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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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FERNSEHEN UND POLITISCHE BILDUNG<br />

(1) „Aktive Informationssucher bewerten die Leistungen des öffentlichrechtlichen<br />

Rundfunks […] überdurchschnittlich hoch. Bei den Informationssuchern<br />

bei Selbstbetroffenheit ist das Gegenteil der Fall.“ (ebd., S. 103)<br />

(2) „Informationen über aktuelle Ereignisse aus der Politik und dem öffentlichen<br />

Leben suchen die aktiven Informationssucher im Fernsehen und Hörfunk<br />

mehr als doppelt so häufig bei den öffentlich-rechtlichen Angeboten wie bei<br />

denen der Privaten. <strong>Die</strong> politisch Interessierten bei Selbstbetroffenheit informieren<br />

sich zwar ebenfalls mehrheitlich bei öffentlich-rechtlichen Programmen<br />

über <strong>politische</strong> Themen und Ereignisse, etwa 40 Prozent suchen solche<br />

Informationen aber auch bei den privaten Rundfunkangeboten“ (ebd., S. 105).<br />

(3) „<strong>Die</strong> Leistung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als Politikvermittler zeigt<br />

sich darin, dass die aktiven Informationssucher seltener finden, dass Politik zu<br />

kompliziert zum Verstehen sei, und häufiger angeben, dass ihnen die Medien<br />

helfen, Politik zu verstehen als der Durchschnitt der Bevölkerung und insbesondere<br />

als die, die sich für <strong>politische</strong> Informationen nur dann interessieren,<br />

wenn sie <strong>ein</strong> Thema persönlich betrifft.“ (ebd., S. 195)<br />

Abb. 6: Von den Massenmedien zur<br />

<strong>politische</strong>n Mündigkeit.<br />

Entsprechend den Ergebnissen der Langzeitstudie<br />

sch<strong>ein</strong>en <strong>politische</strong> TV-<br />

Angebote – vor allem öffentlich-rechtliche<br />

129 – auf Interesse bei Informationssuchenden<br />

zu stoßen und für ihr <strong>politische</strong>s<br />

Verstehen funktional zu s<strong>ein</strong>. Doch inwieweit<br />

ist <strong>ein</strong> Zusammenhang zwischen der<br />

<strong>politische</strong>n Mündigkeit der Bürger, der<br />

<strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong> und den Massenmedien<br />

herstellbar?<br />

Schulz betont in diesem Zusammenhang:<br />

(siehe Abb. 6)<br />

Quelle: Eigene Darstellung.<br />

„Wichtigste Eigenschaft des mündigen<br />

Bürgers ist die <strong>politische</strong> Kompetenz,<br />

d.h. er kann <strong>politische</strong> Prozesse verstehen und ist wohlinformiert. Wichtigste Voraussetzung<br />

der Informiertheit ist die Verfügbarkeit von politisch relevanter Information.<br />

Wichtigste Quellen für politisch relevante Information sind die Massenmedien.“<br />

(Schulz 2000, S. 227)<br />

<strong>Die</strong>ser sch<strong>ein</strong>bar <strong>ein</strong>fache Prozess ist jedoch empirisch schwer zu belegen, u.a. aufgrund<br />

der Vielzahl intervenierender Variablen. Darüber hinaus ist fraglich, inwieweit<br />

129 <strong>Die</strong> durchweg positiven Daten und positive Beurteilung des öffentlich-rechtlichen Programms in<br />

der Langzeitstudie lassen sich möglicherweise bis zu <strong>ein</strong>em gewissen Grad auch durch die Tatsache<br />

erklären, dass die Daten im Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten erhoben werden.<br />

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