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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

6.3 Fischwirtschaft<br />

6.3.1 Fischindustrie 8<br />

Die Nachfrage nach Fisch und Fischereierzeugnissen belief sich 2008 auf einen<br />

Pro-Kopf-Verbrauch von 15,6 kg (Fanggewicht) Damit liegt Deutschland gut 1 kg unter dem<br />

derzeitigen Weltdurchschnitt von 16,7 kg pro Person. Das Gesamtaufkommen an Fisch und<br />

Fischwaren lag 2008 mit 2,246 Mio. t (Fanggewicht) etwa auf Vorjahresniveau. Die<br />

Eigenproduktion, die sich aus den Eigenanlandungen deutscher Fischer und der Produktion der<br />

deutschen Binnenfischerei zusammensetzt, sank gegenüber dem Vorjahr um 6,1% auf rund<br />

310.000 t. Damit trug die deutsche Fischerei einen Anteil von 14% zum Basisaufkommen bei. Die<br />

Importe betrugen 1,936 Mio. t und entsprechen 86% des Gesamtaufkommens. Somit haben die<br />

Einfuhren die größte Bedeutung <strong>für</strong> die Versorgung des deutschen Marktes.<br />

Die Globalisierung der Fischindustrie bleibt auch <strong>für</strong> die Unternehmen in Deutschland nicht<br />

ohne Folgen. Sowohl auf den Absatz- als auch auf den Bezugsmärkten ist ein harter Wettbewerb<br />

festzustellen, der auch im Jahr 2008 zu einem erhöhten Aufwand <strong>für</strong> Beschaffung, Verarbeitung<br />

und Vertrieb geführt hat. Erhebliche Belastungen ergeben sich aus der stark abgenommenen<br />

Bereitschaft der Warenkreditversicherungen zur Ausfallrisiko-Deckung und der<br />

Factoringgesellschaften zum Ankauf der Debitorenforderungen. Dieser „Vertrauensschwund“<br />

wiegt insbesondere dann umso schwerer, wenn nicht individuelle Bonitätsgründe der<br />

Aufhebung bzw. der Ablehnung von entsprechenden Limiten zugrunde liegen, sondern<br />

zunehmend eigene Schwierigkeiten der Versicherungs- und Factoringgesellschaften bei der<br />

Rückdeckung und Refinanzierung. Die Ertragslage der Unternehmen ist daher angespannt.<br />

Seefische dominieren den deutschen Fischmarkt. Alaska-Seelachs, Hering und Thunfisch sind<br />

die bedeutendsten Fischarten, gefolgt von Lachs und Rotbarsch. Bezogen auf die<br />

Produktbereiche liegt Tiefkühlfisch vor Fischkonserven und Marinaden, Krebs- und Weichtieren,<br />

Frischfisch und Sonstigen. Die Rohwarenversorgung der deutschen Fischindustrie und des<br />

Fischgroßhandels erfolgt zum größten Teil durch Importe aus EU-Mitgliedsländern und aus<br />

Ländern außerhalb der EU (z.B. Norwegen, USA, Russland und China) und zum geringen Teil<br />

durch die eigene Flotte. Der durchschnittliche Einfuhrpreis <strong>für</strong> frische Fischereierzeugnisse<br />

erhöhte sich um 3,2% auf 5,09 EUR pro kg. Die Einfuhrpreise <strong>für</strong> gefrorenes Fischfilet lagen mit<br />

2,57 EUR pro kg rund 15% über dem Vorjahrniveau. Allerdings schwankten die Preise zwischen<br />

den Grundfischarten erheblich und notierten gegenüber dem Vorjahr zwischen +8,4% <strong>für</strong><br />

Seehecht und –16,5% <strong>für</strong> Rotbarsch. Der durchschnittliche Verkaufswert <strong>für</strong> Fisch und<br />

Fischwaren ab Werk <strong>für</strong> alle Fischerzeugnisse lag im Jahr 2008 bei 3,43 EUR pro kg.<br />

Der Gesamtumsatz der Fischindustrie lag im Jahr 2008 bei 2,34 Mrd. EUR. Davon wurden<br />

Waren im Wert von rund 476,7 Mio. EUR im Ausland abgesetzt, was einer Exportquote von<br />

20,3% entspricht. Insgesamt wurden in der Fischwirtschaft Waren im Wert von 4,33 Mrd. EUR<br />

bewegt, wobei der Wert der Einfuhren bei 2,93 Mrd. EUR lag. Die Produktion der 67<br />

fischverarbeitenden Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten belief sich im Jahr 2008 auf<br />

500.100 t. Der Verkaufswert ab Werk betrug 1,72 Mrd. EUR. An der zum Absatz bestimmten<br />

Produktion von Erzeugnissen des Ernährungsgewerbes in der Bundesrepublik Deutschland haben<br />

die Unternehmen der Fischindustrie einen Anteil von 1,3%.<br />

Die Fischerei ist ein traditioneller Bestandteil der Wirtschaft und der Kultur in den<br />

Küstenländern, die Arbeitsplätze konzentrieren sich häufig auf die Küsten- oder küstennahen<br />

Bereiche. Die Zahl der Beschäftigten kann nicht mehr vollständig ermittelt werden, da die<br />

Erfassung der Betriebe zum 01.01.2007 geändert wurde. So werden seit dem Jahr 2007 nur noch<br />

Beschäftigte in Betrieben mit mehr als 20 Personen ermittelt. In diesen Unternehmen waren zum<br />

Stichtag 31.12.2008 in der deutschen Fischindustrie 8.039 Personen beschäftigt. Die Fischerei ist<br />

darüber hinaus auch eine wichtige Attraktion <strong>für</strong> den Tourismus und trägt damit zur<br />

Wirtschaftskraft in den Küstenregionen bei.<br />

8 vgl.: Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels e.V. –<br />

Geschäftsbericht <strong>2009</strong> – 61. <strong>Jahresbericht</strong> – Hamburg, Juni <strong>2009</strong><br />

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