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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

U34 legte 12.500 Seemeilen zurück, davon verbrachte das Boot rund 10.200 Seemeilen unter<br />

Wasser und meldete rund 1.800 Fahrzeuge an die NATO. Mit diesem Einsatz konnte die Marine<br />

wertvolle und überwiegend positive Erfahrungen mit dem Brennstoffzellenantrieb sammeln.<br />

Eine logistische Herausforderung stellte dabei die Versorgung des U-Bootes mit ihrem<br />

spezifischen Treibstoff – den Reaktanten – dar, die durch eine zentrale Abstützung auf wenige<br />

bewährte Häfen gelöst werden konnte.<br />

11.4.3 United Interim Force in Lebanon - UNIFIL<br />

Als eine bisher eher zurückhaltende Nation hat Deutschland durch die Teilhabe an diesen<br />

Operationen an internationalem Ansehen gewonnen – und gleichzeitig neue Verantwortungen<br />

übernehmen müssen: Einem Aufruf der Vereinten Nationen im Jahre 2006 folgend, wurde mit<br />

der Beteiligung an UNIFIL zum ersten Mal ein internationaler maritimer Einsatz in führender<br />

Position mit aufgebaut. Hier konnte Deutschland maßgeblich die Ausrichtung des maritimen<br />

Verbandes und der Konzeption des Einsatzes mitbestimmen.<br />

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat in der am 11. August 2006 verabschiedeten<br />

Resolution 1701 und der vom 24. August 2007 verabschiedeten Resolution 1773 festgestellt, dass<br />

die Situation im Libanon eine Bedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit<br />

darstellt und die Konfliktparteien zur vollständigen Einstellung der Feindseligkeiten<br />

aufgefordert. Er hat zugleich den Beschluss der libanesischen Regierung begrüßt, parallel zu<br />

einem Rückzug der israelischen Armee hinter die so genannte Blaue Linie 15.000 libanesische<br />

Soldaten in den Süden des Landes zu entsenden. Diese sollen bei der UNIFIL nach Bedarf um<br />

Truppenbeistand ersuchen, um so zu einer ständigen Waffenruhe und einer langfristigen Lösung<br />

des Konflikts beizutragen.<br />

UNIFIL wird von den Vereinten Nationen geführt und hat eher die klassischen<br />

Sicherungsaufgaben zum Ziel: Friedensicherung und Stabilisierung der Region durch<br />

Seeraumüberwachung und Unterbindung eines möglichen Waffenschmuggels. In enger<br />

Abstimmung mit den libanesischen Streitkräften soll der Libanon stabilisiert und in die Lage<br />

versetzt werden, seine Integrität auch auf See durchzusetzen. Auch hier kann die Deutsche<br />

Marine nur deshalb zum Einsatz kommen, weil die Führung des Einsatzes durch die Vereinten<br />

Nationen aufgrund von Resolutionen des Sicherheitsrates erfolgt. Der Bundestag hat mit einem<br />

entsprechenden Mandat am 20. September 2006 grünes Licht <strong>für</strong> den Marineeinsatz gegeben.<br />

Vom Umfang her leistet die Deutsche Marine damit den zahlenmäßig größten Beitrag innerhalb<br />

des UNIFIL-Einsatzverbandes und ist – aus der Sicht aller Beteiligten – zu einem stabilisierenden<br />

Faktor in der fragilen Region geworden.<br />

Der Sicherheitsrat hat mit der Resolution 1701 darüber hinaus die Erhöhung der<br />

UNIFIL-Truppenstärke auf bis zu 15.000 Soldaten genehmigt und das UNIFIL-Mandat am<br />

17. September 2008 um weitere 15 Monate verlängert. Zudem wurde der Auftrag der UNIFIL<br />

über das bisherige Mandat gemäß den Resolutionen 425 und 426 aus dem Jahr 1978 hinaus<br />

deutlich erweitert und ergänzt, so dass die UNIFIL die libanesische Regierung beim Ausüben ihrer<br />

Autorität auf deren gesamtem Hoheitsgebiet unterstützen kann.<br />

Die libanesische Regierung hat die UNIFIL um Unterstützung bei der Sicherung der seeseitigen<br />

libanesischen Grenzen und Einreisepunkte ersucht. Nach der Zustimmung durch den Bundestag<br />

hat sich Deutschland bereit erklärt, einen substanziellen Beitrag zu der Friedenstruppe UNIFIL zu<br />

leisten. Der Schwerpunkt des Beitrags ist seegestützt und umfasst militärische Fähigkeiten zur<br />

Überwachung des libanesischen Küstenbereiches. Dieser wird durch Transportkomponenten<br />

ergänzt.<br />

Die Resolution 1701 ermächtigt die UNIFIL, im Rahmen des Auftrags „alle erforderlichen<br />

Maßnahmen zu ergreifen", um sicherzustellen, dass die Einsatzgebiete von UNIFIL nicht <strong>für</strong><br />

feindselige Aktivitäten genutzt werden, allen gewaltsamen Versuchen, die UNIFIL an der<br />

Ausübung ihrer vom Sicherheitsrat mandatierten Pflichten zu hindern, zu widerstehen. Personal,<br />

Einrichtungen, Anlagen und Ausrüstung der Vereinten Nationen zu schützen, Sicherheit und<br />

Bewegungsfreiheit des Personals der Vereinten Nationen und der humanitären Helfer zu<br />

gewährleisten und unbeschadet der Verantwortung der libanesischen Regierung Zivilpersonal,<br />

das unmittelbar von körperlicher Gewalt bedroht ist, zu schützen.<br />

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