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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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ANHANG 1<br />

VII Transkription Fallbeispiel „Maybrit Illner: Billig, befristet, bedroht: Sind<br />

das die Jobs von morgen?“ (17.05.2007)<br />

Quelle/<br />

Sprecher<br />

Länge 261<br />

in sec.<br />

Inhalt 262 Im Bild 263<br />

1 Illner 39 Begrüßung; Früher sprach man von Hungerlöhnen<br />

– <strong>ein</strong> Wort, das nicht mehr so richtig in unsere Zeit<br />

passt. Wer hungert schon bei uns, vor allem wenn<br />

er Arbeit hat. Aber trotz all der wirklich erfreulichen<br />

Nachrichten vom Arbeitsmarkt, die Zahl der<br />

Beschäftigten, die nicht mehr leben können von<br />

dem, was sie verdienen, steigt von Jahr zu Jahr.<br />

Sie ackern in Minijobs oder drehen jahrelang bei<br />

Zeitarbeitsfirmen die Runden. Ist das also die notwendige<br />

Flexibilität, die wir immer schon gebraucht<br />

haben hier in Deutschland oder <strong>ein</strong>fach<br />

nur Lohndumping. Sind diese billigen, befristeten<br />

und bedrohten Jobs quasi die von morgen? Darüber<br />

möchten wir heute diskutieren mit unseren<br />

Gästen. Ich begrüße:<br />

2 Männerstimme<br />

aus Off<br />

35 Wolfgang Clement: In s<strong>ein</strong>er Amtszeit als Superminister<br />

führte er Minijobs, Ich-AGs und 1 Euro-<br />

Jobs <strong>ein</strong>. Heute arbeitet er für <strong>ein</strong>e Zeitarbeitsfirma.<br />

Ministerpräsident Günter Oettinger will auf den<br />

Kündigungsschutz verzichten.<br />

Ver.di-Chef Frank Bsirske fordert <strong>ein</strong>en Mindestlohn<br />

von 7,50 Euro. Arbeit darf nicht arm machen,<br />

sagt er.<br />

Der Wirtschafsprofessor Wolfgang Gerke glaubt,<br />

die Arbeit des Menschen muss wieder <strong>ein</strong>en höhe-<br />

• Schwenk über<br />

Diskussionsrunde/Schnitt<br />

auf<br />

Illner<br />

• Illner<br />

(in Kamera)<br />

• Jeweiliger Gast<br />

(blickt in Kamera;<br />

Neumann<br />

unsicher)<br />

• Vogelperspektive<br />

auf Diskussionsrunde/Kameras<br />

261 Hier wurde die Länge jeweils <strong>ein</strong>deutig identifizierbarer Wortbeiträge der <strong>ein</strong>zelnen Diskutanten<br />

gemessen. <strong>Die</strong> Länge der Beiträge wurde so lange gemessen, bis <strong>ein</strong> Sprecher s<strong>ein</strong>en Beitrag abgeschlossen<br />

hatte bzw. er so unterbrochen wurde, dass <strong>ein</strong> anderer Diskutant deutlich die Redehoheit<br />

gewann. Ein Wortbeitrag endet im Sinne dieser Messung also erst, „sobald <strong>ein</strong> Sprecher die Redehoheit<br />

endgültig verloren hat und die Äußerungen anderer Sprecher nicht mehr sinnvoll als Einwürfe<br />

oder scheiternde Übernahmeversuche aufgefasst werden können.“ (Schultz 2006, S. 324) Kurze Nachfragen<br />

der Moderatoren, Redezuteilungen und Ermahnungen wurden als <strong>ein</strong>zelne Diskussionsbeiträge<br />

gewertet, sobald der Moderator <strong>ein</strong>deutig die Redehoheit besaß oder er durch die Kamera<strong>ein</strong>stellung<br />

für den Zuschauer in den Fokus rückte. <strong>Die</strong> Länge von Wortbeiträgen wurde auch dann weiter gemessen,<br />

wenn der jeweilige Sprecher nicht im Bild war. Phasen, in denen es zu simultanen Äußerungen<br />

kam, wurden dem vorher identifizierten Diskussionsbeitrag zugerechnet, erst wenn <strong>ein</strong> anderer Sprecher<br />

<strong>ein</strong>deutig die Redehoheit übernahm, wurde <strong>ein</strong> neuer Diskussionsbeitrag registriert. Reaktionen<br />

der Zuschauer (Klatschen, Lachen etc.) wurden jeweils dem gerade laufenden Diskussionsbeitrag zugerechnet,<br />

da die Sprecher häufig während dieser Reaktionen weitersprachen.<br />

262 Aus forschungspraktischen Gründen wurde auf <strong>ein</strong>e sprachgenaue Wiedergabe der Inhalte/Äußerungen<br />

verzichtet.<br />

263 Auf <strong>ein</strong>e (Sekunden)genaue Bildwiedergabe, die Beschreibung von Kamera<strong>ein</strong>stellungen etc. wurde<br />

verzichtet und jeweils nur unterschiedliche Bildinhalte aufgegriffen. D.h. war <strong>ein</strong> Sprecher oder<br />

Gast mehrmals im Verlaufe <strong>ein</strong>es Wortbeitrages im Bild, wird er nur <strong>ein</strong>mal erfasst.<br />

260

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