Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV
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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />
1.2 Die maritime Politik Deutschlands<br />
Deutschland ist als rohstoffarmes, aber exportorientiertes Land auf einen erfolgreichen<br />
Außenhandel insbesondere über See angewiesen. Die maritime Industrie und der Transport von<br />
Industriegütern und Rohstoffen über See sind von existentieller Bedeutung, ohne die unsere<br />
exportorientierte Volkswirtschaft nicht wettbewerbsfähig wäre. Von der fortschreitenden<br />
Globalisierung, von einer mittelfristig erhofften Stabilisierung und im günstigen Fall der<br />
Zunahme des Welthandels und der Ausweitung der außenwirtschaftlichen Handelsbeziehungen<br />
würde Deutschland und die maritime Wirtschaft ganz besonders profitieren.<br />
Mit wachsendem Welthandel wachsen nicht nur Wirtschaft, Beschäftigung und Nutzung der<br />
Meere, sondern entwickeln sich auch unterschiedliche Nutzungsansprüche, die teilweise in<br />
Konkurrenz zu einander stehen. Meere und Küstenregionen haben eine enorme Bedeutung <strong>für</strong><br />
eine intakte Umwelt und besitzen gleichzeitig ein beträchtliches Potenzial <strong>für</strong> wirtschaftliches<br />
Wachstum. Küstenländer wie Deutschland profitieren ganz entscheidend von einem<br />
Gleichgewicht der Meeresumwelt mit ihren wirtschaftlichen Interessen.<br />
Die Schifffahrt ist nach wie vor ein umweltverträglicher Verkehrsträger.<br />
Umweltfreundlichkeit, Reduzierung der Emissionen und Ballastwassermanagement sind der<br />
Beitrag der Schifffahrt zum Meeresumweltschutz. Die Förderung des umweltfreundlichen und<br />
sicheren Schiffes ist dabei von zentraler Bedeutung. Darüber hinaus bedingt der ständig<br />
zunehmende Schiffsverkehr zusätzliche Risiken, und so kommt der Schiffssicherheit und<br />
Verkehrslenkung sowie dem Küstenschutz eine besondere Bedeutung zu. Eine integrierte<br />
Meerespolitik ist die Voraussetzung <strong>für</strong> eine dauerhaft nachhaltige Entwicklung von Schifffahrt<br />
und maritimer Industrie bei gleichberechtigter Berücksichtigung aller maritimen Interessen und<br />
einer bestandserhaltend schonenden Nutzung der Ressource Meer.<br />
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, mit einer integrierten, alle Politikfelder umfassenden<br />
maritimen Politik zum Schutz und zur Nutzung der Meere den maritimen Standort Deutschland<br />
und seine maritime Industrie zu stärken und weiter zu entwickeln. Mit dieser maritimen<br />
Strategie soll es langfristig gelingen, die unterschiedlichen Nutzungsinteressen in der Schifffahrt<br />
mit den Forderungen des Meeresumweltschutzes und einer nachhaltigen ressourcenschonenden<br />
Nutzung der Meere erfolgreich zu verbinden, um das Ziel „einer dynamischen maritimen<br />
Wirtschaft in Harmonie mit der Meeresumwelt unterstützt durch hervorragende Leistungen in<br />
der Meeresforschung“ zu erreichen. „Zukunft Meer“ ist die maritime Strategie zur Stärkung von<br />
Seeverkehr, Seehandel und Schifffahrt, von Meerestechnik, Blauer Biotechnologie und Offshore-<br />
Technologie sowie von nachhaltiger und ressourcenschonender Nutzung der Meere und ist der<br />
Begriff <strong>für</strong> eine verantwortungsbewusste Meerespolitik, die die Verknüpfung von Wachstum<br />
und nachhaltiger, ressourcenschonender Nutzung der Meere und ihrer Küsten als Transport- und<br />
Wirtschaftsraum zum Ziel hat.<br />
Die 2008 unter Federführung des BMU erarbeitete „Nationale Strategie <strong>für</strong> die nachhaltige<br />
Nutzung und den Schutz der Meere“ sowie die im April <strong>2009</strong> verabschiedeten Leitlinien <strong>für</strong><br />
einen „Entwicklungsplan Meer“ im Rahmen einer integrierten deutschen Meerespolitik sind<br />
dabei wesentliche gestaltende Elemente zur weiteren Verfolgung der Ziele einer nationalen<br />
maritimen Politik.<br />
Die maritime Wirtschaft war bisher national und international eine attraktive<br />
Wachstumsbranche. Schifffahrt und Seehäfen boomten weltweit, Containerverkehre und<br />
Schiffsgrößen wuchsen unaufhaltsam, neue Arbeitsplätze entstanden in Logistik und<br />
Hafenwirtschaft. Der gesamte Welthandel ist ohne die Schifffahrt nicht vorstellbar. Die<br />
Seeschifffahrt hat eine außerordentliche Bedeutung <strong>für</strong> den Wirtschaftsstandort Deutschland,<br />
denn die Leistungsfähigfähigkeit des Seeverkehrs ist eine entscheidende Voraussetzung <strong>für</strong> den<br />
Transport von Gütern und Rohstoffen, ohne die unsere exportorientierte Volkswirtschaft nicht<br />
wettbewerbsfähig wäre. Schiffe, Häfen und maritime Industrie sind die Leistungsträger dieser<br />
Entwicklung, insbesondere in Deutschland.<br />
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