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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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EINLEITUNG<br />

1 Einleitung<br />

Demokratie lebt von <strong>politische</strong>r Partizipation – Mitsprache, Mitwirkung und Mitentscheidung<br />

– ihrer Bürger. <strong>Die</strong> (mündige) Wahrnehmung dieser <strong>politische</strong>n Bürgerrolle<br />

erfordert jedoch zunehmend komplexere Kompetenzen u.a. hinsichtlich des Aufspürens<br />

politisch relevanter Informationen in der täglichen Informationsflut, des Verstehens<br />

<strong>politische</strong>r Vorgänge in Zeiten der Globalisierung und des Erkennens von Handlungsmöglichkeiten<br />

im <strong>politische</strong>n Prozess jenseits der Beteiligung an Wahlen. Politische<br />

Partizipation setzt demnach Wissen und Fähigkeiten seitens der Bürger voraus,<br />

bedarf <strong>ein</strong>er <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong>, die zu <strong>ein</strong>em besseren Verständnis der gesellschaftlichen<br />

Wirklichkeiten führt und die Menschen befähigt, sich aktiv und mündig am <strong>politische</strong>n<br />

Leben zu beteiligen.<br />

Immer mehr Bürger entziehen sich jedoch der Möglichkeit, aktiv an der Lösung gesellschaftlicher<br />

Probleme mitzuarbeiten, und distanzieren sich von der Politik. <strong>Die</strong><br />

Mitgliederzahlen der großen Parteien sind ebenso rückläufig wie die Wahlbeteiligung.<br />

Gründe dafür sind vielfältig und reichen vom mangelnden Interesse der Bürger – von<br />

Jugendlichen bis Erwachsenen – für Politik bis hin zur Politik(er)verdrossenheit und<br />

zu sinkendem Institutionenvertrauen.<br />

<strong>Die</strong>sen Entwicklungen entgegenzuarbeiten, stellt <strong>ein</strong>e maßgebliche Herausforderung<br />

dar für Institutionen und Akteure der <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong>. Als wichtiger Bestandteil<br />

des Sozialisationsprozesses ist <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong> Inhalt und Ziel in Schule und Erwachsenenbildung.<br />

Doch in der Schule hat sie mit Strukturproblemen – Heterogenität<br />

der Fachbezeichnung, Stundenanzahl und Curricula – zu kämpfen, und <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong>sangebote<br />

in der außerschulischen Erwachsenenbildung werden kaum genutzt.<br />

<strong>Die</strong> Medien sind als direkter Konkurrent für <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong> immer bedeutsamer<br />

geworden: <strong>Die</strong>se werden von mehr Bürgern auf <strong>politische</strong>r Informations- und Orientierungssuche<br />

genutzt als Veranstaltungen der <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong>. <strong>Die</strong> Medien stellen<br />

für die meisten Bürger – Jugendliche wie Erwachsene – den <strong>ein</strong>zigen ständigen Kontakt<br />

zum <strong>politische</strong>n Leben her und üben für viele die eigentliche <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong><br />

aus – sozusagen inoffiziell.<br />

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