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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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FERNSEHEN UND POLITISCHE BILDUNG<br />

S. 271) Im Sinne des Nutzenansatzes ist – im Gegensatz zum Stimulus-Response Modell<br />

– ‘wirksam’, was den Absichten der Rezipienten entspricht, zu ihren Zielen führt.<br />

(Vgl. Renckstorf 1973, S.197)<br />

Laut Uses-and-Gratifications-Aproach richten sich nicht nur von der Kommunikatorseite,<br />

sondern auch von Rezipientenseite Absichten und Erwartungen an den Kommunikationsprozess.<br />

Eine besondere Rolle spielt dabei die soziale Situation, aus der sich<br />

für viele Menschen Gründe für die Nutzung von Massenmedien ergeben:<br />

“(1) Social situation produces tensions and conflicts, leading to pressure for their<br />

easement via mass media consumption […].<br />

(2) Social situation creates an awareness of problems that demand attention, information<br />

about which may be sought in the media […].<br />

(3) Social situation offers impoverished real-life opportunity to satisfy certain needs,<br />

which are then directed to the mass media for complementary, supplemtary, or substitute<br />

servicing […].<br />

(4) Social situation gives rise to certain values, the affirmation and r<strong>ein</strong>forcement of<br />

which is facilitated by the consumption of congruent media materials […].<br />

(5) Social situation provides a field of expectation of familiarity with certain media<br />

materials, which must then be monitored in order to sustain membership of valued social<br />

groupings” (Katz/Blumler/Gurevitch 1974, S. 27).<br />

Als Ausgangspunkt der Rezipientenabsichten werden bestimmte Grundbedürfnisse<br />

angenommen, die sich mehr oder weniger differenziert systematisieren lassen. 116<br />

McQuail stellte 1983 <strong>ein</strong>en sehr differenzierten Bedürfniskatalog zusammen, in dem er<br />

vier Bedürfnisarten unterscheidet: (vgl. McQuail 1983, S. 82-83)<br />

(1) Informationsbedürfnis: − Orientierung über relevante Ereignisse in der unmittelbaren<br />

Umgebung, in der Gesellschaft und in der Welt<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Ratsuche zu praktischen Fragen, M<strong>ein</strong>ungen, Entscheidungsalternativen<br />

Befriedigung von Neugier und allgem<strong>ein</strong>em Interesse<br />

Lernen, Weiterbildung<br />

Streben nach Sicherheit durch Wissen<br />

(2) Bedürfnis nach persönlicher<br />

Identität:<br />

−<br />

−<br />

Bestärkung persönlicher Werte<br />

Suche nach Verhaltensmodellen<br />

116<br />

Zunächst lässt sich unterscheiden zwischen physischen, psychischen und sozialen Bedürfnissen,<br />

von denen vor allem die psychischen und sozialen für das Kommunikationsverhalten relevant sind.<br />

Weiter lässt sich differenzieren in kognitive, affektive, integrative und interaktive Bedürfnisse: Bedürfnisse<br />

kognitiver Art beziehen sich auf Information, Wissen und Verstehen, Bedürfnisse affektiver<br />

Art auf emotionale, ästhetische Erfahrungen, Bedürfnisse integrativer Art auf Vertrauen, Stabilität<br />

sowie Glaubwürdigkeit und Bedürfnisse interaktiver Art auf den Kontakt zur Umwelt sowie zum eigenen<br />

Ich. (Vgl. Teichert 1975, S. 272)<br />

103

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