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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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FERNSEHEN UND POLITISCHE BILDUNG 1<br />

<strong>Die</strong> grundsätzliche Perspektive im Stimulus-Response-Modell richtet sich auf die Frage,<br />

ob es dem Kommunikator – bzw. <strong>ein</strong>er massenmedialen Kommunikation – gelingt,<br />

den Rezipienten zu be<strong>ein</strong>flussen. Als wirksam wird bezeichnet, was zum Erlangen der<br />

Ziele des Kommunikators führt. Studien, die sich am Stimulus-Response-Modell orientieren,<br />

sind <strong>ein</strong>e Art Erfolgskontrolle: Ausgehend von den Zielen und Absichten der<br />

Kommunikatoren massenmedialer Botschaften sollen sie deren Erfolg oder Misserfolg<br />

bei den Rezipienten konstatieren. (Vgl. Renckstorf 1977, S. 170)<br />

Das Stimulus-Response-Modell beruht auf drei Grundannahmen:<br />

(1) Transitivität: Jede Form von Kommunikation zielt mit <strong>ein</strong>er bestimmten Absicht<br />

auf den Rezipienten; wird der Rezipient erreicht, so wird auf jeden Fall <strong>ein</strong>e Wirkung<br />

erzeugt.<br />

(2) Kausalität: Der Ursache – definiert als kommunikative Stimulation durch den<br />

Kommunikator (vgl. Merten 1999, S. 343-344) – und der durch sie hervorgerufenen<br />

Wirkung wird <strong>ein</strong> direkter kausaler Zusammenhang zugesprochen; es wird von<br />

<strong>ein</strong>em direkten Zusammenhang zwischen den Merkmalen des Stimulus und den<br />

Merkmalen der Reaktion ausgegangen: „Ein gewalthaltiger Stimulus wird <strong>ein</strong>e<br />

gewalthaltige Reaktion, <strong>ein</strong> humorvoller Stimulus wird Heiterkeit und <strong>ein</strong> persuasiver<br />

Stimulus <strong>ein</strong>e entsprechende Einstellungs- und M<strong>ein</strong>ungsänderung auslösen.“<br />

(Brosius/Esser 1998, S. 342) Ein bildender Medieninhalt – bzw. <strong>ein</strong> Medieninhalt<br />

mit dem Zweck der <strong>Bildung</strong> – wird demnach <strong>Bildung</strong> zur Folge haben. Das Prinzip<br />

der Kausalität impliziert die Vorhersehbarkeit der Rezipientenreaktion, denn aufgrund<br />

ihrer Eindeutigkeit werden alle Medieninhalte von allen erreichten Rezipienten<br />

nahezu identisch aufgenommen, verarbeitet und gespeichert und führen zu<br />

identischen oder zumindest ähnlichen Reaktionen.<br />

(3) <strong>Die</strong> ‚Proportionalität’ unterstellt <strong>ein</strong>en wachsenden, positiven Zusammenhang zwischen<br />

der Stärke der Stimulation und der Stärke der Wirkung: d.h. je intensiver, je<br />

entscheidung der ‚opinion follower’ als die Massenmedien. Nach dem Uses-and-Gratifications-<br />

Approach gilt das konkrete Umgehen mit den Medien und ihren Botschaften als durch die Rezipienten<br />

und nicht durch die Medien kontrolliert. (Siehe hierzu Kapitel 4.3)<br />

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