Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?
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ANHANG<br />
151 Einspieler<br />
(weibl.off<br />
-Stimme)<br />
ihr gegeben. So was nennt man Verfremdungseffekt,<br />
um <strong>ein</strong>fach mal zu zeigen, wie es anders<br />
laufen kann, wenn die Voraussetzungen andere<br />
sind. Den Lebenslauf lassen wir jetzt noch mal<br />
ganz kurz rückwärts laufen, auf der Suche nach<br />
dieser <strong>ein</strong>en Stelle, wo viel zu stark die Weiche<br />
gestellt wird.<br />
79 Fiktiver Lauterbach Lebenslauf rückwärts: Lauterbach<br />
starb nur zwei Jahre nach der Rente. Was<br />
ist schiefgelaufen? Wurde nur 69, weil er ungesund<br />
gelebt hatte und mit s<strong>ein</strong>en Kräften am Ende<br />
war. Hatte nur wenig Rente, weil er das ganze<br />
Leben für wenig Geld arbeiten musste. Wurde<br />
frühzeitig arbeitsunfähig, weil s<strong>ein</strong>e Beschwerden<br />
aus Kostengründen nicht optimal behandelt wurden.<br />
Hatte nur schlecht bezahlte Jobs, weil er nie<br />
<strong>ein</strong>e Ausbildung hatte. Hatte k<strong>ein</strong>e Ausbildung,<br />
weil er nur <strong>ein</strong>en Hauptschulabschluss hatte.<br />
Wechselte auf die Hauptschule, weil er nicht richtig<br />
gefördert wurde. <strong>Die</strong>se Schulentscheidung<br />
zementierte s<strong>ein</strong>en Weg ins soziale und berufliche<br />
Abseits.(männl. Stimme) „Das ist der Zeitpunkt,<br />
wo 90 % der Chancen im Leben <strong>ein</strong>es Menschen<br />
schon verteilt sind.“<br />
• Fotos Lauterbachs<br />
in verschiedenen<br />
Lebensphasen<br />
• Insert: Das ist<br />
der Zeitpunkt,<br />
wo 90 % der<br />
Chancen im<br />
Leben <strong>ein</strong>es<br />
Menschen<br />
schon verteilt<br />
sind.<br />
152 Plasberg 8 Fr. Pieper, Kindersortieren nach der 4. Klasse,<br />
Daumen rauf, Daumen runter, für’s ganze Leben,<br />
ist das Ihre Ansicht auch, ist das so entscheidend?<br />
153 Pieper 92 (zögert) Also, ich glaube, die größte soziale Herausforderung<br />
für uns ist <strong>ein</strong>e bessere <strong>Bildung</strong>spolitik.<br />
Das muss man erst mal grundsätzlich sagen.<br />
Und das beginnt nicht mit der 4. Klasse, sondern<br />
ich glaube, dass wir mehr Chancengerechtigkeit in<br />
der <strong>Bildung</strong> nur dadurch bekommen werden,<br />
wenn wir viel früher anfangen mit <strong>Bildung</strong>, und<br />
viel früher fördern und natürlich auch fordern.<br />
Das gehört auch zu dem Thema <strong>Bildung</strong> dazu.<br />
Damit m<strong>ein</strong>e ich die frühkindliche <strong>Bildung</strong>. Wir<br />
sind im internationalen Vergleich, was die frühkindliche<br />
<strong>Bildung</strong> anbelangt, stehen wir hinten an.<br />
Wir haben manchmal <strong>ein</strong> Niveau, was man überhaupt<br />
nicht vorfindet, in anderen europäischen<br />
Ländern. Wir erleben jetzt <strong>ein</strong>e Debatte über Krippen,<br />
über Kindergärten, da geht es um Betreuung.<br />
Aber es geht nicht um Betreuung, es geht um <strong>Bildung</strong>.<br />
Es geht um frühe Förderung, Begabtenförderung<br />
von Kindern. Es geht um Hochbegabtenförderung.<br />
Es geht darum, Migrantenkinder auch<br />
zu integrieren in <strong>ein</strong>e Gesellschaft, ihnen die deutsche<br />
Sprache frühzeitig zu lernen. Ich glaube, dass<br />
das wirklich der Schlüssel auch der Wissensgesellschaft<br />
ist, dass man viel viel mehr Kinder<br />
• Pieper<br />
• Plasberg<br />
• Pieper<br />
• junge Studiozuschauerinnen<br />
• Insert: Cornelia<br />
Pieper, FDP<br />
• Stellv. Bundesvorsitzende<br />
• Seehofer/Pieper/Höhler<br />
• Lauterbach<br />
• Diskussionsrunde<br />
(Schwenk<br />
längs)<br />
• Seehofer<br />
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