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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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se aber vom 10 . bis 13 . Jahrh<strong>und</strong>ert weniger Wasser . Es ist eine recht komplizierte<br />

Aufgabe zu klären, welche Auswirkungen <strong>die</strong> jeweils unterschiedlichen Wassermengen<br />

im Meer auf <strong>die</strong> damalige Küstenlinie hatten . Die Landhebung war in<br />

<strong>die</strong>ser Hinsicht eine entgegenwirkende Kraft. Man rechnet im allgemeinen damit,<br />

daß um das Jahr 1000 der Wasserspiegel in Südskandinavien um etwa einen<br />

Meter höher lag als heute . Doch läßt sich das nicht im einzelnen feststellen (Ödmann<br />

1983, S . 143 <strong>und</strong> dort zit . Literatur) . In früheren Perioden mit ansteigenden<br />

Temperaturen, wie zum Beispiel in der Römischen Kaiserzeit, mag <strong>die</strong> Entwicklung<br />

ähnlich verlaufen sein . In der älteren Steinzeit waren Verkehrsverbindungen<br />

über Land wegen der dichten Urwaldvegetation fast unmöglich . Transporte<br />

<strong>und</strong> Reisen mußten auf Binnenseen <strong>und</strong> Flüssen oder an den Küsten entlang<br />

unternommen werden . In mehreren dänischen Siedlungen der Ertebollekultur<br />

(5 . Jahrtausend v.Chr .) wurden Überreste von Einbäumen gef<strong>und</strong>en . Auch<br />

Paddel sind bekannt, von der Siedlung Tybrind Vig auf Fünen sogar verzierte<br />

Exemplare (Andersen 1980, Abb . 9) . Wir wissen wenig darüber, wie sich <strong>die</strong><br />

Wasserverbindungen konkret gestaltet haben, aber <strong>die</strong> Lokalisierung der Siedlungen<br />

ergibt oft einen direkten Zusammenhang mit einem Gewässer ; das bekräftigt,<br />

wie wichtig Wasserwege <strong>für</strong> den Verkehr waren .<br />

Die mesolithischen Siedlungen in Jütland weisen eine enge Anlehnung an <strong>die</strong><br />

Flußsysteme des Binnenlandes auf (Brondsted 1957, S . 90) . Verkehrsbeziehungen<br />

lassen sich zum Beispiel aus dem Vorhandensein ähnlicher Keramik in den<br />

entlang einer bestimmten Förde liegenden Siedlungen ableiten (so z.B . Ringkloster<br />

an der Norsminder Förde) (Andersen 1975, S . 88). Aus dem letzten Abschnitt<br />

des Mesolithikums sind vor allem Küstensiedlungen bekannt . Für Schonen<br />

wurde aber kürzlich ein Material sowohl von Küsten als auch von Binnenlandsiedlungen<br />

veröffentlicht . Larsson versucht hier, ein Bild von der wechselnden<br />

Nutzung der Landschaft während eines Jahreszyklus zu entwerfen . Die Ressourcen<br />

des Binnenlandes <strong>und</strong> der Küste werden jeweils zu verschiedenen Jahreszeiten<br />

nutzbar gemacht . Die Siedlungen an der Küste befanden sich oft dicht<br />

bei den Mündungen kleiner Flüßchen . Diese Flüßchen könnten auch das Verbindungsglied<br />

zwischen den Küstensiedlungen <strong>und</strong> den Siedlungen an den Binnenlandseen<br />

gewesen sein (Larsson 1983, S . 137) . Doch muß man berücksichtigen,<br />

daß Flüsse auch dann den Verkehr leiten konnten, wenn man sie nicht befuhr . In<br />

waldigem Gelände war es sicher vorteilhaft, einem Wasserlauf zu folgen . Das<br />

heißt, daß Flüsse, auch ohne schiffbar zu sein, <strong>für</strong> den Verkehr wichtig waren .<br />

Daß man aber schon in der Steinzeit längere Strecken auf dem offenen Meer<br />

zu überwinden vermochte, zeigt <strong>die</strong> frühe Besiedlung von Inseln wie Gotland<br />

oder Shetland . Reisen über <strong>die</strong> offene See brachten in dem Gebiet, das hier interessiert,<br />

offenbar keine Probleme . Für solche marinen Kontakte will ich ein<br />

Beispiel aus dem Spätneolithikum (Ende des 2 . Jahrtausends v.Chr .) anführen .<br />

Vor etwa zehn Jahren erschien eine Abhandlung von Ebbe Lomborg über<br />

südskandinavische Flintdolche . Der Verfasser erwähnt hier Unterschiede im<br />

Grabbau zwischen verschiedenen Teilen Dänemarks <strong>und</strong> Schleswig-Holsteins . In<br />

Jütland errichtete man Grabhügel, wahrscheinlich in der Tradition früherer Perioden<br />

der Steinzeit . Auf den Inseln dagegen bestattete man in <strong>die</strong>ser Zeit ganz<br />

anders, nämlich in Flachgräbern <strong>und</strong> unterirdischen Steinkisten . Diese ab-

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