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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

Methode 2<br />

Piraten nähern sich mit einem oder mehreren schnellen Booten und versuchen, mit<br />

Wurfhaken und Leitern an Deck des Frachters zu gelangen, wobei die Boote gleichzeitig von<br />

Back- und Steuerbordseite vorgehen. Schusswaffen werden vor allem zur Einschüchterung der<br />

Besatzung eingesetzt. Oftmals werden Handelsschiffe angegangen, die aufgrund ihrer niedrigen<br />

Geschwindigkeit und/oder ihres niedrigen Freibords eine verhältnismäßig leichte Beute<br />

darstellen. Sind die Piraten an Bord, wird entweder das Schiff ausgeraubt oder aber die<br />

Besatzung gezwungen, zu einem Ankerplatz zu fahren, wo auf die Zahlung eines Lösegeldes<br />

gewartet wird. Vor allem die letztere Möglichkeit wird zurzeit von den Seeräubern vor der Küste<br />

Somalias genutzt.<br />

Methode 3<br />

Piraten fahren mit mehreren Speedbooten aus unterschiedlichen Richtungen - zumeist bei<br />

Nacht - direkt das Handelsschiff an und eröffnen sofort das Feuer aus automatischen<br />

Handwaffen auf die Brücke. So versuchen sie, ein Aufstoppen zu erzwingen, entern bei Erfolg<br />

auf und rauben das Schiff aus. Vorrangiges Ziel der Piraten ist dabei der Schiffssafe, in dem sich<br />

bis zu 30.000 USD Heuern und Hafengebühren befinden können. Danach plündern sie die<br />

Kajüten der Besatzungsangehörigen und rauben aus Betriebsräumen Schiffsausrüstung.<br />

Nachdem die Besatzung eingesperrt wurde, gehen sie möglichst zügig von Bord. Darüber hinaus<br />

nehmen sie oft Geiseln, die dann erst gegen Lösegeldzahlungen wieder frei kommen. Von dem<br />

führerlosen Schiff geht eine erhebliche Gefährdung <strong>für</strong> die nautische Sicherheit aus. Ladung<br />

wird bei diesen Blitzüberfällen sehr selten gestohlen, da tragbare Beute, wie z.B. hochwertige<br />

Unterhaltungselektronik, von außen nicht erkennbar in Containern gestaut wird.<br />

Durch ihren Geschwindigkeitsvorteil nehmen die Piraten bewusst in Kauf, dass das<br />

Handelschiff einen Notruf absetzen kann. Bis Hilfe eintrifft, sind die Angreifer jedoch zumeist<br />

verschwunden bzw. das Schiff in der Hand der Seeräuber und auf dem Weg zu seinem neuen<br />

Ankerplatz. Selbst ein großer Sicherheitsabstand zu gefährlichen Küstenabschnitten reicht heute<br />

oft nicht mehr aus, vor Überfällen von schwerbewaffneten Piraten sicher zu sein. Sie operieren<br />

nicht nur im Küstenbereich, sondern mit ihren kleinen, schnellen Speedbooten z.B. auch von<br />

einem Mutterschiff aus, das bis zu 500 sm vor der Küste „harmlos“ in der See liegt oder einen<br />

Seenotfall vortäuscht.<br />

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