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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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POLITISCHE TALKSHOW 1<br />

Vertreter der CDU/CSU gem<strong>ein</strong>sam mit Vertretern von „<strong>Die</strong> Linke“; alle drei <strong>Talkshow</strong>s<br />

hatten jeweils <strong>ein</strong>mal Vertreter der CDU/CSU, der SPD und von „<strong>Die</strong> Linke“<br />

(Linkspartei, PDS, WASG) gem<strong>ein</strong>sam zu Gast.<br />

In allen drei <strong>Talkshow</strong>s war zwei- bis viermal nur jeweils <strong>ein</strong>e Partei vertreten. 192 Darüber<br />

hinaus fanden im Untersuchungszeitraum vier Sendungen von „hartaberfair“<br />

(25.10.2006, 01.11.2006, 16.05.2007, 30.05.2007) und zwei von „Maybrit Illner“<br />

(10.05.2007, 31.05.2007) ganz ohne Politiker statt.<br />

<strong>Die</strong> Analyse der Themen- und Gästestruktur hat gezeigt, dass in den Sendungen im<br />

Untersuchungszeitraum nicht nur Politiker <strong>ein</strong>e bedeutende Teilnehmergruppe waren,<br />

sondern auch (prominente) Betroffene. Darüber hinaus haben die Programmmacher<br />

häufig Politiker der Regierungsparteien gem<strong>ein</strong>sam <strong>ein</strong>geladen, anstatt <strong>ein</strong>es Regierungspolitikers<br />

gem<strong>ein</strong>sam mit <strong>ein</strong>em Oppositionspolitiker. Inwieweit sich dies auf die<br />

Präsentation von divergierenden <strong>politische</strong>n Positionen in den Sendungen auswirkt,<br />

muss die Fallanalyse zeigen, die darüber hinaus klären wird, welche Bedeutung die<br />

genannten Faktoren für die Funktionalität <strong>politische</strong>r <strong>Talkshow</strong>s im Hinblick auf <strong>politische</strong><br />

<strong>Bildung</strong> haben.<br />

5.6 Rezipienten <strong>politische</strong>r <strong>Talkshow</strong>s – Merkmale, Interessen, Urteile<br />

Politische <strong>Talkshow</strong>s gehören zu den quotenstärksten <strong>politische</strong>n Sendungen im deutschen<br />

Fernsehen, wobei die Werte je nach Format, Sendereihe und Sendeplatz beträchtlich<br />

variieren. Mit <strong>politische</strong>n <strong>Talkshow</strong>s wird <strong>ein</strong> Millionenpublikum erreicht,<br />

welches durch bestimmte Merkmale charakterisiert wird.<br />

Im vorliegenden Kontext stellt sich die Frage, welchem Rezipientenbild die Zuschauer<br />

von <strong>politische</strong>n <strong>Talkshow</strong>s entsprechen: Sind sie eher die passiven Konsumenten im<br />

Sinne medienzentrierter Vorstellungen vom Massenkommunikationsprozess, die primär<br />

an ‚sinnlosem’ Konsum orientiert sind, oder sind sie aktive Rezipienten nach der<br />

Vorstellung publikumszentrierter Konzepte wie dem Uses-and-Gratifications-<br />

Approach. Ein absichtsvolles, interessenbezogenes Rezipientenhandeln nach den Vor-<br />

192 In der „Maybrit Illner“ Sendung vom 31.05.2007 traten zwei Politiker (Beckst<strong>ein</strong>, Geißler) der<br />

CDU/CSU auf, jedoch k<strong>ein</strong>e anderen Parteivertreter.<br />

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