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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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POLITISCHE BILDUNG 1<br />

tatsächlichen <strong>politische</strong>n Interesse im Vergleich zum geäußerten: Politik wird nicht als<br />

etwas Verpflichtendes und Notwendiges gesehen, sondern eher als etwas Nebensächliches.<br />

(Vgl. ebd., S. 45) Wichtig ist daher für die <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong>, mit ihren <strong>Bildung</strong>sformaten<br />

die Bürger überhaupt zu erreichen. <strong>Die</strong> Medien können dabei <strong>ein</strong>e<br />

wichtige Rolle spielen und durch für die Rezipienten attraktive Formen der <strong>politische</strong>n<br />

Information zur Verkl<strong>ein</strong>erung der Diskrepanz zwischen <strong>Bildung</strong>sinteresse und<br />

-verhalten beitragen.<br />

2002 hat <strong>ein</strong>e repräsentative Bevölkerungsbefragung 71 zur Bedeutung von <strong>politische</strong>r<br />

<strong>Bildung</strong> ergeben, dass aus Sicht der Bürger <strong>ein</strong> Angebot zur <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong> vor<br />

allem aktuelle und konkrete Themen behandeln muss, „es muss leicht zu finden s<strong>ein</strong>,<br />

darf nur wenig kosten und es muss überparteilich s<strong>ein</strong>.“ (ebd., S. 47) <strong>Die</strong>sen vier Auswahlkriterien,<br />

„denen jedes <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong>sangebot unbedingt gerecht werden sollte“<br />

(ebd., S. 48) entsprechen die Medien. 72<br />

Medien haben gegenüber klassischen Veranstaltungen der <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong> gewisse<br />

Vorteile. Politische Informationen sind in den Medien aktueller und häufig – vor allem<br />

im <strong>Medium</strong> Fernsehen – auch anschaulicher als in <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong>sveranstaltungen.<br />

Zu den Vorteilen und Chancen der Entwicklungen auf dem Mediensektor gehört<br />

es, „dass sich die Wahrnehmungsräume der Individuen vergrößert, die Informationsmenge<br />

und -geschwindigkeit vervielfacht und die Rückkopplungs- und Einflussmöglichkeiten<br />

der Rezipienten vermehrt haben“ (Besand 2005(a), S. 421). Durch die Vervielfältigung<br />

des medialen Angebots stehen dem <strong>ein</strong>zelnen Bürger heute über jedes<br />

beliebige <strong>politische</strong> Problem mehr und vielseitigere Informationen zur Verfügung als<br />

früher. Durch Medien wie dem Internet werden Informationen aus den unterschiedlichsten<br />

Positionen und Perspektiven zugänglich, womit nicht zuletzt auch dem Pluralismus<br />

in funktional differenzierten Gesellschaften Rechnung getragen wird. (Vgl.<br />

ebd., S. 420)<br />

71 <strong>Die</strong>se Befragung im Rahmen <strong>ein</strong>er Dissertation (Rudolf 2002(a)) sollte <strong>ein</strong>en Beitrag zur Erweiterung<br />

der Reichweite außerschulischer <strong>politische</strong>r <strong>Bildung</strong> leisten, da sie das Interesse der Bürger in<br />

ihren Forschungsmittelpunkt rückte.<br />

72 Rudolf selber stellt diesen Zusammenhang nicht her, sondern betont, dass <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong>sangebote<br />

<strong>ein</strong>en „Mehrwert gegenüber traditionellen und bestehenden Angeboten – insbesondere den der<br />

Medien“ (Rudolf 2002 (a), S. 216) bieten sollten.<br />

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