfahrt stellt mit ihren besonderen Gefahren und der starken<br />

Verkehrsdichte extrem hohe Anforderungen an die nautische Schiffsführung. Um Gefahren zu<br />

minimieren, ist eine kompetente Unterstützung unverzichtbar, die nur von gut ausgebildeten,<br />

revierkundigen und erfahrenen Lotsen geleistet werden kann. Hierzu hat Deutschland mit dem<br />

Seelotsgesetz und der Lotsenannahmepflicht in Gewässern mit schwierigen nautischen Bedingungen<br />

die entsprechenden Regeln erlassen.<br />

"Seelotse ist, wer nach behördlicher Zulassung berufsmäßig auf Seeschifffahrtsstraßen außerhalb<br />

der Häfen oder über See Schiffe als orts- und schifffahrtskundiger Berater geleitet." So definiert<br />

das deutsche Seelotsgesetz vom 13. November 1954 den Beruf des Seelotsen. Das Seelotsgesetz<br />

enthält Vorschriften über die grundsätzlichen Pflichten, Aufgaben und Rechte der Seelotsen.<br />

Es regelt die Rechtsstellung der Lotsen gegenüber dem Kapitän, gegenüber dem Reeder und<br />

gegenüber der Aufsichtsbehörde wie auch die Rechtsstellung der Lotsenbrüderschaft klar und<br />

bestimmt.<br />

Lotsen sind als nautische Berater und High-Risk-Manager unverzichtbar. Sie sind die orts- und<br />

schifffahrtskundigen Berater, ohne die eine konfliktfreie Verkehrsführung in den küstennahen<br />

Revieren und Zufahrten zu den Seehäfen kaum möglich ist. Größe und Zahl der Seeschiffe haben<br />

in den letzten Jahren rasant zugenommen, der internationale Warenverkehr über See hat einen<br />

ungeahnten Aufschwung genommen, ohne dass zumindest <strong>für</strong> die kommenden Jahre ein Ende<br />

abzusehen ist. Tiefgang und Breite reizen die Fahrwasser bis an die äußersten Grenzen aus.<br />

Überall dort, wo sich Schiffe in engen Fahrwassern bewegen – vor den Küsten, Flussmündungen<br />

oder auf Kanälen – vergrößert sich auch die Gefahr von Unfällen.<br />

Reduzierte Besatzungen, Forderungen der <strong>Technik</strong> und nicht immer entsprechend qualifiziert<br />

ausgebildetes Personal erhöhen das Unfallrisiko zusätzlich. Nur gut ausgebildete, fachlich geschulte<br />

und erfahrene nautische Berater – die Lotsen – bieten hier kompetente Unterstützung<br />

und verfügen über die Revierkunde, die den besonderen Gefahren und der Verkehrsdichte gewachsen<br />

ist. Ohne Lotsen fehlen der Schiffsführung Sicherheit und Entscheidungskraft, fehlen<br />

Rat, Hilfe und Unterstützung in schwierigen Fahrwassern.<br />

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