Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV
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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />
Der Containerverkehr mit Binnenschiffen hat 2008 nach – mit wenigen Ausnahmen – stetigen<br />
Wachstumsraten in den letzten Jahren einen Rückgang von -3,7% auf nunmehr 2,05 Mio. TEU<br />
gegenüber 2,13 Mio. TEU in 2007 zu verzeichnen. Entwickelten sich die Containertransporte im<br />
ersten Halbjahr 2008 mit einem Zuwachs von 4,2% noch durchaus positiv, machte sich im<br />
zweiten Halbjahr die sich abzeichnende Verschärfung der Weltwirtschaftskrise zunehmend<br />
bemerkbar und führte teilweise zu fast dramatischen Rückgängen im Monatsvergleich. So<br />
gingen die Containertransporte mit Binnenschiffen im November um -11,7% und im Dezember<br />
sogar um -22,0% gegenüber den jeweiligen Vorjahresmonaten zurück.<br />
Neben den Auswirkungen der Wirtschaftskrise behindert auch weiterhin die nachrangige<br />
Behandlung von Containerbinnenschiffen in den Seehäfen, vor allen Dingen in Antwerpen und<br />
Rotterdam, eine positivere Mengenentwicklung. Um diesem langfristig zukunftsträchtigen<br />
Marktsegment in der Binnenschifffahrt zu den erwarteten Zuwächsen zu verhelfen, ist nicht nur<br />
eine baldige Erholung der Weltwirtschaft – vor allen Dingen auch im <strong>für</strong> den Containertransport<br />
so wichtigen ostasiatischen Wirtschaftsraum – notwendig, sondern auch die dringliche und<br />
langfristig wirkende organisatorische und konzeptionelle Behebung der strukturellen Probleme<br />
in den Seehäfen.<br />
Die äußeren Faktoren sprechen <strong>für</strong> eine weitere positive Entwicklung des Containertransports<br />
mit Binnenschiffen, denn Binnenschiffe verursachen pro transportierter Ladeeinheit die<br />
geringsten Umweltbeeinträchtigungen („Verkehrswirtschaftlicher und ökologischer Vergleich<br />
der Verkehrsträger Straße, Bahn und Wasserstraße“, Planco Consulting GmbH). Wirtschaftliche<br />
Vorteile ergeben sich, indem Güter in genormten Ladeeinheiten mit standardisierten<br />
Transportmitteln und Umschlaggeräten befördert werden. Deshalb werden heute schon immer<br />
mehr Güter, die früher konventionell verladen wurden, in Container verpackt. Nach wie vor<br />
entfallen rund 85% aller in Deutschland per Binnenschiff transportierten Container auf den<br />
Rhein. Danach folgen das Elbstromgebiet mit knapp 6% und das Wesergebiet mit knapp 5%.<br />
Der Rest entfällt auf das Kanalgebiet. Besonders auf der Elbe ließen sich bei einer gesicherten<br />
besseren Wasserstandsentwicklung im Hinterlandverkehr von Hamburg sprunghafte<br />
Verbesserungen erzielen.<br />
Bezogen auf die einzelnen Hauptgüterabteilungen ist die Entwicklung im Berichtsjahr 2008<br />
recht unterschiedlich verlaufen. Den höchsten Mengenrückgang zu verzeichnen hatte der<br />
Bereich „Eisen, Nicht-Eisen-Metalle“ mit -7,9%, gefolgt von „Feste mineralische Brennstoffe“ mit<br />
-5,4% und „Andere Halb- und Fertigerzeugnisse“ mit -4,9%. Auch der Transport von „Chemische<br />
Erzeugnisse“ ging mit einem Minus von 3,6% ebenso überdurchschnittlich zurück wie „Erze und<br />
Metallabfälle“ mit -3,1%.<br />
Gegen den negativen Trend entwickelten sich die Transportmengen bei<br />
„Mineralölerzeugnisse“ mit einem Zuwachs von 4,1%, „Nahrungs- und Futtermittel“ mit 2,4%<br />
sowie „Steine und Erden“ und „Düngemittel“ mit Mengensteigerungen von jeweils 1,0%. Die<br />
positive Entwicklung im Bereich „Mineralölerzeugnisse“ ist teilweise auch auf den starken<br />
Rückgang des Rohölpreises besonders im letzten Quartal 2008 zurückzuführen, in dem das<br />
Transportaufkommen in der Tankschifffahrt überdurchschnittlich hohe Zuwächse in den<br />
Monaten Oktober und November im Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresmonaten zu<br />
verzeichnen hatte. Damit ist <strong>für</strong> die Tankschifffahrt – im Gegensatz zur Trockenschifffahrt – das<br />
Gesamtjahr 2008 noch durchaus positiv verlaufen.<br />
In der Fahrgastschifffahrt konnten 2008 die meisten Unternehmen das überaus positive<br />
Ergebnis des Vorjahrs nicht erreichen. Während einer feuchten und kühlen Hauptsaison lagen<br />
vor allem Charterfahrten <strong>für</strong> Firmenkunden im Trend. Für <strong>2009</strong> wird ein Rückgang der<br />
Gästezahlen aus Übersee erwartet. Die Wirtschaftskrise könnte zu einem Anstieg der<br />
Gästezahlen aus Europa in den deutschen Ferienregionen führen.<br />
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