30.10.2013 Aufrufe

Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12 2 K .A.H.W . Leenders<br />

Sträuchern auf den Parzellengrenzen . Östlich <strong>die</strong>ses Gebietes liegt das Alte<br />

Moor, ein in Streifenparzellen aufgeteiltes Gebiet . Hier konnte man 1850 <strong>die</strong><br />

Torfabbaugeschichte noch gut aus der Landschaft entnehmen . Zwei Torfkanäle<br />

durchquerten das alte Siedlungsgebiet . Der südliche Kanal mündete im Exporthafen<br />

von Roosendaal . Dieser Kanal war noch mit dem nach Nieuwmoer verb<strong>und</strong>en<br />

. Der zweite Kanal lag bei Klein Kalfsdonk <strong>und</strong> hieß Doorlechtse Vaart .<br />

Beide Kanäle wurden zwischen 1270 <strong>und</strong> 1280 in das nördöstlich von Roosendaal<br />

gelegene Moor gegraben . Dieses Moor wurde in 8 Blöcke von jeweils zwölf<br />

Hufen (112 mal 1350 m) aufgeteilt. 1290 wurden <strong>die</strong> Blöcke zwischen den Territorien<br />

von Breda <strong>und</strong> Bergen op Zoom verteilt . Die Grenze bildet heute noch<br />

<strong>die</strong> Stadtgrenze . Um 1400 war bereits ein Teil des abgetorften Gebietes kultiviert .<br />

Hierdurch blieb besonders im nördlichen Teil <strong>die</strong> Parzellierung aus dem 13 .<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert noch sehr gut erhalten . In südöstlicher Richtung ist sie unter<br />

Flugsand verschw<strong>und</strong>en . Südlich der Sandaufschüttung erscheint <strong>die</strong> Parzellierung<br />

dann wieder .<br />

Im niedrig gelegenen nördlichen Teil des Untersuchungsgebietes ist nur noch<br />

von einem einzigen Torfkanal eine Spur erhalten . Hier sank der Boden durch <strong>die</strong><br />

Entwässerung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Moorabgrabung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Torf- <strong>und</strong> Salzproduktion so<br />

stark, daß das Meer in <strong>die</strong>ses Gebiet einbrechen konnte . Aufgr<strong>und</strong> zahlreicher<br />

Archivdaten konnte Abbildung 21 hergestellt werden, <strong>die</strong> zeigt, wie <strong>die</strong>ser Prozeß<br />

1425 _ Grenze der überschwemmten Gebiete<br />

" 1424 Auslaufpunkte von Überschwemmungen<br />

Abb . 21 : Überschwemmungen im Norden des Untersuchungsgebietes<br />

vom 13 . bis zum 15 . Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

sich in 150 Jahren vollzogen hat . Das Meereswasser überschwemmte das Moor<br />

<strong>und</strong> lagerte eine mächtige Kleischicht ab . Durch bestimmte Torfkanäle konnte<br />

das Meer bei Sturmfluten tief eindringen . Sogar Flüsse bekamen durch Meereseinbrüche<br />

einen anderen Lauf. Der alte Fluß »De Mark« verlandete <strong>und</strong> fließt<br />

nun durch ein solches neues Flußbett, das in <strong>die</strong> Dintel einmündet . Nachdem<br />

Teile <strong>die</strong>ses Gebietes etwa 100 Jahre lang unter Gezeiteneinfluß standen, war <strong>die</strong><br />

Kleischicht durch Ablagerungen so angewachsen, daß sie bei Flut nicht mehr

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!