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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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POLITISCHE TALKSHOW 1<br />

Tab. 5: Fragerichtung in <strong>politische</strong>n <strong>Talkshow</strong>s, Anteile in %.<br />

Expression Information M<strong>ein</strong>ung Rechtfertigung<br />

Christiansen 6,6 15,8 51,2 26,4<br />

Berlin Mitte 3,3 16,6 41,7 38,5<br />

Quelle: Schultz 2006, S. 227.<br />

und Rechtfertigungsfragen,<br />

dass auf elementarer<br />

Ebene der<br />

Anspruch der Sendungen<br />

umgesetzt<br />

wird, „<strong>ein</strong>en Beitrag zur <strong>politische</strong>n M<strong>ein</strong>ungsbildung und Diskussion zu leisten“<br />

(ebd., S. 227). Denn für die Realisierung <strong>politische</strong>r Diskurse ist es, so Schultz, entscheidend,<br />

„dass die Moderatoren der Polit-Talks M<strong>ein</strong>ungs- und Rechtfertigungsfragen<br />

<strong>ein</strong>setzen, mit denen die Teilnehmer dazu angeregt oder genötigt werden, Position<br />

zu beziehen, <strong>ein</strong>en Standpunkt zu begründen und zu verteidigen“ (ebd., S. 227). Dass<br />

in <strong>politische</strong>n <strong>Talkshow</strong>s „Unterhaltungselemente, Muster <strong>politische</strong>n Werbens und<br />

Strategien der Selbstdarstellung <strong>ein</strong>e Rolle spielen, muss ihre m<strong>ein</strong>ungsbildende Funktion<br />

nicht entwerten.“ (ebd., S. 320)<br />

Für Schultz sind die diskursiven Anstrengungen in <strong>politische</strong>n <strong>Talkshow</strong>s verbunden<br />

„mit dem Mehrwert <strong>ein</strong>er unmittelbaren öffentlichen Konfrontation konkurrierender<br />

Positionen und Argumente […], wie sie nur in wenigen anderen Settings derart massenwirksam<br />

möglich ist.“ (ebd., S. 316) Infolgedessen ist Schultz der Überzeugung,<br />

dass <strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong>s<br />

“durchaus <strong>ein</strong>en vernünftigen Beitrag zur <strong>politische</strong>n Kommunikation leisten. Indem<br />

sie unterschiedliche Akteure mit ihren von<strong>ein</strong>ander abweichenden, teils sich ergänzenden,<br />

teils sich widersprechenden Perspektiven und Argumentationen zusammenbringen<br />

und <strong>ein</strong>e Zusammenschau organisieren, dienen sie noch unabhängig von etwaigen<br />

weiter reichenden Lerneffekten der Orientierung und Information des Publikums.“<br />

(ebd., S. 316-317)<br />

Im günstigen Falle können, so Schultz, vernünftige Abwägungsprozesse im Publikum<br />

stimuliert werden. (Vgl. ebd., S. 125)<br />

Für die Analyse der Leistungsfähigkeit <strong>politische</strong>r <strong>Talkshow</strong>s für <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong><br />

ergeben sich aus Schultz’ Studie folgende Fragen:<br />

− Welche Bedeutung hat der reduzierte <strong>politische</strong> Diskurs in <strong>politische</strong>n <strong>Talkshow</strong>s<br />

in Bezug auf die <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong>?<br />

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