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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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POLITISCHE TALKSHOW<br />

(Vgl. Cicero 08/2006) Filme und Reportagen sollen wichtige Hintergründe liefern, die<br />

Diskussion mit Fakten bereichern und das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

beleuchten. (http://www.wdr.de/tv/hartaberfair05/sendung.phtml; Stand: 03.05.2007)<br />

Von großer Bedeutung für das Konzept der Sendung, deren Redaktion sich als „Anwalt<br />

der Zuschauer“ (Cicero 08/2006) begreift, ist die Möglichkeit der aktiven, medienspezifischen<br />

Teilhabe des Publikums, denn in<br />

„der 90-minütigen Live-Sendung wird zum Thema gemacht, was die Menschen bewegt<br />

und aufregt. [...] Unsere Zuschauer können sich mit ihren M<strong>ein</strong>ungen, Fragen,<br />

Ängsten und Sorgen per Telefon, Internet, Fax oder E-Mail an hartaberfair wenden.<br />

Während der Live-Sendung greifen die Zuschauer zum <strong>ein</strong>en im Rahmen der fonbox<br />

direkt in die Diskussion <strong>ein</strong> und zum anderen fasst die Bürgertelefon-Reporterin Brigitte<br />

Büscher die Reaktionen der Zuschauer zusammen. Sie gibt in der Sendung <strong>ein</strong>en<br />

Überblick über das M<strong>ein</strong>ungsspektrum der Zuschauer und konfrontiert die Gäste am<br />

Panel mit den Aussagen.“ (ebd.)<br />

Eine Besonderheit des Sendungskonzepts ist darüber hinaus der so genannte Faktencheck,<br />

in dem Aussagen der Diskussionsteilnehmer von wissenschaftlichen Experten<br />

überprüft werden:<br />

„Der Faktencheck ist so was wie <strong>ein</strong>e Verlängerung unserer Sendung ins Internet. Vieles<br />

klingt im Fernsehen plausibel und überzeugend, lässt sich aber in der Live-<br />

Situation nicht überprüfen. Das übernimmt der Faktencheck. Das Ergebnis wird am<br />

folgenden Tag bei wdr.de veröffentlicht. ‚Stimmt das?’, ist die Frage, der die Aussagen<br />

standhalten müssen.“ (SZ, 09.08.2006)<br />

Der „Faktencheck“ von „hartaberfair“ ist <strong>ein</strong> Angebot für die Rezipienten, neue Erkenntnisse<br />

aus der Sendung zu überprüfen und zu vertiefen; er verlangt allerdings <strong>ein</strong>en<br />

aktiven Rezipienten. 180<br />

Der Moderationsstil von Frank Plasberg 181 gehört zu den Markenzeichen der Sendung<br />

und wird von der Redaktion beschrieben als „Fragen ohne vorzuführen, nachhaken<br />

ohne zu verletzen – Talk in Augenhöhe eben. [...] Jeder wird so lange Auskunft geben<br />

müssen, bis die Frage wirklich beantwortet ist" (http://www.wdr.de/tv/hart-aberfair05/<br />

180 Im Frühjahr 2006 wurden die Faktenchecks von jeweils ca. 2000 Nutzern angeklickt. (Vgl. SZ,<br />

09.08.2006) Dem gegenüber steht <strong>ein</strong>e Einschaltquote von knapp 1,5 Mio.<br />

181 <strong>Die</strong> Anerkennung der Sendung und ihres Moderators im Mediensystem wird deutlich durch die<br />

erhaltenen Auszeichnungen: 2006 wurde Frank Plasberg als Politikjournalist des Jahres ausgezeichnet;<br />

2005 erhielt die Sendung den Adolf Grimme-Preis in der Kategorie ‚Information und Kultur’, und<br />

Frank Plasberg gem<strong>ein</strong>sam mit dem Redaktionsteam erhielten den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für<br />

Fernsehjournalismus; 2003 wurde „hartaberfair“ in der Kategorie "Beste Informationssendung" mit<br />

dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.<br />

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