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Rechtsvergleichende Untersuchung zu Kernfragen des ... - BMELV

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Comparative Study on Private Construction Law<br />

UK Report (Austen-Baker)<br />

(11) Gibt es für den Unternehmer die Möglichkeit, in einem summarischen Ver­<br />

fahren besonders schnell einen Zahlungstitel <strong>zu</strong> erwirken, der vorläufig<br />

vollstreckbar ist? Wie werden die Interessen <strong>des</strong> Verbrauchers in diesem<br />

Verfahren geschützt?<br />

Englische und walisische Gerichte arbeiten nach einem System, das geringere und<br />

weniger komplizierte Klagen beschleunigt und das ein summarisches Verfahren<br />

vorsieht, wenn sich der Beklagte nicht verteidigt, wenn die Verteidigung<br />

offensichtlich aussichtslos erscheint oder, andersherum, wenn die Klage ersichtlich<br />

unbegründet ist. Das summarische Verfahren ist Teil der gewöhnlichen<br />

Gerichtsverfahren. Hierbei werden die Interessen <strong>des</strong> Verbrauchers gänzlich<br />

geschützt.<br />

[Beachte: Für Handelsverträge gibt es ein speziell entwickeltes<br />

einstweiliges Rechtsschutzverfahren, das nicht abbedungen werden<br />

kann, falls der Hausing Grants etc. Act Anwendung findet. Dies gilt<br />

allerdings nicht für Verbraucherverträge und darf Verbrauchern<br />

keinesfalls aufgezwungen werden; Verbraucher können ihm aber<br />

ausnahmsweise <strong>zu</strong>stimmen (schnelle Entscheidung durch einen<br />

Fachmann aus der Baubranche – normalerweise ein Gutachter – ohne<br />

das übliche Gerichtsverfahren, sondern wie bei einem Schiedsverfahren).<br />

Solche Entscheidungen haben unverzüglich bindende Wirkung. Der<br />

Verbraucher müsste also beispielsweise sofort eine Extrazahlung leisten,<br />

ohne dass dies durch ein Gerichtsurteil bestätigt wird. Allerdings kann die<br />

Entscheidung später vor Gericht angegriffen und so das Geld<br />

<strong>zu</strong>rückerlangt werden. Somit ist, falls der Verbraucher keine Liquiditätsprobleme<br />

hat, hinreichender Schutz gewährleistet. Es muss aber erneut<br />

hervorgehoben werden, dass diese Art der Entscheidung höchst selten<br />

ist, wenn ein Verbraucher involviert ist. Eine solche vorläufige<br />

Entscheidung ist selbstverständlich auch keinem vollstreckbaren<br />

Endurteil eines staatlichen Gerichts gleich<strong>zu</strong>setzen.]<br />

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