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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

Ein Bereich, dem in Zukunft steigende Bedeutung zukommen wird, ist die meerestechnische<br />

Industrie. Die deutsche meerestechnische Industrie verfügt über einen Weltmarktanteil von 3%.<br />

Der ist – gemessen am vorhandenen Potenzial – deutlich ausbaufähig, und zwar durch ein<br />

verstärktes Angebot von Systemlösungen und eine intensivere Zusammenarbeit zwischen<br />

Wirtschaft und Wissenschaft. Zukunftsfelder sind vor allem die maritime Umwelttechnik, die<br />

Polartechnik, die Offshore-<strong>Technik</strong> <strong>für</strong> die Öl- und Gasgewinnung und die Gewinnung von<br />

mineralischen Rohstoffen am Meeresboden, aber auch der Windenergiebereich sowie die<br />

Energiegewinnung auf See. Das Thema Klima- und Umweltschutz rückt auch in der<br />

Seeschifffahrt immer stärker in den Mittelpunkt. Durch die Verwendung schwefelarmen<br />

Treibstoffes kann die Schifffahrt auch bei weiterem Wachstum ihren Ruf als umweltfreundlicher<br />

Verkehrsträger stärken. Gleichzeitig eröffnen sich der deutschen Schiffbau– und<br />

-zulieferindustrie und dabei insbesondere den Motorenherstellern große Möglichkeiten,<br />

innovative <strong>Technik</strong>en <strong>für</strong> mehr Klima- und Umweltschutz voranzutreiben und Marktvorteile zu<br />

erringen. Das Spektrum umweltorientierter Innovationen reicht von Lösungen <strong>für</strong> die<br />

Ballastwasserreinigung, über ein optimiertes Design des Schiffsrumpfs, effiziente<br />

Antriebssysteme, neuartige Beschichtungen des Unterwasserschiffes bis hin zu Lösungen <strong>für</strong> ein<br />

verbessertes Energiemanagement. Die Nachfrage nach energiesparenden und<br />

umweltfreundlichen <strong>Technik</strong>en wird weiter zunehmen. Energieeffizienz bleibt ein zentrales<br />

Entwicklungsfeld. Wer frühzeitig in der Lage ist, hohe internationale Standards zu erfüllen und<br />

zur Weiterentwicklung von Klima- und Umweltstandards beizutragen, hat die besten<br />

Wettbewerbschancen.<br />

Die maritime Wirtschaft zählt mit mehr als 380.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund<br />

48 Mrd. EUR zu den wirtschaftlich wichtigsten und fortschrittlichsten Wirtschaftszweigen in<br />

Deutschland. Die <strong>Maritime</strong> Wirtschaft hat sich zu einem Wirtschaftssektor mit einem erheblichen<br />

Wachstumspotenzial entwickelt und ist von herausragender Bedeutung <strong>für</strong> die<br />

Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Technologie-, Produktions- und Logistikstandort. Sie ist<br />

ein wichtiger Eckpfeiler <strong>für</strong> Deutschlands führende Position im Export. Die deutsche Wirtschaft<br />

ist in hohem Maße exportorientiert und damit auch exportabhängig. Als rohstoffarmes Land ist<br />

Deutschland aber andererseits auch von Importen, insbesondere im Energiebereich, abhängig.<br />

Deshalb hat die Bundesregierung, aufgrund der derzeitigen weltwirtschaftlichen Lage und<br />

zur Überwindung der Folgen der Finanzmarktkrise, Regelungen getroffen, die den erheblichen<br />

negativen Auswirkungen, besonders auf die Schiffsfinanzierungen, entgegen wirken sollen.<br />

Dazu zählt im Einzelnen:<br />

• KfW – Sonderprogramm <strong>2009</strong><br />

� Finanzierungsbedarf im Schiffbau<br />

Bei der Bauzeitfinanzierung benötigen Werften Kredite <strong>für</strong> die Durchführung des<br />

Schiffbauauftrages. Soweit sie die Bauzeit über geleistete Anzahlungen des Bestellers<br />

finanzieren, haben die Werften Bedarf an Avalen - Rückbürgschaften, die absichern, dass<br />

erhaltene Anzahlungen im Falle eines Scheiterns des Schiffsneubaus an den Auftraggeber<br />

zurückgezahlt werden können. Bauzeitfinanzierungen sind überwiegend kurzfristig<br />

angelegt. Bei der Schiffsendfinanzierung wird dem Auftraggeber der Kaufpreis des fertig<br />

gestellten Schiffes kreditiert. Eine derartige Finanzierung ist in der Regel Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> die Erteilung eines Schiffbauauftrags an die Werft. Schiffsendfinanzierungen erfordern<br />

lange Kreditlaufzeiten (vielfach 12 bis 15 Jahre).<br />

� Maßnahmen der Bundesregierung zur Verstärkung des Kreditangebots<br />

Aus dem branchenübergreifenden KfW-Sonderprogramm <strong>2009</strong> mit einer Ausstattung<br />

von 15 Mrd. Euro können im Bereich des Schiffbaus Mittel zur Bauzeitfinanzierung der<br />

Werften und zur Schiffsendfinanzierung beim Erwerb von Schiffen deutscher Werften<br />

beantragt werden. Das KfW-Sonderprogramm <strong>2009</strong> steht mittelständischen Unternehmen<br />

mit einem Gruppenumsatz von in der Regel bis zu 500 Mio. EUR und im Zuge des<br />

Konjunkturpakets II künftig auch größeren Unternehmen zur Verfügung.<br />

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