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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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POLITISCHE TALKSHOW 1<br />

land/Tenscher 2002) ermittelte 1788 <strong>politische</strong> Gesprächssendungen 138 (<strong>ein</strong>schließlich<br />

Wiederholungen) auf 16 Fernsehsendern. 139 (Vgl. ebd., S. 332) <strong>Die</strong> in der Literatur am<br />

häufigsten zu findende Unterscheidung bei <strong>politische</strong>n Gesprächssendungen ist die in<br />

<strong>politische</strong> Interviewsendung, <strong>politische</strong> Diskussionssendung und <strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong>.<br />

140<br />

Bei <strong>politische</strong>n Diskussionssendungen handelt es sich, „um in der Regel live gesendete,<br />

von Moderatoren geleitete, meist auf aktuelle <strong>politische</strong> Themen begrenzte Gesprächsrunden<br />

von Politikern, Journalisten und/oder 'Experten'“ (Tenscher 1998,<br />

S. 199). Politische Diskussions- und Interviewsendungen finden in der Regel<br />

„ohne Studiopublikum statt und sind thematisch auf <strong>politische</strong> Themen begrenzt. Als<br />

Moderatoren fungieren gewöhnlicherweise etablierte und prominente Fernsehjournalisten<br />

bzw. Politikkorrespondenten. Als Gäste werden ausschließlich Akteure des <strong>politische</strong>n<br />

oder politiknahen Bereiches <strong>ein</strong>geladen.“ (Tenscher 2002, S. 62)<br />

Der charakteristische Unterschied zwischen Interviewsendungen und <strong>politische</strong>n Fernsehdiskussionen<br />

liegt in der Teilnehmerzahl und der Gesprächsanordnung, denn <strong>ein</strong><br />

Merkmal <strong>politische</strong>r Interviewsendungen ist das starre „Frage-Antwort-Ritual zwischen<br />

in der Regel jeweils <strong>ein</strong>em journalistischen und <strong>ein</strong>em <strong>politische</strong>n Kommunikator“<br />

(Tenscher 1998, S. 200).<br />

Für die vorliegende Arbeit wurde die <strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong> als relevantes Format ausgewählt,<br />

da sie in der Regel höhere Einschaltquoten hat als die beiden anderen Gesprächssendungen,<br />

und daher auch für die <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong> von besonderer Bedeu-<br />

138 Zu <strong>politische</strong>n Gesprächssendungen zählten in dieser Analyse <strong>politische</strong> Diskussions- und Interviewsendungen<br />

sowie <strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong>s. (Vgl. Nieland/Tenscher 2002, S. 331) <strong>Die</strong> zugrundeliegenden<br />

Definitionen von Nieland/Tenscher sind teilweise schwierig nachzuvollziehen, da die Begriffe<br />

<strong>Talkshow</strong> und Gesprächssendung synonymisch und als Oberbegriffe gebraucht werden. (Vgl.<br />

ebd., S. 322, Fußnote 8) Außerdem benutzen Nieland/Tenscher in verschiedenen Aufsätzen entweder<br />

„<strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong>“ als Begriff für <strong>ein</strong> Genre, dass dann in verschiedene Subgenres differenziert<br />

wird, oder benennen „<strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong>“ selbst als Subgenre <strong>politische</strong>r Gesprächssendungen. (Siehe<br />

Tenscher 1999(b), S. 318, oder Nieland/Tenscher 2002, S. 331). Für die vorliegende Arbeit wird<br />

der Begriff „<strong>politische</strong> Gesprächssendung“ als Oberbegriff verwendet.<br />

139 23 Prozent der <strong>politische</strong>n Gesprächssendungen wurden 1998 all<strong>ein</strong> auf dem Nachrichten- und<br />

Informationssender n-tv ausgestrahlt; 71 Prozent von den öffentlich-rechtlichen Sendern angeboten;<br />

die dritten Programme hatten daran den größten Anteil. (Vgl. Nieland/Tenscher 2002, S. 331-333).<br />

140 Schicha (2002(a)) nahm <strong>ein</strong>e Typologierung von Gesprächssendungen vor, die sich nicht auf die<br />

Formatformen, sondern auf die inhaltliche Ausgestaltung der Gesprächsführung bezieht, und differenzierte<br />

zwischen dem konfrontativen Gespräch, dem kooperativen Gespräch und dem gemäßigten<br />

Streitgespräch.<br />

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