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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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176 G. Oberbeck<br />

gen nach Skandinavien den Verkehr aufgenommen haben . Dadurch war auch<br />

eine günstige Ausgangsposition gegeben, <strong>die</strong> es erlaubt hat, <strong>die</strong> überregionale <strong>und</strong><br />

auch internationale <strong>Bedeutung</strong> Hamburgs, z.B . als Dienstleistungszentrum (Messeveranstaltungen,<br />

Presse, Hotellerie, Touristik etc .), verstärkt auszubauen .<br />

Im Vergleich zu anderen großen europäischen Häfen ließen <strong>die</strong> Umschlagzahlen<br />

des Hamburger Hafens trotz einer absoluten Steigerung eine unterdurchschnittliche<br />

Wachstumstendenz erkennen . Daran vermag auch der bisherige Maximalumsatz<br />

von 60 Mio . Tonnen im Jahr 1984 im Prinzip nicht viel zu ändern .<br />

Attraktiv ist <strong>und</strong> bleibt der Hamburger Hafen durch seine günstige Verkehrsverbindung<br />

mit dem Hinterland . Dieser wichtige Faktor ist von der Planung<br />

immer berücksichtigt worden <strong>und</strong> hat das Ansehen Hamburgs als »schneller<br />

Hafen« gestärkt .<br />

C . Die Planungskonzeption <strong>und</strong> Planungsverwirklichung nach dem 2 . Weltkrieg<br />

Die schweren Zerstörungen Hamburgs während des 2 . Weltkrieges hatten eine<br />

völlige Veränderung der Stadtstruktur hervorgerufen . Das gesamte Gebiet östlich<br />

der Alster war fast völlig funktionsunfähig.<br />

In Zahlen ausgedrückt, sah <strong>die</strong> Situation Hamburgs nach dem 2 . Weltkrieg wie<br />

folgt aus : R<strong>und</strong> 53% von den ca . 555000 Wohnungen des Jahres 1939 waren<br />

zerstört worden, <strong>und</strong> nur jede fünfte Wohnung wies keine größeren Schäden auf.<br />

Bei der Kapitulation 1945 wohnten von den 1,68 Mio . Einwohnern im Jahre 1939<br />

nur noch eine Million in der Stadt. Viele Menschen waren bei den Bombenangriffen<br />

1943 umgekommen oder in <strong>die</strong> Außenbezirke geflüchtet ; letztere kehrten<br />

später entweder in <strong>die</strong> inneren Stadtteile zurück oder wurden im Umland<br />

Hamburgs ansässig . Im Hamburger Hafen waren etwa 90% der Kaischuppen,<br />

80% der Kräne, 70% der Bahngleise, 60% der Landungsanlagen, über 40 0/o der<br />

Brücken <strong>und</strong> 30% der Kaimauern völlig zerstört oder erheblich beschädigt worden<br />

.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> den Wiederaufbau Hamburgs <strong>und</strong> zu gleicher Zeit <strong>die</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Weiterentwicklung bot der Aufbauplan, der in den Jahren<br />

1950/51 in den Gr<strong>und</strong>ideen fixiert <strong>und</strong> im Jahre 1960 von der Bürgerschaft<br />

verabschiedet wurde . Als wesentliche Ziele seien folgende herausgestellt :<br />

a . Gliederung der Siedlungsflächen außerhalb der Kernstadt in übersehbare<br />

Stadtkomplexe von 30 000 - 50 000 Einwohnern<br />

b . Schaffung von Arealen <strong>für</strong> Arbeitsstätten <strong>und</strong> Wohnneubauten ; Erweiterung<br />

des Hafens<br />

c . Bau von Stadtautobahnen unter Einbeziehung von B<strong>und</strong>esautobahnen<br />

d . Erweiterung <strong>und</strong> Elektrifizierung, soweit notwendig, des S- <strong>und</strong> U-Bahnnetzes<br />

e . Erhaltung <strong>und</strong> Erweiterung von Grünflächen, d .h . der Erholungsgebiete<br />

f . Erhaltung der hochintensiven Landwirtschaft im Urstromtal (besonders Gemüse-<br />

<strong>und</strong> Obstanbau)<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Realisierung <strong>die</strong>ser Zielvorstellungen war <strong>die</strong> Erweiterung<br />

der Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsstätten von 1,8 Mio . Einwohnern auf 2,2 Mio .<br />

Einwohner . Diese Zahl sollte im Jahr 1985 erreicht sein . Bei <strong>die</strong>ser Annahme<br />

handelte es sich - wie man heute weiß - um eine schwerwiegende Fehleinschät-

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