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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

Seehäfen: Die Attraktivität der deutschen Hafenstandorte soll durch den Ausbau der see- und<br />

landseitigen Zufahrten, den Ausbau der Hinterlandanbindung in die Industrie- und<br />

Dienstleistungszentren im Binnenland, die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die<br />

Schiene/Binnenschiffe und den Ausbau der Terminals und Verbesserung der Hafeninfrastruktur<br />

gesichert werden. Die da<strong>für</strong> notwendigen Projekte sind im Bundesverkehrswegeplan priorisiert,<br />

entsprechende Investitionsmittel stehen zur Verfügung.<br />

In welchem Umfang die zurückliegenden Prognosen, die von einem anhaltenden Wachstum<br />

in der Weltwirtschaft und in der internationalen Schifffahrt zumindest bis 2015 ausgingen,<br />

aufgrund der derzeitigen Weltwirtschaftslage berichtigt werden müssen, ist zurzeit nicht<br />

abschätzbar. Übereinstimmend geht die Mehrheit der Experten jedoch langfristig wieder von<br />

einem Wachstum aus. Fakt bleibt, dass <strong>für</strong> Deutschland aufgrund seiner Rohstoffabhängigkeit<br />

der weltweite Seehandel weiterhin eine herausragende Bedeutung behalten wird. 139.733<br />

Schiffe liefen 2008 deutsche Seehäfen an, der Seegüterumschlag überschritt die 320 Mio. t-<br />

Grenze und soll bis 2025 auf über 750 Mio. t anwachsen. Der Containerumschlag wuchs um 2,7%<br />

auf 15,667 Mio. TEU (Hamburg 9,77 Mio. TEU/Bremen/Bremerhaven 5,48 Mio. TEU) und soll in<br />

Zukunft weiter anwachsen.<br />

Schiffbau/Zulieferindustrie: Politik und Schiffbauindustrie setzen langfristig auf Innovation<br />

und Entwicklung moderner, komplexer Schiffe, auf Investition und strukturelle Verbesserungen<br />

im Schiffbau (LeaderShip 2015), auf die Exzellenzstrategie „High-Tech-Standort Deutschland“<br />

und auf eine fortgesetzte Qualifizierung der Ingenieure und Fachkräfte. Da<strong>für</strong> investierten die<br />

Schiffbauunternehmen bis <strong>2009</strong> gut 1 Mrd. EUR, stellt der Bund Fördermittel von 120 Mio. EUR<br />

bereit.<br />

Die Auswirkungen der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise auf den deutschen Schiffbau<br />

sind gravierend. Hatte er sich nach der tiefgreifenden Krise Ende der 90er Jahre stabilisiert: in<br />

Europa führend, in der Welt auf Platz 4 – allerdings weit hinter den führenden<br />

Schiffbaunationen Südkorea, Japan und China, so befindet er sich derzeit durch ausbleibende<br />

Neubestellungen, Stornierung von Aufträgen sowie gravierender Finanzierungsprobleme in<br />

einer äußert schwierigen Situation. Die Schiffbau- und vor allem die Schiffbauzulieferindustrie<br />

wuchsen in den zurückliegenden Jahren rasant, weil sie sich zielstrebig auf die Globalisierung<br />

ausgerichtet hatten. Bis die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt, ist ein zumindest zeitweiliger<br />

Rückgang der Beschäftigtenzahlen nicht auszuschließen.<br />

Meerestechnik und –forschung: Zunehmend gewinnen das Meer und seine Küsten als<br />

Lebensraum und Ökosystem an Bedeutung. Technische Innovation und eine rasch wachsende<br />

Bevölkerungsdichte an der Küste – fast die Hälfte der rund 450 Mio. Menschen der EU lebt an<br />

oder nahe der Küstenlinie in weniger als 50 km Entfernung vom Meer; niemand wohnt mehr als<br />

700 km von der Küste entfernt – bewirken eine starke Beanspruchung der maritimen Ressourcen<br />

und der Meeresumwelt. Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet maritimer <strong>Technik</strong>en sind<br />

<strong>für</strong> Deutschland deshalb von außerordentlicher Bedeutung.<br />

Für innovative maritime Produkte und Dienstleistungen besteht eine große Nachfrage und als<br />

wichtiger Bereich der nachhaltigen Nutzung der Meere gewinnt die Meerestechnik zunehmend<br />

an Bedeutung. Sie bietet gute Wachstumschancen <strong>für</strong> die meerestechnische Industrie, Offshore-<br />

Industrie, Aquakultur und „Blaue Biotechnologie“, wenn sie ressourcenschonend genutzt<br />

werden. Mit dem Forschungsprogramm „Schifffahrt und Meerestechnik <strong>für</strong> das 21. Jahrhundert“<br />

sollen die Kenntnislücken über maritime Ressourcen geschlossen werden. Die maritime<br />

industrielle Kompetenz der deutschen maritimen Industrie, die von der marinen<br />

Umweltschutztechnik und Vermessungstechnik, über den Wasserbau und das<br />

Küstenzonenmanagement bis zur Offshore-<strong>Technik</strong> reicht, soll dabei weiter entwickelt werden.<br />

Offshore-Industrie: In Zukunft wird der Fokus noch stärker auf den Ausbau und die Nutzung<br />

erneuerbarer Energien liegen. Politik und Wirtschaft sind gefordert, diese High-Tech-Branche<br />

weiter zu entwickeln, um die ehrgeizigen Ziele in der Nutzung erneuerbarer Energien zu<br />

realisieren. So hat die EU ihr Energieziel <strong>für</strong> 2020 festgelegt, zu diesem Zeitpunkt sollen 20% der<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien kommen. Dazu muss auch der Anteil der Offshore-<br />

Windenergie ausgebaut werden.<br />

Die Offshore-Windenergie ist ein junger hightech-orientierter Wirtschaftszweig, in dem<br />

Deutschland weltweit führend ist, obwohl in Deutschland selbst die wenigsten<br />

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