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Jahresbericht 2009 - Gesellschaft für Maritime Technik eV

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Flottenkommando Fakten und Zahlen <strong>2009</strong><br />

ist dabei zum einen Folge der engen wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Deutschland,<br />

seinen europäischen Nachbarländern und vielen Ländern anderer Kontinente als auch Ausdruck<br />

der Bedeutung der Gewässer als Seeverkehrsverbindungen <strong>für</strong> den durchquerenden<br />

internationalen Schiffsverkehr.<br />

Der intrazonale Seeverkehr wird insbesondere durch den Fährverkehr zu den deutschen<br />

Nordseeinseln, die Küstenfischerei, den Versorgungs- und Unterhaltungsverkehr zu Anlagen auf<br />

See sowie durch den Sportbootverkehr geprägt. Die zukünftige Entwicklung des Schiffsverkehrs<br />

wird durch die weiterhin hohen Wachstumsraten im Containerverkehr bestimmt. Wichtige<br />

Voraussetzungen werden hier auch durch den Ausbau der deutschen<br />

Containerumschlagskapazitäten und der zuführenden Schifffahrtswege gestaltet.<br />

Insgesamt ist mit einem weltweiten Anstieg des Transport- und Umschlagvolumens sowie<br />

ansteigenden Schiffsgrößen zu rechnen. Von diesen Entwicklungen dürften besonders größere<br />

Häfen profitieren. In Zukunft ist eine weitere Spezialisierung der Häfen und ein Anstieg des<br />

Fähr- und RoRo-Volumens zu erwarten. Eine erhebliche Verbesserung der Wettbewerbssituation<br />

der deutschen Häfen soll der geplante Bau des neuen Tiefwasserhafens <strong>für</strong> sehr große Schiffe in<br />

Wilhelmshaven (JadeWeserPort) erbringen, der 2010 fertiggestellt sein soll.<br />

In der Nordsee ist der Schiffsverkehr zwischen einigen der bedeutendsten europäischen<br />

Häfen (u. a. Hamburg und Bremerhaven) maßgeblich. Als Teil der maritimen Verbundwirtschaft<br />

steht die Seeschifffahrt in enger Verbindung mit der Hafenentwicklung, dem Schiffbau, der<br />

Küsten- und Binnenschifffahrt sowie der Anbindung an die Landverkehrsnetze. Die Entwicklung<br />

der letzten zehn Jahre wurde durch die anhaltend hohen Wachstumsraten im<br />

Containerumschlag bestimmt, gleichzeitig entfallen etwa die Hälfte der Schiffsbewegungen auf<br />

den Fährverkehr.<br />

Insgesamt wird bis 2015 in Abhängigkeit der Entwicklung der internationalen<br />

Handelsbeziehungen von einer starken Zunahme des Schiffsverkehrs im Ostseeraum<br />

ausgegangen. In der Ostsee ist der Durchgangsverkehr zu russischen Ölhäfen sowie das<br />

Wachstum im Personenverkehr durch Schnellfährverbindungen relevant. Andererseits wird als<br />

Folge des Baus von Brückenverbindungen im Fährverkehr mittelfristig mit Verlusten von 10-20%<br />

gerechnet.<br />

9.2.3 Umweltschutz und Nutzungsdruck im Nord- und Ostseeraum<br />

Nord- und Ostsee stehen weiter unter erheblichem - teilweise durchaus auch noch<br />

zunehmenden - Nutzungsdruck. Der Belastungsdruck <strong>für</strong> Nord- und Ostsee durch die<br />

Industrieländer Nordeuropas hat sich kaum verringert, trotz der bisher teilweise erzielten<br />

beachtlichen Entlastungen. Die größten Entlastungen ergaben sich durch landseitige<br />

Maßnahmen beim Immissionsschutz, durch die stark verbesserte Abwasserreinigung, durch<br />

verschiedene Stoff- und Einleitungsverbote sowie durch Maßnahmen gegen Öleinleitungen aus<br />

der Schifffahrt.<br />

Trotz der teilweise deutlich verminderten Schadstoff- und Nährstoffeinträge besteht nach wie<br />

vor kein Grund zur umweltpolitischen Entwarnung, denn die maritimen Ökosysteme werden<br />

durch die europäische Fischerei, Nährstoff- und Schadstoffeinträge, die Schifffahrt sowie durch<br />

vielfältige lokale raumwirksame Eingriffe, insbesondere der Rohstoffindustrie, des Tourismus,<br />

des Küstenschutzes und neuerdings der Windenergienutzung, auf unterschiedliche Art und<br />

Weise gefährdet und geschädigt. Insbesondere gab es kaum durchgreifende Verbesserungen bei<br />

der Fischereiwirtschaft und Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft. Um zu einer<br />

nachhaltigen, dauerhaft umweltverträglichen Bewirtschaftung der Nord- und Ostsee zu<br />

kommen, bedarf es jedoch erheblicher Anstrengungen und teilweise auch grundlegender<br />

struktureller Maßnahmen vor allem gegenüber der intensiven Fischerei- und Agrarwirtschaft.<br />

Der zunehmende Schiffsverkehr mit immer größeren Schiffen stellt den Meeres- und<br />

Küstenschutz vor neue Herausforderungen. Durch die Zunahme des kommerziellen<br />

Seeschiffsverkehrs gerade auf den bedeutsamen Schifffahrtsstraßen von Nord- und Ostsee<br />

steigen auch die Umweltbelastungen und -risiken. Illegale Ableitungen von<br />

Schwerölrückständen und von Tankwaschwasser sind zwar seit 1999 verboten, dennoch lässt sich<br />

an den gemessenen Belastungen entlang der Hauptschifffahrtsrouten erkennen, dass nach wie<br />

vor erhebliche Ölmengen illegal in die See beseitigt werden. Darüber hinaus führen die Folgen<br />

von Öltankerunfällen zu schwerwiegenden lokalen Verschmutzungen der Meeresumwelt und<br />

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