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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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POLITISCHE BILDUNG 1<br />

Alle Methoden dienen auf<strong>ein</strong>anderaufbauend dazu, die Informationsfunktion, die M<strong>ein</strong>ungsbildungsfunktion<br />

und die Funktion der Befähigung zur Partizipation der <strong>politische</strong>n<br />

<strong>Bildung</strong> umzusetzen. <strong>Die</strong> Frage, inwieweit ihnen dies in der Realität auch gelingt,<br />

muss im vorliegenden Kontext hinsichtlich der meisten Methoden unbeantwortet<br />

bleiben. Lediglich die Methode der <strong>politische</strong>n <strong>Talkshow</strong> soll im Folgenden näher betrachtet<br />

werden.<br />

3.5.1 <strong>Die</strong> Bedeutung des Dialogs<br />

Der dialogischen Kommunikation kommt <strong>ein</strong>e besondere Bedeutung in der <strong>politische</strong>n<br />

<strong>Bildung</strong> zu, da durch sie nicht nur Wissen vermittelt, sondern sie auch in Form von<br />

Diskussionen dazu genutzt wird, Adressaten <strong>politische</strong>r <strong>Bildung</strong>sveranstaltungen bei<br />

ihrem <strong>politische</strong>n M<strong>ein</strong>ungs- und Willensbildungsprozess zu unterstützen sowie zur<br />

Partizipation zu befähigen, wenn auch zunächst nur auf simulativer Ebene.<br />

Grundlegendes Formprinzip in der <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong> ist der Dialog, da – so die<br />

Überzeugung <strong>politische</strong>r Bildner – nur durch ihn Interesse, Betroffenheit und M<strong>ein</strong>ungsbildung<br />

aktiviert werden können:<br />

„<strong>Die</strong> Problemstruktur des Politischen erkennen, die Pluralität unterschiedlicher Positionen<br />

tolerieren sowie die Beziehungen zwischen Lehrenden und Lernenden unter<strong>ein</strong>ander<br />

und deren Beziehung zur Sache entwickeln, dies kann nicht im Wege <strong>ein</strong>es monologischen,<br />

sondern nur <strong>ein</strong>es dialogischen Vorgehens erfolgreich geschehen“ (Sarcinelli<br />

1990(b), S. 73).<br />

<strong>Die</strong> interpersonale Kommunikation und dabei vor allem die Diskussion gegensätzlicher<br />

Positionen haben im Rahmen der <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong> <strong>ein</strong>en hohen Stellenwert,<br />

welcher zurückzuführen ist auf die Überzeugung <strong>politische</strong>r Bildner, dass sich in der<br />

Diskussion <strong>ein</strong>e Vielzahl an Argumenten und Positionen entwickelt, die <strong>ein</strong>erseits vertreten<br />

werden und andererseits nachzuvollziehen sind, mit der Intention, zu konsensfähigen<br />

Lösungen zu gelangen. 56<br />

56 Banal darauf zu verweisen, dass in <strong>politische</strong>n TV-<strong>Talkshow</strong> das Dialogisch-Kommunikative <strong>ein</strong>e<br />

ebenso große Rolle spielt wie in der institutionalisierten <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong>. In <strong>politische</strong>n TV-<br />

<strong>Talkshow</strong>s findet jedoch – wie in unterrichtlicher <strong>politische</strong>r <strong>Bildung</strong> – nur <strong>ein</strong> indirekter Dialog zwischen<br />

Politikern und Bürgern statt, auch wenn sich Moderatoren als Sprachrohr der Bevölkerung verstehen<br />

und mit diesem Verständnis in den Dialog mit <strong>politische</strong>n Akteuren treten.<br />

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