23.11.2013 Aufrufe

Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

POLITISCHE BILDUNG UND POLITISCHE TALKSHOW<br />

und nachvollziehbarer werden, 236 aber nur, wenn ihre Einwürfe ernst genommen und<br />

umgesetzt werden. Ein Umstand, der momentan in <strong>politische</strong>n <strong>Talkshow</strong>s jedoch trotz<br />

aller Betroffenenorientierung noch nicht realisiert wird. So geht Plasberg im Fallbeispiel<br />

zwar – sicherlich aufgrund der Prominenz von Walz – auf s<strong>ein</strong>e Einwürfe <strong>ein</strong>,<br />

jedoch nicht um ihm notwendige Informationen zu vermitteln, sondern lediglich um<br />

s<strong>ein</strong>e Einwürfe als Ausgangspunkt für weitere Fragen zu nehmen (siehe Anhang, z.B.<br />

S. 311-320, D 85, 127).<br />

6.3.5 Politische <strong>Talkshow</strong>s als <strong>Medium</strong> der Informationsfunktion<br />

Hinsichtlich der Informationsfunktion <strong>politische</strong>r <strong>Bildung</strong> und ihrer Erfüllung durch<br />

die Sendungsinhalte <strong>politische</strong>r <strong>Talkshow</strong>s ist zu resümieren: Umfassende Informationen<br />

(Daten, Fakten etc.) zu bestimmten Themen werden nicht präsentiert;<br />

Hintergrundinformationen lediglich im begrenzten Umfang vermittelt. Politische<br />

<strong>Talkshow</strong>s informieren jedoch über konträre Beurteilungen aktueller <strong>politische</strong>r<br />

Vorgänge innerhalb der Gesellschaft, indem sie Vertretern der wichtigsten<br />

existierenden Positionen <strong>ein</strong> medienöffentliches Diskussionsforum bieten.<br />

Durch die Diskussion und die Erzählungen Betroffener wird über Probleme informiert,<br />

die sich für die in das Thema involvierten Bürger ergeben. <strong>Die</strong> Probleme, die für die<br />

Bürger aus <strong>politische</strong>n Entscheidungen resultieren, werden jedoch weniger durch objektive<br />

Fakten als durch emotional geprägte Erzählungen und Diskussionen vermittelt.<br />

Informationen und M<strong>ein</strong>ungen werden, wie auch in den analysierten Beispielsendungen,<br />

von diversen Quellen präsentiert, so dass von <strong>ein</strong>er Ausgewogenheit der Informationen<br />

gesprochen werden kann. Es werden jedoch kaum Versuche unternommen, widersprüchliche<br />

Informationen und Argumente im Verlaufe <strong>ein</strong>er Sendung aufzuklären.<br />

<strong>Die</strong> Sendungen vermeiden es auf diese Weise, für <strong>ein</strong>e Seite Partei zu ergreifen, und<br />

wahren somit ihren Objektivitätsanspruch. Für den mündigen Bürger mag dies <strong>ein</strong>e<br />

richtige Strategie s<strong>ein</strong>, ob sie für den politisch weniger gebildeten Zuschauer jedoch<br />

236 Andere Bevölkerungsgruppen könnten dann aber möglicherweise aufgrund des sch<strong>ein</strong>bar niedrigen<br />

Niveaus auf Distanz gehen.<br />

207

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!