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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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POLITISCHE TALKSHOW 1<br />

<strong>Die</strong> Titel sind nicht nur zuspitzend und reißerisch formuliert, sondern meistens auch in<br />

Frageform, um dem Zuschauer zu suggerieren, dass das Ziel der jeweiligen Sendung<br />

<strong>ein</strong>e Beantwortung der Frage ist. Andererseits deuten die Fragezeichen darauf hin,<br />

dass bereits bestehende Vorurteile aufgegriffen werden: (vgl. Schultz 2006, S. 166)<br />

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„Politiker – überbezahlt und unterfordert?“ (15.10.2006, „Sabine Christiansen“)<br />

„<strong>Die</strong> Polizei – Prügelknaben der Nation?“ (10.06.2007, „Sabine Christiansen“)<br />

„Siemens: Wut zeigt Wirkung – Entdecken Manager die Moral?“ (04.10.2006, „hartaberfair“)<br />

„Jung s<strong>ein</strong> bis der Vorhang fällt – Verliert das Alter s<strong>ein</strong>e Würde?“ (01.11.2006, „hartaberfair“)<br />

„Spritzen für den Sieg: Wird Doping zum Normalfall?“ (10.05.2007, „Maybrit Illner“)<br />

Obwohl die Auswirkungen <strong>politische</strong>r Entscheidungen auf den ‚normalen’ Bürger im<br />

Mittelpunkt vieler <strong>politische</strong>r <strong>Talkshow</strong>s stehen, ist dieser kaum aktiv am Sendungsformat<br />

beteiligt. <strong>Die</strong> Möglichkeit normaler Bürger, über <strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong>s am massenmedialen<br />

Diskurs teilzuhaben, ist sehr gering.<br />

Im Untersuchungssample tauchen betroffene Normalbürger am ehesten bei „Sabine<br />

Christiansen“ auf, (siehe Tab. 7‚ S. 161) nehmen jedoch meistens nicht an der ganzen<br />

Sendung teil, sondern werden lediglich an <strong>ein</strong>em bestimmten Punkt der jeweiligen<br />

Sendung nach ihren Erfahrungen und M<strong>ein</strong>ungen befragt. Bei „hartaberfair“ dagegen<br />

nehmen die vier Betroffenen die ganze Sendezeit über an der Diskussionsrunde teil.<br />

Als Betroffene in allen Sendungen wichtig sind Prominente.<br />

Neben <strong>politische</strong>n Akteuren nahmen im Untersuchungssample am häufigsten Prominente<br />

der Unterhaltungsbranche als Betroffene, Journalisten/Autoren, Unternehmer/<br />

Vertreter von Wirtschaftsverbänden/Manager, Vertreter von Sozialverbänden/sozialen<br />

Bewegungen etc., nicht prominente Betroffene sowie wissenschaftliche Experten an<br />

den Sendungen teil. 185<br />

185 Auffällig ist die hohe Zahl von teilnehmenden Journalisten/Publizisten/Autoren bei "hartaberfair“<br />

im Untersuchungszeitraum sowie die hohe Anzahl von Vertretern aus der Wirtschaft bei „Sabine<br />

Christiansen“. Bereits bei Schultz Analyse zeigte sich <strong>ein</strong>e besondere Bedeutung dieser Berufsgruppe<br />

bei „Sabine Christiansen“. (Siehe hierzu Schultz 2006, S. 173-177)<br />

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