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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

Als Hochtechnologiebereich übernehmen die Marineschiffbauwerften neben dem Bau der<br />

Plattformen vor allem die Systemführung, d.h. Systemplanung und -integration,<br />

Ablaufüberwachung und Funktionserprobung. Im Gegensatz zu Marineschiffbau-Kapazitäten in<br />

Frankreich und Großbritannien, bei denen Elektronikunternehmen die Systemkompetenz<br />

innehaben, liegt diese in Deutschland bei den Werften.<br />

Nur mit einer aktiveren Industriepolitik ist der Erhalt der Wehrtechnik und seiner<br />

Hochtechnologiebereiche am Standort Deutschland möglich. Hierzu bedarf es u.a. der<br />

Intensivierung langfristig abgesicherter und zukunftsweisender Forschungs- und Technologie-<br />

Projekte. Zusätzlich müssten die deutlich schärferen deutschen Rüstungsexportbestimmungen im<br />

europäischen Rahmen harmonisiert werden, damit die deutsche Wehrtechnik wettbewerbsfähig<br />

bleibt.<br />

5.6.2.1 Beschaffungsvorhaben<br />

Der Umfang nationaler Beschaffungsvorhaben wird durch den seit Jahren sehr eng gefassten<br />

Etat des Bundesministers der Verteidigung im Bundeshaushalt vorgegeben. So unterzeichnete<br />

der Minister mit dem Vorsitzenden im Ausschuss „Verteidigungswirtschaft“ des<br />

Bundesverbandes der deutschen Industrie im November 2007 eine Erklärung zum Erhalt der<br />

nationalen unverzichtbaren wehrtechnischen Kernfähigkeiten, wie Überwasserschiffbau,<br />

Unterseebootbau und die Minenkampffähigkeit.<br />

Mit der Neuausrichtung der Bundeswehr hin zu Streitkräften <strong>für</strong> Krisenprävention und<br />

Konfliktbewältigung in entfernten Randmeeren und Küstenregionen müssen auch die<br />

Fähigkeiten der Deutschen Marine angepasst bzw. weiterentwickelt werden.<br />

Dies betrifft in der Hauptsache die Fähigkeit zum strategischen militärischen Seetransport,<br />

zum Wirken von See an Land und zur erweiterten Luftverteidigung. Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />

Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit ist die Verfügbarkeit von hochwertigem Einsatzgerät.<br />

Das aktuelle Fähigkeitsprofil des „Expeditionary littoral warfare“ findet seine industrielle<br />

Umsetzung auf der Beschaffungsseite <strong>für</strong> die Deutsche Marine:<br />

� Mit zwei weiteren Einheiten außenluftunabhängiger U-Boote der Klasse 212 A, die 2006<br />

bewilligt wurden, werden insbesondere die maritimen Fähigkeiten zur verdeckten<br />

Aufklärung gestärkt.<br />

� Am 16.04.2008 wurde die Korvette „Braunschweig“ als erste von fünf Korvetten der<br />

Braunschweig-Klasse (K 130) in Dienst gestellt. Sie soll durch hohe Seeausdauer auch<br />

Einsätze in heimatfernen Randmeeren und Küstengewässern ermöglichen. Die Korvette<br />

„Magdeburg“ folgte am 22.09.2008, die Indienststellung der Einheiten „Erfurt“,<br />

„Oldenburg“ und „Ludwigshafen“ wurde auf Grund von technischen Problemen auf<br />

unbestimmte Zeit verschoben. Eine Indienststellung der Einheiten im Jahr 2010 wird<br />

Seitens der Marine angestrebt.<br />

� Bereits 2007 erfolgte der Beschluss zur Beschaffung von vier Fregatten der Klasse F 125, die<br />

der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im Juni 2007 bewilligt hat. Der Zulauf<br />

dieser Einheiten, die <strong>für</strong> eine Intensivnutzung (zwei Jahre im Einsatzgebiet) zur<br />

Krisenprävention und Abwehr terroristischer Bedrohungen ausgelegt sind, ist ab 2014<br />

vorgesehen und soll mit der Lebensdauergrenze Klasse F 122 abgestimmt werden.<br />

� Ebenfalls entschieden wurde am 17. Dezember 2008 die Beschaffung und eines dritten<br />

Einsatzgruppenversorgers der Berlin–Klasse (702). Auftragnehmer ist die<br />

Arbeitsgemeinschaft „ARGE EGV“, bestehend aus den vier Firmen: Friedrich Lürssen Werft,<br />

Flensburger Schiffbaugesellschaft, ThyssenKrupp Marine Systems und der Peenewerft aus<br />

Wolgast. Bau Eine Indienststellung ist allerdings nicht vor 2012 geplant. Ob der dritte EGV<br />

auf den Namen „BONN“ getauft wird ist allerdings noch nicht entschieden.<br />

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