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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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POLITISCHE BILDUNG 1<br />

ermöglicht nicht nur <strong>ein</strong>e Aus<strong>ein</strong>andersetzung mit den medienspezifischen Techniken,<br />

sondern bietet auch „die Chance zur Selbstartikulation und zur individuellen<br />

sowie kollektiven Interessenvertretung“ (vgl. Sarcinelli 2000).<br />

(4) <strong>Die</strong> drei bisher ausgeführten Funktionen <strong>politische</strong>r <strong>Bildung</strong> in Bezug auf Massenmedien<br />

resultieren in der Vermittlung von Medienkompetenz: Um politisch<br />

mündig zu werden, muss der Bürger lernen, souverän mit den Medien umzugehen.<br />

Da die Medienlogik immer mehr zur Logik der Politik und die Präsenz in den Medien<br />

zu <strong>ein</strong>er wichtigen Herrschaftsgrundlage geworden ist, wird Medienkompetenz<br />

„mehr denn je Grundlage und Voraussetzung für <strong>politische</strong> Kompetenz“ (Sarcinelli<br />

2000).<br />

3.7.1.1 Vermittlung und Förderung von Medienkompetenz<br />

Dass die <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong> die Vermittlung von Medienkompetenz in ihren Aufgabenkanon<br />

aufgenommen hat, spricht dafür, dass den meisten Bürgern diese Art des<br />

Umgangs mit den Medien noch nicht zugetraut wird, sondern die Notwendigkeit besteht,<br />

Bürger bei der Verarbeitung, Einordnung und kritischen Reflexion medial erworbener<br />

<strong>politische</strong>r Informationen zu unterstützen. Medienkompetenz als Ziel der<br />

<strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong> m<strong>ein</strong>t demnach „die Fähigkeit zu sachgerechtem, selbstbestimmtem,<br />

kreativem und sozial verantwortlichem Umgang mit Medien als aufgeklärter,<br />

mündiger und aktiver Bürger in unserer demokratisch verfassten multimedialen Informationsgesellschaft“<br />

(Frenz 1999, S. 440).<br />

<strong>Die</strong> <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong> hat relativ spät damit begonnen, sich mit den digitalen Entwicklungen<br />

in der Medienlandschaft und der öffentlichen Kommunikation aus<strong>ein</strong>ander<br />

zusetzen, Medienarbeit als Aufgabe zu definieren und „die Chancen auszuloten, die<br />

das Lernen mit digitalen Medien im Fach mit sich bringen kann“ (vgl. Sander 2002, S.<br />

37). Inzwischen hat die Forderung nach Medienerziehung in der <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong><br />

nicht mehr nur Dauerkonjunktur bei öffentlichen und fachinternen Diskussionen, 66 die<br />

<strong>Bildung</strong>sministerien von Bund und Ländern sowie die Bundestagsparteien sind sich<br />

66 So ist ‚Medienkompetenz’ nicht nur <strong>ein</strong> Modewort geworden, sondern bereits 1996 auch das „Wort<br />

des Jahres“.<br />

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