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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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FERNSEHEN UND POLITISCHE BILDUNG<br />

− „die fehlende pädagogische Betreuung von <strong>Bildung</strong>sfernseh-Zuschauern in<br />

Einrichtungen der Erwachsenenbildung“ (Rüden 1985, S. 129).<br />

Andererseits sind aufgrund der großen Bedeutung der Medien im Alltag Effekte medial<br />

vermittelter Inhalte, M<strong>ein</strong>ungen und Wertvorstellungen auf das Wissen und Verhalten<br />

der Bürger kaum bestreitbar. <strong>Die</strong> Effektivität des Lernens vor dem Fernsehbildschirm<br />

im heimischen Wohnzimmer gehört jedoch, sicherlich auch aufgrund der wissenschaftsmethodologischen<br />

Problematik, zu den am wenigsten erforschten Bereichen<br />

innerhalb der Medienwirkungsforschung. In der wissenschaftlichen Diskussion ist die<br />

pauschale Frage, ob Fernsehen überhaupt als <strong>Bildung</strong>smedium geeignet ist, daher auch<br />

durch die Frage ersetzt worden, an welchen Stellen des <strong>Bildung</strong>sprozesses welche Art<br />

von Fernsehangebot geeignet s<strong>ein</strong> kann (vgl. Hasebrink et al. 1993, S. 216) bzw. wo<br />

die spezifischen Vorteile dieses <strong>Medium</strong>s (leichtere Verständlichkeit und Veranschaulichung<br />

von Themen durch audiovisuelle Darstellung) besonders wirksam <strong>ein</strong>gesetzt<br />

werden können.<br />

4.2.2.3 <strong>Die</strong> Akzeptanz bei den Fernsehzuschauern und ihre Folgen<br />

Aus Perspektive des Stimulus-Response-Modells ist es in Bezug auf <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong><br />

wünschenswert, dass die Medien möglichst viele, ausführliche, vielfältige und<br />

vollständige <strong>Bildung</strong>sangebote haben, die <strong>ein</strong> möglichst großer Teil der Bevölkerung<br />

möglichst oft, lange und aufmerksam nutzt. (Vgl. Hasebrink 1998, S. 363)<br />

Formelle <strong>Bildung</strong>ssendungen standen jedoch von Anfang an vor <strong>ein</strong>em Nutzungsproblem.<br />

Der angenommene gesellschaftliche Bedarf an <strong>Bildung</strong>sprogrammen schlug sich<br />

nicht in ihrer tatsächlichen Verwendung nieder. (Vgl. Hasebrink et al. 1993, S. 232)<br />

Trotz <strong>ein</strong>es generell hoch <strong>ein</strong>geschätzten <strong>Bildung</strong>sinteresses in der Bevölkerung wurden<br />

die realisierten Programmangebote des formellen <strong>Bildung</strong>sfernsehens nicht in annähernd<br />

gleichem Maße genutzt, obwohl die Bevölkerungsmehrheit das Fernsehen<br />

gegenüber klassischen Weiterbildungsveranstaltungen bevorzugt, 96 da dies bequem<br />

96 Eine Studie ergab, dass lediglich bei weiterbildungsaktiven Personen audiovisuelle Medien k<strong>ein</strong>e<br />

Konkurrenz für Weiterbildungs<strong>ein</strong>richtungen zu s<strong>ein</strong> sch<strong>ein</strong>en. <strong>Die</strong> unterschiedliche Ausstattung mit<br />

<strong>Bildung</strong> spielt in diesem Kontext <strong>ein</strong>e zentrale Rolle: Je höher der <strong>Bildung</strong>sstatus, desto intensiver die<br />

Teilhabe an allen neuen Angeboten für die Verbesserung der persönlichen Situation, auch über Bil-<br />

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