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Die politische Talkshow - ein Medium politischer Bildung?

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RESÜMEE<br />

7 Resümee: <strong>Die</strong> <strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong> als <strong>Medium</strong> <strong>politische</strong>r <strong>Bildung</strong><br />

Vor dem Hintergrund von Habermas’ normativem Öffentlichkeits- und Demokratieverständnis<br />

beschäftigte sich die vorliegende Arbeit mit der Frage, was Massenkommunikation<br />

in Form <strong>politische</strong>r <strong>Talkshow</strong>s für die <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong> leistet: Kann das<br />

TV-Format „<strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong>“ <strong>ein</strong> <strong>Medium</strong> <strong>politische</strong>r <strong>Bildung</strong> s<strong>ein</strong>?<br />

Zielsetzung der Untersuchung war es dabei nicht, sich ihrem Forschungsgegenstand<br />

„<strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong>“ aus diskurstheoretischer Perspektive zu nähern, da nicht der<br />

<strong>politische</strong> M<strong>ein</strong>ungs- und Willensbildungsprozess und der darauf bezogene rationale<br />

Diskurs im Zentrum des Interesses stand, sondern die <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong>, ihre Bedeutung<br />

für die <strong>politische</strong> Öffentlichkeit sowie ihre Probleme, Herausforderungen und<br />

Möglichkeiten in <strong>ein</strong>er von Massenmedien geprägten Öffentlichkeit.<br />

Dass <strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong>s k<strong>ein</strong>e <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong> im klassischen Sinne, d.h. nach<br />

ihrer Idealvorstellung, bewirken können, ist evident. Aufgrund der ihnen zugrunde<br />

liegenden Medien- und Formatlogik können an <strong>politische</strong> <strong>Talkshow</strong>s nicht die gleichen<br />

Anforderungen gestellt werden wie an schulische und außerschulische <strong>Bildung</strong>sveranstaltungen.<br />

Darüber hinaus stellte sich das Leitbild der klassischen <strong>politische</strong>n<br />

<strong>Bildung</strong> – der mündige Bürger – immer mehr als normative Überforderung für die institutionalisierte<br />

<strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong> dar; längst nicht für alle Angebote <strong>politische</strong>r <strong>Bildung</strong><br />

erweist es sich als realistisch, vom Ideal des mündigen Bürgers als Adressaten<br />

oder Zielvorstellung auszugehen. Daher sind die Ergebnisse <strong>ein</strong>er Analyse des Beitrags<br />

<strong>politische</strong>r <strong>Talkshow</strong>s zur <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong> auch nicht an dieser Maxime zu<br />

messen.<br />

Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich <strong>ein</strong> moderneres, angepasstes Verständnis<br />

<strong>politische</strong>r <strong>Bildung</strong>. Zwar bekennen sich Theoretiker wie Praktiker der <strong>politische</strong>n<br />

<strong>Bildung</strong> immer wieder zu den traditionellen Idealen der <strong>politische</strong>n <strong>Bildung</strong>, andererseits<br />

entwickelten sie neue Bürgerleitbilder. Aufgrund dieser neuen Leitbilder schuf<br />

sich die <strong>politische</strong> <strong>Bildung</strong> differenziertere Zielgruppen und richtete ihre <strong>Bildung</strong>sangebote<br />

verstärkt an den Interessen und Bedürfnissen der Bürger – ihren unterschiedli-<br />

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