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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

10.3.2 Versorgung Deutschlands mit Rohstoffen 24<br />

10.3.2.1 Abhängigkeit Deutschlands von Rohstoffen<br />

Betrachtet man den Rohstoffbedarf in Deutschland, so verbraucht ein Mensch im Laufe seines<br />

Lebens durchschnittlich ca. 1.100 t Energierohstoffe und mineralische Rohstoffe. Ein erheblicher<br />

Teil dieser Menge wird im Inland gewonnnen, insbesondere Baurohstoffe, Braunkohle und<br />

einige Industrieminerale. Weitere volkswirtschaftlich bedeutende Rohstoffe müssen importiert<br />

werden. Für Braunkohle ist Deutschland der weltgrößte Produzent und deckt zusammen mit der<br />

heimischen Steinkohle ein Viertel des primären heimischen Energieverbrauchs ab. Bei der<br />

Produktion von z.B. Kalisalz, dem Ausgangsprodukt <strong>für</strong> lebenswichtige Düngemittel, und<br />

Steinsalz steht Deutschland weltweit auf Platz vier und ist <strong>für</strong> diese Rohstoffe Europas größter<br />

Produzent. Auch bei der Produktion von Baryt ist Deutschland zumindest in Europa der größte<br />

Produzent. Ein Teil der Industrieminerale wird darüber hinaus exportiert. Im Jahr 2007 hat<br />

Deutschland über 3,6 Mio. t Kalisalz produziert. Davon wurden knapp 3 Mio. t exportiert. Auch<br />

der Abbau von Steinsalz und einiger Baurohstoffe wie Ziegeltone, Gips- und Anhydritstein, Sand<br />

und Kies, Quarzsand und Natursteine stellt nicht nur eine wichtige Grundlage <strong>für</strong> die heimische<br />

Industrie dar, sondern trägt positiv zur Außenhandelsbilanz bei.<br />

Bezogen auf die Eigenversorgung ist Deutschland also noch immer ein wichtiges<br />

Rohstoffland. Trotz dieser wichtigen Eigenproduktion bei Energierohstoffen, Baurohstoffen und<br />

Industriemineralen ist Deutschland in hohem Maße auf die Einfuhr von Rohstoffen angewiesen.<br />

Insgesamt ist der Wert der deutschen Rohstoffeinfuhren <strong>für</strong> Energierohstoffe, Metalle (Erze und<br />

Metalle der ersten Verarbeitungsstufe) und Nichtmetalle zwischen 2003 und 2007 von<br />

54 Mrd. EUR auf 105 Mrd. EUR gestiegen. Der Anteil der Metalle und Nichtmetalle lag bei rund<br />

36%. Für Bentonit, Baryt und Flussspat liegt die Importabhängigkeit bezogen auf den<br />

Nettoinlandsverbrauch zwischen 40% und 83%. Für Borate, Graphit und Diatomit, aber auch <strong>für</strong><br />

mengenmäßig bedeutende Rohstoffe wie Phosphate, Speckstein/Talk und Magnesit liegt die<br />

Importabhängigkeit bei 100%.<br />

Auch <strong>für</strong> alle Erze und Konzentrate liegt die Importabhängigkeit bei 100%, da der klassische<br />

Metallbergbau in Deutschland schon Anfang der 1990er Jahre zum Erliegen gekommen ist. Für<br />

einige Metallrohstoffe kann die Importabhängigkeit jedoch durch das inländische Recycling<br />

reduziert werden: Für raffiniertes Blei, Kupfer, Zink und primäres Aluminium ist Deutschland zu<br />

42% bis 65% von Importen abhängig. Die Recyclingwirtschaft leistet also einen wichtigen<br />

Beitrag zur Rohstoffsicherung Deutschlands. Die Effizienz der Recyclingwirtschaft ist einer der<br />

Indikatoren, an denen sich zukünftig auch der deutsche Beitrag zur nachhaltigen<br />

Ressourcennutzung im internationalen Vergleich starker messen lassen wird.<br />

Für die deutsche Wirtschaft besteht also in Teilen eine erhebliche oder oft sogar<br />

vollkommene Importabhängigkeit. Dabei rückt die hohe Abhängigkeit von Erdöl, aber auch von<br />

Erdgas, besonders in den Mittelpunkt der Diskussion um die Versorgungssicherheit Deutschlands<br />

mit Rohstoffen, was damit zusammenhängt, dass Energierohstoffe die wirtschaftlich<br />

bedeutendsten Rohstoffe darstellen. Kosten der deutschen Einfuhren und deren Anteile an den<br />

diesen:<br />

2006 2007 Veränderung<br />

Mrd. EUR Anteil in % Mrd. EUR Anteil in % zum Vorjahr<br />

Energie 72,5 68,3 67,6 64,3 -6,7<br />

Metalle 26,8 25,2 29,9 28,5 11,9<br />

Edelmetalle, -steine 5,4 5,1 6,0 5,7 11,0<br />

Nichtmetalle 1,5 1,4 1,6 1,5 4,4<br />

Summe 106,2 105,1 -1,0%<br />

24 vgl.: BGR – Bundesrepublik Deutschland Rohstoffsituation 2007 – Hannover, Oktober 2008<br />

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